Haslacher Weg, 51063 Köln

Der Friedhof wurde als parkähnlicher Friedhof geplant und angelegt. Er diente als Entlastungsfriedhof für die bestehenden Mülheimer Friedhöfe und wurde im September 1967 eröffnet.

Der Zugang erfolgt über den Haslacher Weg. Dieser Weg verläuft leicht geschwungen auf die Trauerhalle zu. Parallel zu ihrem Laubengang wurde ein Kreuz der Jahrhundertwende aufgestellt, das auf einem Sandsteinsockel aufbaut und nach oben hin mit einem Marmorkreuz bekrönt ist. Am Sockel, im Dreiecksfrontispiz, symbolisiert ein Schmetterling zwischen vier Sternen die Auferstehung, die für alle vier Weltenden gilt.

Der Friedhof öffnet sich von hier aus in geschwungener, viertelkreis-förmiger Form. Die Flure 1 bis 3 liegen rechts vom Hauptweg, parallel zum Haslacher Weg, die weiteren Flure 4 bis 29 hiervon links.

Besonderes Augenmerk gilt der Grabstätte Ott

Bei der Grabstätte Ducque (Erstbestattung, 1988) neigen sich stilisierte Wesen auf die Mitte zu (Flur 1). In Flur 14 fällt besonders die Grabstätte Ott auf (Erstbestattung 1980). Eine sitzende, kauernde weibliche, urtümlich wirkende Figur ist in bossierender Form dargestellt. Sie wirkt wie eine Gaia (Erde), der der Leib zurückgegeben ist.

Von dichter Eindringlichkeit ist auch die Grabstätte Thomas Klotz (1955 bis 1975). Hier ist vor einem blockmäßigen, rechteckigen Stein ein griechisches Kreuz platziert (Flur 15).

Die Grabstätte Franz Lebiger (circa 1975), eine geschwungene Stele, bildet im oberen Abschluss ein Kapitell aus Laubwerk, das den Namen des Verstorbenen trägt und gleichzeitig das Kapitell durch eine Spiegelung zur Basis macht: Anfang und Ende legen sich so um das Andenken des Verstorbenen (Flur 15).

Sehr eindrucksvoll ist auch die Grabstätte Stiernagel (1899 bis 1991). Auf einem Granitblock ruhend, wird ein Scheibenkreuz dargestellt, das Christus mit Krone und weit geöffneten Armen wiedergibt, einem eher ostkirchlichen Bildtypus folgend (Bronze, Flur 20).

In Flur 16 ist bei der Grabstätte Friedrich Terheggen (verstorben 1982), im Westerwälder Blaustein die Stele mit zur rechten Seite fließenden Strahlen gearbeitet. An der rechten Ecke ist die Dornenkrone plastisch geformt. 

Ein lateinisches Kreuz zeigt den Kölner Dom

In gleicher Flur liegt die Grabstätte von Ewald Bell (verstorben 1982) sowie seiner Frau Maria (verstorben 1993). Ein lateinisches Kreuz zeigt im Sockel den Kölner Dom. Auf dem linken Kreuzarm werden ein Leuchtturm und maritimes Gerät sichtbar, auf dem rechten Rosen und ein brennendes Herz. Nach oben hin wird der Stein mit Weinlaub und Ähren überfangen.

Das Zentrum bildet das Christusmonogramm. Hier drückt sich die Beheimatung in Köln, die Freude am Wasser, die Liebe zu Blumen und die klare Hinwendung zu Christus aus, der in den eucharistischen Gaben begreifbar wird, auf den die Hand Gottes hinweist. Dass das Leben aber auch häufig dornenreich erfahrbar ist, machen die Rosen und die Dornen deutlich.

Nachdenklich stimmen die vielen Kindergrabstätten in Flur 17, bei denen häufig kleine Engel als Verständnis von den verstorbenen Kindern dargestellt sind, die als kleine Engel erhofft werden.

Besonders ungewöhnlich ist die Grabstätte von Viktor Walter (1982 bis 1985). Auf einem rechteckigen Sockel ruht ein kreisrunder Stein auf Marmor auf und zeigt in Jing-und-Jang-artiger Form Motive: einerseits einen nach links oben steigenden Fisch, andererseits nach rechts hin ein Gesicht mit einem geschlossenen Auge. Unter der Oberlippe ist eine Perle erkennbar, ein altes Symbol für die reine Seele.

Ein kleiner Blumen spendender Engel

Gleich hier in der Nähe auch die Grabstätte von Nicole Pier (verstorben 1980), bei der ein kleiner Engel auf einem Sockel als Blumen spendender wiedergegeben ist.  In Flur 17 findet sich der Grabstein für Walter Vogels, auf dem Christus in flachem Relief hervortritt. Der Gekreuzigte wird von Gott mit drei Fingern als sein Sohn bezeugt und ist Teil der Heiligen Dreifaltigkeit.

Weiterhin die Grabstätte Tammy, mit den bewegenden Worten: "when I remember the time, we spend together, I wish, I could turn back time". Eine betende Engelsgestalt wacht still und treu über das Andenken der Verstorbenen (Marmor, signiert Grabmale Schuster, Dünnwald, Flur 11).

Die Grabstätte Margarethe und Peter Josef Rein (beide 1990 verstorben) erscheint mit einer großen Bronzestele, die ein Scheibenkreuz als bestimmende geometrische Form aufweist. Die Medaillons sind mit christlichen Motiven bestimmt: die Anbetung der Könige als Verehrungsmotiv, der Sämann für die Evangeliumsverkündigung und das Pfingstbild als den aus diesem Geist heraus Lebenden. Das vierte Bild wird eingenommen von zwei Menschen, die unterwegs hierzu waren und jetzt Heimat miteinander gefunden haben (Flur 7).

In Flur 7 erfasst als erstes ein Bibelwort aus dem 2. Timotheusbrief 4, 7 den Betrachter (leicht abgewandelt): "Ich habe (den guten Kampf) gekämpft, ich habe den Lauf im Glauben vollendet" (neuere Übersetzung: "Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, die Treue gehalten"). Rückwärtig wird der Grabstein als der von August Bretschneider (verstorben 1972) ausgewiesen.

Ein fein reliefiertes lateinisches Kreuz hinterfängt die Grabstätte der Familie Lohrer (ohne Daten). In eucharistischen Symbolen von Ähren und Trauben wird Christus als der Gekreuzigte wiedergegeben. Zugleich wird seine Vergegenwärtigung in der Eucharistie dadurch fassbar, dass der Gekreuzigte mit Weinstöcken, die Weintrauben tragen, und mit Ähren umhüllt ist (Flur 6).