Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) ist in mehreren Kölner Stadtteilen nachgewiesen worden. Im Gegensatz zu vielen heimischen Arten sind Tigermücken den ganzen Tag über aktiv und haben ein sehr aggressives Stechverhalten. In den Sommermonaten, zwischen April und Oktober, können sie sich lokal stark vermehren und zu einer regelrechten Plage werden.
Wir sind auf Ihre Unterstützung angewiesen, um die Ansiedlung an weiteren Orten im Stadtgebiet festzustellen und die Ausbreitung zu erschweren.
Da diese Tiere sehr lästig und ihre Stiche durchaus gefährlich sein können, finden Sie hier Informationen, wie Sie die Tigermücke erkennen und ihre Verbreitung eindämmen können.
Wie erkenne ich die Asiatische Tigermücke?
Sie ist eine auffällig schwarz-weiß gemusterte Stechmücke. Aber auch die einheimische Ringelmücke oder die Japanische Buschmücke sind gestreift. Besondere Merkmale der Asiatischen Tigermücke:
- mit 3,4 bis 8 Millimetern kleiner als andere Mückenarten
- auffälliges Schwarz-Weiß-Muster am ganzen Körper
- markante weiß-silbrige Linie mittig über Kopf und Rücken
- das hinterste Beinpaar hat "weiße Schuhe".
Wenn Sie eine Tigermücke entdecken, können Sie sich beim Mückenatlas über das Einfangen, Kartieren und Einsenden informieren.
Bitte senden Sie uns ergänzend ein Foto per E-Mail zu.
Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke
Die Asiatische Tigermücke stammt aus Südostasien. Über globale Verkehrswege ist sie aber längst in vielen Ländern Europas und mittlerweile auch in verschiedenen Regionen Deutschlands heimisch geworden. Die zunehmende Klimaerwärmung begünstigt ihre Ausbreitung und ermöglicht auch das Überwintern in unseren Breitengraden.
Übertragung von Infektionserkrankungen
Sticht die Tigermücke einen infizierten Menschen, kann sie verschiedene Krankheitserreger wie das Dengue-, Zika- oder Chikungunya-Virus auf einen anderen Menschen übertragen. Diese Viren sind derzeit in Deutschland nicht verbreitet, werden aber von Reisenden immer wieder aus betroffenen Gebieten mitgebracht.
Durch die Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke könnte auch das Risiko für die Ausbreitung dieser Krankheiten in Europa steigen.
Rückkehrer*innen aus betroffenen Gebieten sollten in den ersten zwei Wochen nach ihrer Reise besonders auf Mückenschutz achten und sich durch geeignete Kleidung, Repellents und Moskitonetze vor Stichen schützen, damit es nicht zur einer Weiterverbreitung kommt. Da die Erkrankungen auch mit milden Symptomen verlaufen können, gilt das auch für Personen, die sich nicht krank fühlen. Bei unklaren Krankheitssymptomen sollte eine Arztpraxis konsultiert werden.
Wie vermehrt sich die Asiatische Tigermücke?
Die Mücke tritt in den Monaten April bis Oktober auf. Sie lebt bis zu sechs Wochen und legt mehrmals Eier ab. Dabei bevorzugt sie kleinste Wasseransammlungen. Ideale Brutstätten sind daher beispielsweise Wasserreste in Blumenvasen und Blumentopfuntersetzern, Tiertränken, Gießkannen, Eimer, Regentonnen, Regenrinnen, alte Autoreifen, Verpackungsmüll, herumliegendes Spielzeug oder weggeworfene Plastikbecher.
Die Weibchen kleben die Eier sehr fest an die Innenwand von wassergefüllten Gefäßen. Innerhalb von 5 bis 20 Tagen ist die nächste Generation ausgewachsen.
Die Eier des Insekts sind sehr widerstandsfähig. Sie können Trockenheit und Frost bis minus 10 Grad Celsius überstehen, was eine Überwinterung in unserer Region ermöglicht. Größere stehende Gewässer wie Teiche sind in der Regel kein geeigneter Ort für die Eiablage.
