© Volker Brinkmann

Wer sich gerne in den Kölner Parks aufhält wird schon die eine oder andere Begegnung mit ihnen gehabt haben. Wildgänse sind häufig in den verschiedensten Grünbereichen in Köln anzutreffen.

Bei den in Köln lebenden Wildgänsearten handelt es sich hauptsächlich um Kanada-, Nil- und vereinzelt auch Graugänse. Während die Graugans in NRW heimisch ist, stammen Kanada- und Nilgans aus Nordamerika beziehungsweise aus Afrika. Die in NRW lebenden Tiere sind Nachkommen aus verwilderten Parkbeständen oder Vogelvolieren. Sie finden in Parks mit weiten Rasenflächen und nahen Gewässern günstige Lebensbedingungen vor. Doch auch wenn es mitunter anders aussieht, ist die Anzahl der Wildgänse in der Regel gleichbleibend. Lediglich während der Brutzeit vermehrt sich der Bestand der Jungtiere vorübergehend. Durch menschliche Fütterung kann es allerdings sein, dass sich Gänse zusätzlich auch in eigentlich weniger geeigneten Gebieten in Köln ausbreiten. Die Orte mit der derzeit höchsten Wildgänsezahl sind der Rheinpark, der Decksteiner Weiher, der Stadtwald, der Volksgarten und der Kalscheurer Weiher. Die dabei am häufigsten vorkommende Art ist die Kanadagans.

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Graugänse
© Angelika Schmitten
Nilgans
© Angelika Schmitten
Kanadagänse

Das Vorkommen der Wildgänse birgt ein gewisses Konfliktpotential, da es durch Gänsekot teilweise zu einer vermehrten Verunreinigung der Gewässer, Erholungs- und Freizeitflächen kommt. Der Kot auf den Grünflächen ist zwar nicht gesundheitsgefährdend und daher rein biologisch gesehen unbedenklich, wird jedoch trotzdem oft als unangenehm empfunden. Problematisch kann die Kotabgabe in die Gewässer sein. Zusammen mit anderen Faktoren wie zum Beispiel Futtereinbringung und hohen Temperaturen, sorgt das für eine unerwünschte Zunahme an Nährstoffen und damit ein schädliches Pflanzenwachstum. Dadurch können im Extremfall auch Gewässer "umkippen", sodass Faulschlamm entsorgt werden muss, was mit hohen Kosten verbunden ist. Ebenso wird der Lärm durch Gänsegeschnatter in Erholungsgebieten manchmal als störend wahrgenommen.

Auf der anderen Seite gibt es Kölner*innen, die sich an der Anwesenheit der Gänse erfreuen und daher gegen Eindämmungsmaßnahmen sind.

Unser Ziel ist es, lokale Konflikte und Probleme so gut wie möglich zu minimieren und auch Überpopulationen von Wildgänsen zu vermeiden.

Maßnahmen zum Gänsemanagement

Fütterungsverbot

Die wichtigste und nachhaltigste Maßnahme für das Gänsemanagement ist das Fütterungsverbot, auf das an den Weihern durch Schilder und in den Parks und Grünflächen durch Mitarbeiter*innen des Ordnungsamtes hingewiesen wird. Leider wird es nicht genügend eingehalten. Durch ein künstliches Nahrungsangebot siedeln sich Gänse immer häufiger in Gebieten an, die von Natur aus kein ausreichendes Futter bieten, was zu großen Gänseansammlungen und gegebenenfalls zur Verdrängung anderer Arten führt. Außerdem handelt es sich in fast allen Fällen um ungeeignetes Futter, sodass dieses den Gänsen und ihrer Umgebung schadet. Hinzu kommt, dass sie ihre Scheu vor Menschen verlieren und aufdringlich werden können.

Daher bitten wir Sie eindringlich zum Schutz der Gänse, anderer Vögel und der Natur von Fütterungen abzusehen.

Gelegemanagement

Im Februar 2023 starteten wir ein sogenanntes Gelegemanagement an einigen Brutplätzen in unseren Parks. Aus den Nestern werden in mehreren Durchgängen alle Eier bis auf eines entnommen. Der Bruterfolg soll somit reduziert, nicht aber gänzlich verhindert werden. Ein normales Gelege der Kanadagans besteht aus vier bis sechs Eiern, das der Nilgans aus sechs bis neun Eiern. Während die Kanadagans zwischen Ende März und Anfang Juni brütet, kann die Nilgans das ganze Jahr über brüten und dabei sogar bis zu drei Bruten im Jahr aufziehen. Jedoch brütet der größte Teil der Wildgänse nicht in städtischen Grünanlagen, sodass ein Gelegemanagement nur als ergänzende Maßnahme angesehen werden kann.  

Weitere Informationen zum Gelegemanagement:

Handzettel Kanada- und Nilgänse
PDF, 515 kb

Weitere Maßnahmen

Oft werden wir gefragt, ob es nicht möglich ist, die Gänse zu bejagen. In städtischen Grünanlagen ist das Jagen jedoch grundsätzlich verboten und ist von uns in diesen Bereichen auch nicht erwünscht. Andere Eindämmungsmaßnahmen, wie eine dauerhafte Umgestaltung der Aufenthaltsorte, sind zwar denkbar, aber in städtischen Parks ebenfalls unrealistisch, da der Aufwand sehr hoch wäre und sie an Attraktivität einbüßen würden.

Haben Sie noch Fragen?

Wenn Sie noch Fragen haben, wenden Sie sich gerne telefonisch an uns unter 0221 / 221-23414 oder 0221 / 221-25181.

Untere Jagd- und Fischereibehörde
Flyer Wildgänse in städtischen Parks und Grünflächen
PDF, 728 kb