Sicher baden im Sommer: Gefahren kennen – Leben retten

Zwei Boote und ein Wakeboard auf dem Fühlinger See© C.M.M. – stock.adobe.com

Wenn die Temperaturen steigen, zieht es viele Menschen an den Rhein und an die Seen zur Abkühlung. Doch gerade an heißen Tagen kommt es vermehrt zu Badeunfällen – oft mit tragischem Ausgang. Viele unterschätzen die Risiken, insbesondere in Fließgewässern wie dem Rhein oder in nicht freigegebenen Baggerseen.

Bitte nutzen sie gekennzeichnete Badestellen, verzichten Sie auf gefährliche Mutproben und behalten Sie Ihre Kinder stets aufmerksam im Blick. 

Im Folgenden informieren wir Sie über die Gefahren in verschiedenen Gewässern, typische Unfallursachen und geben Ihnen wichtige Tipps, wie Sie im Notfall richtig reagieren.

Typische Unfallursachen

  • Kälteschock
    Der Sprung ins kalte Wasser kann Atemstillstand oder Herzversagen auslösen.
  • Selbstüberschätzung
    Jugendliche und Erwachsene schwimmen zu weit raus, geraten in Panik oder sind erschöpft.
  • Alkoholkonsum
    Alkohol beeinträchtigt Koordination und Reaktionsfähigkeit, selbst bei geübten Schwimmer*innen.
  • Unbeaufsichtigte Kinder
    Ein Kind kann in wenigen Sekunden untergehen – lautlos. Die meisten Badeunfälle passieren durch "stilles" Ertrinken. Verunglückte ertrinken still und unauffällig, ohne Rufe oder mit Bewegungen auf sich aufmerksam zu machen.

Lebensgefahr durch Strömung im Rhein

Der Rhein wirkt oft ruhig. Aber unter der Oberfläche wirken tückische Strudel und Unterströmungen. Sogwirkungen durch Schiffe oder Strömungskanäle machen sich besonders im Bereich von Buhnen bemerkbar. Geraten Sie zu nah ans Fahrwasser, können Sie durch Sogeffekte in Lebensgefahr geraten, denn Schiffe verdrängen große Wassermassen. Kinder können im Uferbereich regelrecht vom Rhein weggerissen werden.

Sie können auch einen Kälteschock bekommen. An heißen Tagen ist das Wasser des Rheins verglichen zur Außentemperatur oft deutlich kühler. Beim Sprung ins Wasser kann der plötzliche Temperaturunterschied zu Muskelkrämpfen oder Kreislaufversagen führen.

Bitte beachten Sie: Im Rhein gilt kein allgemeines Badeverbot, allerdings gibt es bestimmte Stellen mit absolutem Schwimmverbot. So zum Beispiel im gesamten Bereich der linksrheinischen Innenstadt und der Deutzer Rheinpromenade. Auch im Umfeld von Kaimauern und Anlegern sowie im Hafenbereich ist Baden streng verboten.

Baden und Schwimmen im Rhein sind verboten

Zugelassene Badeseen

Auch wenn das Baden an diesen überwachten Gewässern erlaubt ist, sollten Sie einige Risiken beachten.

  • Wenn Sie sich überschätzen oder zu weit hinausschwimmen, können Sie durch Krämpfe und Erschöpfung schnell in Not geraten.
  • Temperaturunterschiede in tieferen Wasserschichten können Muskelversagen verursachen.
  • Durch rutschige Ufer oder steile Abbruchkanten könnten Sie ins Wasser stürzen und in Panik geraten.
Badeseen in Köln

Baggerseen und nicht freigegebene Gewässer

Hier ist das Baden verboten und das aus gutem Grund. Es gibt unklare Tiefen, steile Abbruchkanten und versteckte Hindernisse wie Äste, Metallteile oder Schutt. An diesen Gewässern gibt es keine Wasseraufsicht, die Ihnen im Notfall helfen kann. In der Regel sind die Rettungswege nur schwer erreichbar.

Beachten Sie bitte die Verbotsschilder. Diese sind keine Empfehlung, sondern ein lebenswichtiger Hinweis.

Badeverbot in vielen Seen und allen Baggerseen

Was tun im Notfall?

  • Beachten Sie die wichtigste Regel: Eigenschutz geht vor!
  • Springen Sie nicht unüberlegt ins Wasser. Viele Ersthelfer*innen ertrinken bei Rettungsversuchen.
  • Alarmieren Sie sofort Hilfe und wählen Sie den Notruf 112. Geben Sie dabei Ihren Standort möglichst genau an und weisen Sie, wenn möglich, die Rettungskräfte ein.
  • Beschreiben Sie den Einsatzkräften möglichst genau den letzten Sichtungsort. Auch Angaben zur Person, besonders optische Auffälligkeiten, die die Suche erleichtern können, sind sehr wichtig.
  • Werfen statt Schwimmen: Versuchen Sie, dem Verunglückten mit einem Rettungsring, einem Ast oder einer Jacke zu helfen.
  • Nur geübte Rettungspersonen sollten ins Wasser gehen – und nur ausgestattet mit Hilfsmitteln wie Rettungsboje, Brett oder Seil.
  • Bringen Sie die verunglückte Person nach der Rettung in die stabile Seitenlage, wenn sie bewusstlos ist, aber noch atmet.
  • Führen Sie bei Atemstillstand eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durch.
  • Nicht vergessen: Auch scheinbar gerettete Personen können Stunden später noch Wasser in der Lunge haben und daher sollte die verunglückte Person sofort ins Krankenhaus.

Weitere Informationen

Selbst- & Fremdrettung – DLRG e. V. Erste Hilfe: Praktische Anleitungen – DRK e. V. Baderegeln und Tipps gegen Badeunfälle – DRK e. V.