Vermeidung und Bekämpfung
Der beste Schutz vor Tigermücken besteht darin, mögliche Brutstätten zu beseitigen. Dazu können Sie beitragen, indem Sie
- Wasseransammlungen etwa in Blumentopfuntersetzern, Eimern oder Gießkannen einmal pro Woche ausleeren
- nicht genutzte Gießkannen, Eimer und Blumenkübel oder andere Gegenstände, in denen sich Wasser ansammeln kann, umdrehen, abdecken oder geschützt vor Regen lagern, sodass sich kein Regenwasser ansammeln kann
- nicht erforderliche Gegenstände im Außenbereich wegwerfen, damit sich darin kein Wasser ansammelt
- Regenrinnen regelmäßig von Laub und Schmutz befreien, damit Wasser ablaufen kann
- abgestandenes Wasser nicht in den Gulli, sondern auf Grünflächen vergießen
- alle Öffnungen (z. B. Regentonnen) mit einem engmaschigen Mückennetz oder Deckel lückenlos verschließen
Als Brutstätten erkannte Wasseransammlungen in Gebieten mit nachgewiesenen Tigermücken, die nicht beseitigt werden können, können gezielt 14-täglich mit Bti-Tabletten behandelt werden. Diese Tabletten beinhalten einen Eiweißstoff, der nur für die Larven weniger Mückenarten tödlich ist.
Wasserstellen sind für viele Tiere überlebenswichtig. Erwünschte Wasserstellen sollten daher bestehen bleiben, auch wenn bereits asiatische Tigermücken in der Nähe aufgetreten sind. Sie sollten jedoch von Anfang April bis Oktober mindestens einmal pro Woche gereinigt und neu befüllt werden. Mit heißem Wasser (mindestens 60 Grad Celsius) oder einer Bürste können auch die auf der Innenseiten von Gefäßen abgelegten Eier der Tigermücke beseitigt werden. Gefäß und Bürste anschließend mit sauberem Wasser abspülen und das Wasser samt Eiern auf die Erde gießen. Hilfreich ist zudem, natürliche Fressfeinde wie Vögel, Fledermäuse, Libellen und Amphibien zu fördern, um den Mücken Einhalt zu gebieten.
Die Bekämpfung im Herbst ist besonders wichtig, um im folgenden Jahr ein Schlüpfen der Larven aus den Überwinterungseiern zu verhindern.
Schutz vor Stichen der Tigermücke
Mit herkömmlichen Mitteln wie Mückenspray, Mückennetz, engmaschigen Fenstergittern und langer, heller, stichdichter Kleidung können Sie sich vor Stichen schützen.
Auch Rückkehrer*innen aus Risikogebieten für Dengue-, Zika- oder Chikungunya-Viruserkrankungen sollten sich in den ersten zwei Wochen nach ihrer Reise besonders schützen, damit es nicht zu einer Weiterverbreitung von möglichen noch unbemerkten Infektionen kommt.
Einsatz von Fallen
Fallen, die eine Brutstätte nachahmen, können zur Überwachung eingesetzt werden. Sie werden an einem schattigen Platz aufgestellt und nutzen Wasser als Reiz zur Eiablage, um weibliche Asiatische Tigermücken anzulocken, die nach einem Eiablageplatz suchen. Dabei bleiben sie in der Falle an einer klebrigen Oberfläche hängen.
Was tun nach einem Stich der Tigermücke?
- Stichstelle beobachten
Leichte Rötung, Schwellung und Juckreiz sind normal. Meist verläuft der Stich harmlos – wie bei anderen Stechmücken. - Kühlen & nicht Kratzen
Stichstelle mit kaltem Umschlag oder Kühlpad behandeln. Kratzen vermeiden, um Infektionen zu verhindern wie bei anderen Stichen auch. - Ungewöhnliche Symptome in den nächsten Tagen?
Grippeähnliche Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, starke Kopfschmerzen oder Muskel- und Gelenkschmerzen? Das sollten Sie ärztlich abklären lassen und auf den Mückenstich hinweisen. Das gilt insbesondere, wenn der Stich nach einem Aufenthalt in Risikogebieten für die oben genannten Infektionserkrankungen erworben wurde.
Wo erhalte ich weitere Informationen und Hilfe?
Wir stehen Ihnen gerne für Rückfragen zu den genannten Bekämpfungsmaßnahmen und Verhaltensempfehlungen zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich hierzu an die folgende E-Mail-Adresse: