7.500 Anwohnende von Evakuierung betroffen
In Lindenthal wurde bei Bauarbeiten in unmittelbarer Nähe der Uniklinik Köln eine amerikanische Fünf-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Das Kampfmittel soll kommenden Donnerstag, den 17. Juli 2025, entschärft werden.
Die Uniklinik bereitet sich seit Samstag in enger Abstimmung mit uns und dem Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf (KBD) auf diese Maßnahme vor. So müssen zum Schutz der Gebäude große Container aufgestellt werden. In dem Bereich werden bereits ab heute, Montag den 14. Juli 2025, Halteverbote eingerichtet. Auch ist es möglich, dass störende Bäume beschnitten werden müssen.
Der endgültige Gefahrenbereich wurde vom KBD mit einem Radius von 400 Metern festgelegt. Rund 7.500 Anwohnende werden von der Evakuierung betroffen sein. Der kommunale Ordnungsdienst wird voraussichtlich um 9 Uhr mit dem ersten Klingeldurchgang beginnen. Eine Anlaufstelle für Evakuierte wird in der Theodor-Heuss-Realschule, Euskirchener Straße 50 in 50935 Köln, eingerichtet. Um wie viel Uhr der Blindgänger entschärft wird, steht noch nicht fest.
Anwohnende müssen sich auf umfangreiche Sperrungen und Einschränkungen einstellen. Auch die Linie 9 der KVB wird betroffen.
Folgende Straßen werden am Donnerstag gesperrt
- Josef-Stelzmann-Straße Ecke Bardenheuerstraße (Richtung Uniklinik)
- Robert-Koch-Straße ab Nummer 21 (Richtung Kerpener Straße)
- Kerpener Straße Höhe Nummer 35A (Richtung Lindenthalgürtel)
- Zülpicher Straße ab Nummer 222 (Richtung Lindenthalgürtel)
- Palanterstraße ab Nummer 7 (Richtung Sülzgürtel)
- Ägidiusstraße ab Nummer 50 (Richtung Zülpicher Straße)
- Nikolausstraße Ecke Redwitzstraße (Richtung Gürtel und Uniklinik)
- Gustavstraße 28 (Richtung Uniklinik)
- Marsiliusstraße ab Nummer 41 (Richtung Uniklinik)
- Sülzburgstraße ab Nummer 140 (Richtung Uniklinik)
- Rheinbacher Straße ab Nummer 24
- Auerbachplatz mit Gerolsteiner Straße 103
- Euskirchener Straße ab Gerolsteiner Straße
- Lechenicher Straße ab Nummer 21
- Zülpicher Straße Ecke Sülz-/Lindenthalgürtel Richtung Universitätsstraße
- Nidegger Straße Ecke Lindenthalgürtel
- Rurstraße ab Nummer 19
- Kerpener Straße ab Nummer 109 (Richtung Universitätsstraße)
Interaktive Karte mit Sperrungen
Die Karte funktioniert auf dem Smartphone am besten im Vollbild:
Fragen und Antworten zu Evakuierung und Sondierungen
Wo genau befindet sich der Blindgänger?
Der Blindgänger befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Uniklinik Köln. Eine genaue Adresse teilen wir aus Sicherheitsgründen nicht mit.
Wie kann ich mich vorbereiten?
Warten Sie unsere weiteren Informationen ab. Bitte machen Sie sich Gedanken, wo Sie sich für den Zeitraum der Evakuierung aufhalten können. Sie können zum Beispiel Familie oder Freund*innen besuchen oder einen Ausflug unternehmen. Denken Sie an Ihre Medikamente, falls Sie diese regelmäßig benötigen. Stellen Sie die Versorgung Ihrer Haustiere sicher. Sollten Sie in den Urlaub starten, denken Sie an Ihr Gepäck und nehmen Sie es mit.
Wird es Straßensperren geben und wie fahren Busse und Bahnen?
Der gesamte Bereich um einen Kampfmittelfund muss vom Straßenverkehr großräumig umfahren werden. Die Linie 9 der KVB wird die Haltestellen im Evakuierungsbereich am Donnerstag ohne Fahrgastwechsel anfahren. Während der Entschärfung fährt auch sie nicht. Die einzelnen betroffenen Straßen können Sie der oben eingebundenen Karten entnehmen.
Was muss ich beachten, wenn ich einen Termin im betroffenen Krankenhaus habe oder dort Patient*in bin?
Patient*innen werden durch die jeweiligen Einrichtungen informiert. Wenden Sie sich bitte mit konkreten Fragen an die jeweilige Einrichtung.
Muss ich bereits jetzt packen und mein Zuhause oder meine Arbeitsstelle verlassen?
Nein, das müssen Sie nicht. Sie müssen erst zum genannten Zeitpunkt Ihre Wohnung beziehungsweise Ihr Haus oder Ihren Arbeitsplatz verlassen. Wie lange die Evakuierung dauert, können wir derzeit noch nicht sagen. Dennoch sollten Sie sich vorzeitig Gedanken machen, wohin Sie gehen können und was Sie mitnehmen möchten.
Was sollten Arbeitnehmer*innen und Gewerbetreibende bedenken?
Wenn Sie im Evakuierungsbereich arbeiten, wenden Sie sich an Ihre*n Arbeitgeber*in und besprechen Sie mit ihm*ihr, welche Regelung für Ihren Betrieb gilt.
Als Gewerbetreibende*r im Evakuierungsbereich müssen Sie Ihr Geschäft während der Evakuierung schließen. Informieren Sie Ihre Kund*innen und Mitarbeitenden.
Wo ist im Evakuierungsfall eine Anlaufstelle, wenn ich nicht woandershin gehen kann?
Für alle Anwohnenden wird eine Anlaufstelle in der Theodor-Heuss-Realschule, Euskirchener Straße 50 in 50935 Köln, eingerichtet. Die Anlaufstelle wird von einer Hilfsorganisation betreut und öffnet gegen 9 Uhr am Donnerstag.
Wie lange dauert eine Evakuierung?
Zur Dauer einer Entschärfung und Evakuierung können wir vorab keine belastbare Aussage treffen. Das hängt von vielen Faktoren ab: wie viele Menschen müssen evakuiert werden, wie viele brauchen einen Krankentransport und verhalten sich alle Betroffenen kooperativ.
Im Evakuierungsfall machen wir in der Regel zwei Klingelrundgänge im betroffenen Gebiet. Wir gehen dabeivon Tür zu Tür und stellen sicher, dass alle Menschen den Gefahrenbereich verlassen. Wenn diese beendet sind und alle Menschen den Evakuierungsbereich verlassen haben, kann der Luftraum gesperrt und dem Kampfmittelbeseitigungsdienst die Freigabe zur Entschärfung erteilt werden.
Wann muss ich mein Zuhause verlassen?
Die Evakuierung der betroffenen Anwohnenden beginnt voraussichtlich gegen 9 Uhr.
Was muss ich beim Verlassen meines Zuhauses beachten?
Bitte nehmen Sie Ihren Ausweis, dringend benötigte Medikamente, Geld, Schlüssel, Babynahrung, Windeln und Ähnliches mit. Schließen Sie bitte Fenster und Türen.
Was ist mit meinen Haustieren?
Bitte bringen Sie Ihre Haustiere gegebenenfalls bei Familie, Freund*innen oder Bekannten unter. In die Anlaufstelle dürfen keine Haustiere mitgebracht werden.
Ich bin in meiner Mobilität eingeschränkt und benötige Hilfe. Wie mache ich auf mich aufmerksam?
Bitte warten Sie, bis unsere Mitarbeitenden des kommunalen Ordnungsdienstes bei Ihnen klingeln. Teilen Sie den Kolleg*innen vor Ort mit, ob Sie Hilfe und einen Transport benötigen. Wir kümmern uns dann darum, dass Sie in die Anlaufstelle oder in ein Krankenhaus gebracht werden. Wir vergessen Sie nicht. Bitte haben Sie Geduld. Nach der Evakuierung werden Sie wieder nachhause zurückgebracht.
Warum sehe ich zahlreiche Blaulicht-Fahrten im Kölner Stadtgebiet und im betroffenen Bereich?
Patient*innen aus den betroffenen Einrichtungen müssen teilweise verlegt werden. Auch Kranke oder in ihrer Mobilität eingeschränkte Anwohnende müssen mit Kranken- und Rettungswagen evakuiert werden. Dafür können eine Vielzahl von Einsatzfahrzeugen notwendig sein, die auch mit Blaulicht unterwegs sein können.
Wo kann ich mich während einer Evakuierung über den Verlauf informieren?
Wir informieren Sie hier sowie auf Facebook, Instagram und unserem WhatsApp-Kanal. Sie können unser Bürgertelefon unter 0221 / 221-0 oder 115 sowie die Leitstelle unseres Ordnungsamtes unter 0221 / 221-32000 kontaktieren. Außerdem berichten Radio Köln, WDR und andere Medien über den Verlauf der Evakuierung und Entschärfung.
Ich kenne Menschen, die im Evakuierungsbereich wohnen, aber weder Deutsch noch Englisch verstehen. Wo kann ich Informationen in Ihrer Sprache finden?
Sie können unsere Internetseite mithilfe des Übersetzers in verschiedene Sprachen anzeigen lassen. Klicken Sie dazu im Menü oben rechts auf das Übersetzungssymbol. Zeigen Sie ihren Freund*innen, Verwandten, Angehörigen und Nachbar*innen, wie das geht.
Warum dauert es nach einem Kampfmittelfund ein paar Tage bis die geplante Evakuierung und Entschärfung stattfinden?
Wenn Krankenhäuser, Kliniken, Seniorenheime und ähnliche Einrichtungen der kritischen Infrastruktur betroffen sind, beziehen wir sie in unsere Einsatzvorbereitungen ein. Diese benötigen Zeit, um teilweise intensiv behandelte Patient*innen sowie Mitarbeitende zu evakuieren. Daher kann zwischen einem Fund und dem Start einer Evakuierung durchaus etwas Zeit, manchmal sogar Tage vergehen.
Ich möchte mein Zuhause nicht verlassen und den Einsatzkräften eine selbst geschriebene Verzichtserklärung für den Schadensfall geben. Geht das?
Das geht nicht. Alle Personen müssen den Evakuierungsbereich zur Gefahrenabwehr verlassen, sonst kann die Entschärfung nicht beginnen. Wir erkennen selbst geschriebene Verzichtserklärungen nicht an. Wenn Sie sich verweigern, begleiten wir Sie – wenn nötig zusammen mit der Polizei – aus Ihrem Zuhause. Ihnen kann dann ein teures Bußgeldverfahren drohen.
Wo kann ich mich vorab informieren oder Fragen stellen, die hier nicht beantwortet wurden?
Allgemeine Auskünfte erhalten Sie montags bis freitags, 7 bis 18 Uhr, bei unserem Bürgertelefon unter den Rufnummern 0221 / 221-0 oder 115. Lesen Sie bitte unseren Fragen-und-Antworten-Katalog. Fragen, die wir hier nicht beantworten, können Sie uns gerne per E-Mail stellen.