Mit der Besetzung durch die Franzosen im Jahr 1794 hielt auch das französische Friedhofswesen in Köln Einzug: 1804 erließ Napoleon das "Kaiserliche Dekret über die Begräbnisse", welches - aus hygienischen Gründen - die Beerdigung innerhalb der Stadtmauern verbot. Das Gebiet, das Köln daraufhin für seinen neuen Friedhof wählte, war der Melatener Hof, eine Stiftung für Leprakranke an der Aachener Chaussee.

Das Stadtbild hat sich seitdem stark verändert und Melaten liegt nun inmitten der linksrheinischen Kölner Stadtteile.

Entdecken Sie die Veränderungen anhand von Stadtplan-Ausschnitten verschiedener Epochen.

Die Cimetiere Melaten um 1805, angesiedelt südlich des Melatenfeldes, von der Innenstadt erreichbar über die Porte du Coq (Hahnentor).

Im Stadtplan von 1850 ist bereits der Melatenfriedhof an der Aachener Chaussee eingezeichnet. Er befindet sich weit außerhalb der Kölner Stadtmauern.

Der zwischen 1891 und 1912 entstandene Plan zeigt: Melaten ist nicht mehr außerhalb des Kölner Stadtgebietes. Braunsfeld, westlich des Friedhofs, wurde 1888 eingemeindet.

Dieser besondere Stadtplan von 1915 ist "gewestet". Dies bedeutet, dass der Plan oben nach Westen zeigt, und nicht wie sonst üblich, nach Norden. Es sind bereits die einzelnen Grabfelder eingezeichnet.

Der Melatenfriedhof liegt heute inmitten von Wohngebieten. Die Grenzen bilden im Süden die Aachener Straße, im Westen die Oskar-Jäger-Straße, der Melatengürtel und die Fröbelstraße. Nördlich grenzt der Friedhof an die Weinsbergstraße und östlich an die Piusstraße.

Luftbilder

Nicht nur anhand der Stadtpläne, sondern auch auf den Luftbildern wird die Veränderung des Friedhofs sichtbar.

Melaten 1951, wenige Jahre nach dem zweiten Weltkrieg. Noch ist vieles zerstört, aber die Umrisse des Melatenfriedhofs sind erkennbar.

Das Luftbild aus dem Jahre 2007 zeigt die parkähnliche Gestaltung des "grünen Friedhofs".