Ein Durchgang zwischen Mangolien© Stadt Köln / Sabrina Schlapmann

Von heimischen Wäldern bis Asien: Der Forstbotanische Garten

In Rodenkirchen erstreckt sich der Forstbotanische Garten über rund 20 Hektar, davon sind 16 Hektar umzäunt. Besucher*innen können hier auf etwa vier Kilometern Wegen eine Vielfalt von Pflanzenarten aus aller Welt entdecken – vom heimischen Mischwald bis hin zu Baum- und Straucharten aus Asien, Nordamerika und sogar Tasmanien. Neben Wildtieren wie Fuchs oder Kaninchen, leben hier auch sieben Pfauen die zusätzlich etwas für das Auge bieten.

Anfang des Jahres haben wir den Förster und Leiter des Forstbotanischen Gartens, Ralf Maiwald, besucht und ihn zu seinem außergewöhnlichen Arbeitsplatz im Frühling interviewt.

Herr Maiwald, der Forstbotanische Garten in Rodenkirchen ist eine wahre Oase im Kölner Süden. Was macht diesen Garten so einzigartig?

Der Forstbotanische Garten ist wirklich etwas Besonderes. Wir haben hier fast 3.000 verschiedene Pflanzenarten – Bäume, Sträucher, Farne, Blumen und sogar Moose. Die Kölner*innen können hier eine große Auswahl an heimischen aber auch fremdländsichen Baumarten bestaunen und so innerhalb des Forstbotanischen Gartens von einem heimischen Mischwald über Nordamerika und den Mittelmeerraum bis nach Asien spazieren.

© Stadt Köln / Sarala Christensen
Rhododendronschlucht

Das klingt beeindruckend! Aus wie vielen Ländern stammen denn die Pflanzen hier?

Wir haben zur Zeit Pflanzen aus fast 100 verschiedenen Ländern. Mit Ausnahme der Antarktis ist jeder Kontinent vertreten. Pflanzen kennen glücklicherweise keine Grenzen und so kommen viele Arten auch in mehreren Ländern vor. Die Vielfalt der Formen und Farben im Frühjahr ist aus meiner Sicht eine der größten Attraktionen des Gartens. 

Wie beeinflussen die Jahreszeiten den Garten und was gibt es besonders im Frühling zu entdecken?

Der Frühling ist eine der schönsten Jahreszeiten im Forstbotanischen Garten. Schon im späten Winter kann man erste Blüten von Schneeglöckchen, Schneeball oder Zaubernuss entdecken. Aber ab März wird der Garten richtig lebendig, wenn Magnolien, Kirschen, Rhododendren und Azaleen in voller Blüte stehen. Der Klimawandel hat natürlich Auswirkungen auf die Pflanzenwelt, aber vor allem die neu gepflanzten Arten wurden so ausgewählt, dass sie zum einen mit den jetzigen Bedingungen zurechtkommen, aber auch den zu erwartenden wärmeren und trockenen Phasen "gewachsen" sind. 

© Stadt Köln / Sarala Christensen
Einer von Ralf Maiwalds Lieblingsplätzen – Die Bank unter den Kaschmir-Zypressen

Gibt es auch versteckte Ecken im Garten, die besonders zur Entspannung einladen?

Es gibt tatsächlich einige ruhige Ecken, die man entdecken kann. Ich empfehle besonders einen Besuch der Pfingstrosenwiese rund um Pfingsten – das ist ein schöner Ort, um sich zu entspannen. Die Bank unter der Kaschmir-Zypresse ist auch ein großartiger Ort, um die Seele baumeln zu lassen. Im Asiatischen Bereich des Gartens gibt es ebenfalls sehr entspannende Plätze, die zur Entschleunigung einladen – und die Rhododendronschlucht ist ein echtes Highlight. Aber mein Tipp: Schauen Sie immer wieder mal im Forstbotanischen Garten vorbei – es ist erstaunlich wie sich die Pflanzenwelt innerhalb eines Jahres verändert – es wird also nie langweilig.

© Stadt Köln / Sarala Christensen
Amphibienschutzgewässer

Der Garten scheint ja ein Paradies für Pflanzenliebhaber*innen zu sein. Wird denn auch etwas für die Tierwelt getan?

Absolut! Zum einen haben wir in den letzten Jahren 20 Vogel- und Fledermauskästen aufgehängt. Zum anderen erwarten wir in unserem neu angelegten Amphibien-Schutzgewässer in den kommenden Jahren die natürliche Ansiedlung von Erdkröten, Laub- und Teichfröschen sowie Kamm- und Fadenmolchen. Wir lassen so viel Totholz wie möglich stehen und bieten so auch Insekten, Vögeln und Kleinsäugern Nahrung und Unterschlupf.

Vielen Dank für diese spannenden Einblicke, Herr Maiwald!

Unser Fazit

Der Forstbotanische Garten ist für uns ein wahres Highlight und ein ganz besonderer Ort für alle Kölner*innen.

Der Garten bietet für Groß und Klein spannende Entdeckungen, bei denen Naturfreund*innen jeden Alters auf ihre Kosten kommen.

Der Besuch ist kostenlos und das Ausflugsziel ist bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.

Regelmäßig finden kostenlose anderthalbstündige Führungen statt – jeden ersten Mittwoch um 14:30 Uhr sowie jeden dritten Samstag um 15 Uhr (samstags nur nach vorheriger Anmeldung von mindestens fünf Teilnehmer*innen).

Impressionen aus dem Forstbotanischen Garten Adresse und Öffnungszeiten