Seit 2017 beteiligen wir uns am Förderprogramm NRWeltoffen des Landes Nordrhein-Westfalen. Das Programm richtet sich gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Diskriminierung. Besonders an NRWeltoffen Köln ist seine intersektionale programmatische Ausrichtung und Besetzung des Steuerungsgremiums. Das heißt, dass Vielfaltsmerkmale nicht getrennt voneinander, sondern auch in ihren Wechselwirkungen zueinander betrachtet werden. Im Steuerungsgremium sind dementsprechend Menschen vertreten, die für diese unterschiedlichen Vielfaltsmerkmale stehen. Jeweils eine Person der folgenden Organisationen ist Mitglied im Steuerungsgremium von NRWeltoffen Köln:
- Integrationsrat der Stadt Köln
- Stadtarbeitsgemeinschaft Queerpolitik
- Stadtarbeitsgemeinschaft Behindertenpolitik
- Kölner Forum gegen Rassismus
- Interkulturelle Zentren Köln
Neben den Vertreter*innen der intersektionalen Zielgruppen besteht die Steuerungsgruppe aus einem fachlichen Tandem, das sich aus Mitarbeitenden unseres Amts für Integration und Vielfalt als koordinierende Fachstelle sowie des NS-Dokumentationszentrums zusammensetzt.
Dem Steuerungsgremium kommt die Funktion einer Jury zu. Diese entscheidet unter anderem über den Einsatz der NRWeltoffen-Fördermittel. Dies trägt zur Selbstbestimmung der von Diskriminierung betroffenen Personen sowie zur intersektionalen Ausrichtung der Projekte im Rahmen von NRWeltoffen Köln bei. Auf diese Weise werden die Projekte der Mehrdimensionalität von Menschen und somit der Lebensrealität der Einwohner*innen Kölns besser gerecht.
Wir ermutigen neue Initiativen mit wenig Antragserfahrung Mittel für ihre Projekte aus dem NRWeltoffen-Fördertopf zu beantragen. Ausdrücklich erwünscht sind Anträge von Initiativen, die mit geringen Summen erste, noch weniger umfangreiche Projekte mit dennoch weitreichender intersektionaler Wirkkraft umsetzen. Die Antragsfrist endete am 15. April 2024.
Bei Interesse wenden Sie sich gerne an uns.
Projekte 2023
Empowerment für Bickendorfer und Bocklemünder Frauen of Color
Der Verein Aktion Nachbarschaft e. V. hat mit seinem Projekt "Empowerment für Bickendorfer und Bocklemünder Frauen of Color" neun Empowerment-Workshops für intersektional diskriminierte Frauen umgesetzt. Dieses Angebot hatte einen rassismus- sowie diskriminierungskritischen Schwerpunkt. Die Teilnehmerinnen wurden mittels einer partizipativen Workshopreihe an das Thema "Empowerment" im Kontext von Diskriminierungen herangeführt. Mit dem Projekt wurden 100 Personen erfolgreich mit Handlungsstrategien ausgestattet und empowert.
Hinweis: Intersektionale Diskriminierung ist eine besondere Form der Mehrfachdiskriminierung. Hier verstärken oder überschneiden sich verschiedene Diskriminierungsmerkmale.
Sprachprojekt: Multilinguales Bild-Wörterbuch
Der Verein Shahrzad e. V. unterstützt gehörlose Geflüchtete und Migrant*innen und hat im Rahmen der NRWeltoffen Förderung ein Sprachprojekt durchgeführt. Ziel des Projektes war die Erstellung eines Bild-Wörterbuchs in drei Sprachen: der deutschen, ukrainischen und russischen Gebärdensprache. Durch die Umsetzung konnte die Aufmerksamkeit auf gehörlose und schwerhörige Geflüchtete aus der Ukraine sowie Migrant*innen aus dem ukrainischen Raum gelenkt werden. Außerdem wurde die Mehrheitsgesellschaft für die von Mehrfachdiskriminierung betroffenen Personen und das Themenfeld "Barrierefreiheit" sensibilisiert. Das Projekt wurde von Ehrenamtler*innen koordiniert und mit insgesamt sechs Treffen begleitet. Gehörlose Ukrainer*innen wurden von Beginn an in den Prozess einbezogen.
Kein Veedel für Êzidenhass (kurz KVfÊ)
Der Verein ÊJD-NRW Êzidische Jugend e. V. hat mit seinem Projekt konkret darauf abgezielt êzidische Jugendliche bezüglich Hass gegenüber Êzid*innen aufzuklären, den der Verein insbesondere durch Social-Media-Kanäle derzeit als besonders stark wahrnimmt. Es wurden fünf Tagesseminare für Menschen der Community angeboten, um die Teilnehmenden aufzuklären, zu sensibilisieren und ihnen einen geschützten Raum, in dem sie ihre Erfahrungen teilen können, zu bieten. Ziel war es, die (jugendlichen) Personen zu stärken und als Multiplikator*innen für Aufklärung in den Feldern Rassismus und Hass gegen Êzid*innen zu schulen. Zusätzlich wurden Werbematerialien sowie eine Ausstellung in Form von Roll-Ups erarbeitet.
Projekte 2022
diversCITY
Die Podiumsdiskussion zum Thema "Tradition(en) – Wer ist wir?" fand anlässlich des 4. Kölner diversCITY-Tags am 11. Juni 2022 statt. Sie beschäftigte sich mit der Grundfrage einer interkulturellen Gesellschaft: "Wer ist wir?"
Eine interkulturelle Gesellschaft heißt, dass verschiedene Menschen, die in einem Gebiet zusammenleben, sich austauschen und durch Interaktion und Anerkennung ihren eigenen und jeweiligen Werten und Lebensweisen nachgehen.
Es geht also um einen Prozess der aktiven Toleranz, des Respekts und der Aufrechterhaltung gleichberechtigter Beziehungen. Dabei gibt es keine Über- oder Unterlegenen, bessere oder schlechtere Menschen. Hierzu gehört auch, Traditionen zu teilen sowie Teilhabe und Verständnis zu entwickeln für Traditionen, die eine besondere Bedeutung haben, die auf die Vergangenheit zurückgehen und gleichermaßen Gegenwart und Zukunft vereinen.
Die "Interkultur" ist ein Prozess, kein Ziel an sich. Die Untersuchung dieses Prozesses und die Frage nach dem "wir" stehen hier im Mittelpunkt.
Multiplikator*innen-Ausbildung
Im Rahmen des Projektes "Kolonialismus in unserer Stadt - Multiplikator*innen-Ausbildung für Postkolonial-Workshops im Kölner Stadtgebiet" sollen zwölf Menschen zu den Themen Kolonialgeschichte, postkoloniale Kontinuitäten und Rassismus im Alltag, in unserer Stadt und in unserer Sprache fortgebildet werden. Ziel ist es, dass sie diese Themen in ihre jeweilige bildungspolitische Praxis einbeziehen.
Die Auseinandersetzung mit den Themen möchten wir außerdem in bildungspolitische Angebote einfließen lassen. Deshalb werden die Teilnehmenden Teil eines Trainer*innen-Pools, der bei Anfragen von Schulen und anderen Träger*innen passende Angebote machen kann.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Anbindung an die Projekte, die wir seit 2019 bereits im Rahmen von "NRWeltoffen" initiiert haben. Hierzu zählt die seit 2020 eingerichtete und weiterentwickelte Karte zu kolonialen Spuren in Köln. Die Karte der kolonialen Spuren in Köln stellt einen Bezug zur Gegenwart her. Um den bildungspolitischen Ansatz des Projektes zu verstetigen, werden einzelnen Anteile der Ausbildung im Rautenstrauch-Joest-Museum (RJM) stattfinden. Durch die Aufarbeitung der eigenen kolonialen Vergangenheit bietet das Museum zahlreiche gute Beispiele gelungener dekolonialer Arbeit.
Projekte 2021
Rubicon pain pride pose
"pain pride pose about queerness, discrimination and empowerment" ist ein Video- und Fotoprojekt. Das generationenübergreifende Projekt richtet sich an queere Menschen mit Flucht-, Migrationsgeschichte oder Rassismus-Erfahrung und dabei insbesondere an junge Erwachsene bis 27 Jahre.
Ziel des Projekts ist es, die Teilnehmenden, ihren Mut, ihre Erfahrungen, ihre Individualität und ihre Diversität zu zeigen, um anderen queeren Menschen mit diesen Erfahrungen Mut zu machen. Auf diesem Weg soll das Thema in die Mitte der Gesellschaft gebracht werden.
diversCITY
Die Podiumsdiskussion "Diversität ist Macht" fand am 11. September 2021 im Rahmen des 3. diversCITY-Tags statt. Es diskutierten vier Menschen, die Erfahrungen zu den Themen Vielfalt und Rassismus haben.
Ein Thema war, dass Institutionen Diversität, Vielfalt und Verschiedenheit als Potential und Hilfe zur Veränderung begreifen. Der Normalzustand der Gesellschaft ist nämlich längst divers. Die starke soziale Benachteiligung wegen "Andersartigkeit" in der Gesellschaft muss aufgehoben werden. Für Vielfalt muss man nämlich kämpfen! Es braucht daher strukturelle Instrumente und Maßnahmen für Chancengleichheit. Auch brauchen wir Ungleichheitsforschung und Vielfalt als machtkritische Reflexion.
Projekt Postkolonial
Das Projekt ist eine Weiterentwicklung des Projektes "Postkoloniale Gedenk- und Erinnerungsorte" von 2020. Bei diesem wurde eine digitale Karte entwickelt, die Orte zur Erinnerung in der Stadt Köln sichtbar macht.
Zu finden sind zum Beispiel Straßennamen, die nach Kolonialverbrechen benannt sind, sowie weitere Orte, die mit der deutschen Kolonialgeschichte verbunden sind. Die Internetseite richtet sich vor allem an die Kölner*innen, die mehr über das koloniale Erbe Kölns erfahren möchten. Alle Beiträge sind im Audio- und Textformat abrufbar.
Darüber hinaus wurden im Projekt Bildungsmaterialien für den Schulunterricht und die außerschulische Bildung entwickelt. Alle neu hinzugekommenen Materialien wurden auch auf Englisch und Französisch umgesetzt. Dieses Projekt bietet somit einen historischen und gesellschaftspolitischen Zugang für alle Zielgruppen.
QueerTV
In diesem Vorhaben ist die digitale Plattform QueerTV weiterentwickelt worden, auf der Themen aus der LGBTQI*- und BPoC*- Community sowie deren Verbündeten aufgearbeitet werden. Die Plattform fördert Offenheit in Bezug auf die Sexualität von Menschen aus der BPoC*- Community und sorgt für eine entsprechende Repräsentation.
Es gibt Interviewformate, Shows und Statements. Auch gibt es wöchentliche Beiträge auf Social Media.
2021 wurde der Schwerpunkt auf die Förderung von Moderations- und Repräsentationstechniken gelegt. Dazu wurden zwei Workshops organisiert, die aufeinander aufbauten. Neben verschiedenen Übungen und Techniken rund um Moderation und Präsentation wurde das Konzept eines Live Streams zum CSD 2021 erstellt. Der Stream "In & Out: Young, Queer and A-live for #CSD!" wurde am 6. August 2021 veröffentlicht.
Projekte 2020
Queer TV
Das Projekt gibt mehrfachdiskriminierten Personen eine Stimme und sorgt für eine breitere öffentliche Wahrnehmung ihrer Belange. Durch die Darstellung der direkten Verbindung der Dimensionen sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität (LSBTI - Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und intergeschlechtliche Menschen) sowie Migration und Islam, verdeutlicht das Projekt, wie häufig sich verschiedene Formen von Diskriminierung überschneiden oder auch gleichzeitig erfolgen. In unterschiedlichen Formaten wie Interviews, Reportagen, Diskussionsrunden und Shows kommen Menschen direkt zu Wort und teilen ihre Erfahrungen und Geschichten. Hierbei stehen die vielfältigen Dimensionen der Diskriminierung und Ausgrenzung im Vordergrund: So etwa die Ausgrenzung aufgrund rassistischer und antimuslimischer Mechanismen innerhalb der LSBTI-Community oder die Ausgrenzung als LSBTI in der migrantischen oder religiösen Community. Das Projekt soll zum Dialog anregen, Mehrfachdiskriminierung thematisieren und mehr Verständnis schaffen.
Begleitet wurde das Projektvorhaben von Workshops zu Moderationstechniken, Präsentationstechniken sowie zur Produktionstechnik, zur Stärkung des Selbstwertgefühls und des Selbstbewusstseins der Menschen, die ihre Geschichten im digitalen Raum präsentiert haben.
Das Projekt Queer TV wurde von jungen Menschen selbst entwickelt und orientiert sich an ihren Ideen und Wünschen. Das Hauptziel des Projektes bestand im Aufbau einer Plattform, auf der mit verschiedenen Formaten diverse Themen, insbesondere aus der LSBTI und BIPoC* Community sowie Verbündeten, aufgearbeitet wurden.
Postkoloniale Gedenkorte und Erinnerungsorte
Das Projekt Postkoloniale Gedenkorte und Erinnerungsorte hatte den Aufbau einer interaktiven Karte zum Ziel, die Orte mit kolonialen Bezügen in Köln erkennbar macht. Die Internetseite richtet sich an alle Menschen, die etwas über das koloniale Erbe der Stadt Köln erfahren möchten. Im Projektzeitraum sind bestehende Beiträge und Aktivitäten rund um das Thema "Köln und die Kolonialzeit" analysiert und entsprechend digitalisiert worden. Ziele des Projektes sind, die Kölner Bevölkerung für das Thema Postkolonialismus zu sensibilisieren, über die Themenschwerpunkte aufzuklären und sie zu motivieren, sich weiterhin aktiv mit diesem Erbe auseinanderzusetzen.
Bei Erstellung der Inhalte wurde darauf geachtet, den Zugang zu dem komplexen Thema möglichst niedrigschwellig zu halten. Die Texte wurden in einfacher, verständlicher Sprache verfasst. Die Beiträge sind im Audioformat und Textformat abrufbar. Dadurch lassen sich alle Audiobeiträge problemlos anhand der Transkriptionen nachverfolgen. Darüber hinaus liegen die Texte auch in englischer und französischer Sprache vor.
Die erarbeiteten Stationen wurden um Fotos erweitert, die auf die Straßennamen und andere Erinnerungsorte hinweisen. Die Internetseite beinhaltet zudem ein Glossar, das die Beschreibung notwendiger Begrifflichkeiten umfasst, sowie eine Literaturliste, die zur Vertiefung der Inhalte anregt.
Awareness-Informationsmaterialen
Bei dem Projekt "Erstellung von Awareness-Informationsmaterialien" handelt es sich um eine Fortführung des im Jahr 2019 geförderten Projekts "Veranstaltungsreihe - Kritische Auseinandersetzung mit postkolonialen Perspektiven". Die damalige Verwaltungsreihe "Awareness", siehe unter Projekte 2019, wurde sehr positiv bewertet und auch im Nachgang noch stark nachgefragt, sodass es nahe lag, ein Folgeprojekt zu initiieren.
Das Konzept von Awareness bedeutet Räume, Orte und Begegnungen zu ermöglichen, die frei von Diskriminierung sind und einen verantwortungsvollen und sensiblen Umgang im Miteinander gewährleisten. Besonders dort, wo Menschen unterschiedlicher Herkunft, sexueller Orientierung, unterschiedlichen Geschlechts oder Menschen mit Behinderung aufeinandertreffen, können Ungleichheiten verstärkt und gesellschaftliche Verhältnisse wie Rassismus und Diskriminierung erkennbar werden.
Nach Ende der Veranstaltungsreihe 2019 gab es zahlreiche Nachfragen und Anfragen zum Awareness-Konzept sowie der Umsetzung der Awareness-Methode als Mittel gegen Rassismus und Diskriminierung. Um diesen Nachfragen dauerhaft nachzukommen, ist das durch die Veranstaltungsreihe erarbeitete Konzept in Form einer Broschüre aufgearbeitet, gedruckt und verbreitet worden.
Projekte 2019
Dekolonialisiert die Integration
In zwei Workshops wurden Multiplikator*innen, die ehrenamtlich und hauptamtlich in der Fluchtarbeit und Migrationsarbeit im Raum Köln tätig sind, sensibilisiert, Veranstaltungen so zu gestalten, dass diese frei von Rassismus und Diskriminierung und offen für Vielfalt sind. Diversität und Postkolonialismus wurden dabei als miteinander verflochtene Themen betrachtet. Ziel der Veranstaltungsreihe war es, konkrete Lösungsansätze zu entwickeln, um Veranstaltungen mit postkolonialer und rassismuskritischer Perspektive organisieren und realisieren zu können.
Der erste Workshop beinhaltete eine Einführung in das Thema Postkolonialismus. Thematisch im Mittelpunkt standen die historische Dimension des Kolonialismus, die Entstehung der heutigen globalen Mächtekonstellation sowie die Analyse der damit einhergehenden Ursachen von Diskriminierung und Rassismus.
Im zweiten Workshop formulierten die Teilnehmenden praktische Handlungsempfehlungen und Tipps, um rassismuskritische und postkoloniale Veranstaltungen zu ermöglichen. Darüber hinaus wurden die Teilnehmenden im Umgang mit unbewusster Voreingenommenheit sensibilisiert. Ein besonderer Fokus wurde auf den Zusammenhang und das Zusammenwirken von Postkolonialismus, institutionellem Rassismus, zum Beispiel innerhalb des Weltwirtschaftssystems, und Rassismus auf der Alltagsebene, zum Beispiel gruppenbezogene Stereotypisierungen und Diskriminierungen, gelegt.
Die Workshops liefen als Teil einer Kooperation von Migrafrica e. V. und dem Integrationshaus e. V. im November 2019 in den Räumen des Integrationshauses. Als eines der Ergebnisse ist ein Leitfaden entstanden, der Akteur*innen dafür sensibilisieren und dazu ermutigen soll, Veranstaltungen unter der rassismuskritischen Perspektive zu organisieren.
Veranstaltungsreihe "Awareness"
Die Veranstaltungsreihe von Pamoja Afrika e. V. wurde als eine Plattform des kritischen Austausches, der individuellen Fortbildung und der gemeinsamen Entwicklung von Ideen genutzt, um sich im Weiteren vertieft mit den Themen Awareness (Bewusstsein) und Empowerment (Selbstbefähigung) auseinandersetzen zu können. Die Teilveranstaltungen boten den Teilnehmenden und Beteiligten Raum für Erfahrungsaustausch und Reflexion. So wurde beispielsweise die eigene (weiße) Position der Teilnehmenden im Kontext von Rassismus hinterfragt und eine machtkritische Selbstreflexion angeregt. Im Vordergrund stand die Behandlung der Themen Kolonialismus und Neokolonialismus, Machtkritik und Rassismus, rassistische Stereotype und Vorurteile sowie rassismuskritischer Sprachgebrauch und gesellschaftliche Verantwortung.
Die Veranstaltungsreihe hat zur Selbstreflexion der Beteiligten mit Blick auf die genannten Themen beigetragen und Handlungsperspektiven zu dem Thema Empowerment und Awareness aufgezeigt.
Die Veranstaltungen dienten als Impuls, um auch weiterhin nachhaltige Strukturen von Awareness und Empowerment im postkolonialen Zeitalter zu schaffen, auf individueller und struktureller Ebene.
In 2020 sind die Ergebnisse der Veranstaltungsreihe in einem weiteren Projekt zu einer Handreichung zusammengetragen worden, siehe unter Projekte 2020.
Projekt 2018
Unsere Vielfalt. Kölns Stärke!
Die Öffentlichkeitskampagne "Unsere Vielfalt. Kölns Stärke" wurde 2018/2019 realisiert. Sie rückte die Vielfalt der Stadt in den Fokus und setzte ein deutliches Zeichen gegen Diskriminierung, Ausgrenzung und für das offene und vielfältige Köln.
Die Kampagne umfasste eine Social-Media-Kampagne sowie die Entwicklung von fünf Printplakaten. Letztere waren wiederkehrend im Kölner Stadtbild zu finden und werden zu bestimmten Anlässen plakatiert, zum Beispiel am Tag der Toleranz. Zusätzlich sind sechs Roll-ups entstanden, die bei unseren Veranstaltungen verwendet werden können, um Zeichen für das vielfältige Köln zu setzen.
Bei der Entwicklung der Kampagne haben in einem großen Beteiligungsverfahren 20 Personen aus unterschiedlichen städtischen und nichtstädtischen Gremien und Arbeitskreisen zusammengewirkt und die inhaltliche Ausrichtung der Kampagne erarbeitet.
Erklärtes Ziel war es, eine Kampagne zu gestalten, die Stereotype abbaut, Menschen stärkt und die Gemeinsamkeiten aller Menschen in den Vordergrund rückt – unabhängig von Geschlecht, Alter, Behinderung, Religion, Ethnie oder Hautfarbe sowie sexueller Identität. Großen Wert wurde dabei auf Authentizität gelegt. Daher sind auf den Plakaten ausschließlich Menschen zu sehen, deren Heimatstadt Köln ist, die hier eine Heimat gefunden haben oder die einfach hier leben und sich mit der Stadt identifizieren.
Verbindendes Element aller Motive ist eine klassische Kölner Parkbank. Auf dieser Bank begegnen sich täglich Menschen und tauschen sich aus - geplant oder ganz spontan. Damit wird die Bank zu einem Ort, der nicht die Unterschiede betont, sondern den Dialog in den Vordergrund rückt. Ziel war es, eine Situation darzustellen, die den Betrachtenden der Bilder vertraut ist, mit der sie sich identifizieren und in der sie sich wiederfinden können.
Neben uns waren folgende Institutionen an der Entwicklung der Kampagne beteiligt:
- Arbeitskreis Kölner Frauenvereinigungen (AKF)
- Integrationsrat Köln
- Kölner Forum gegen Rassismus und Diskriminierung
- Kölner Jugendring
- Rat der Religionen Köln
- Stadtarbeitsgemeinschaft Behindertenpolitik
- Stadtarbeitsgemeinschaft Lesben, Schwule und Transgender
- Stadtarbeitsgemeinschaft Seniorenpolitik
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