Der Rat hat im Sommer 2019 den Klimanotstand ausgerufen. Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat die Erreichung der Klimaneutralität Kölns als wichtiges Ziel erklärt. Zur Erreichung des Ziels hat sie den Umweltdezernenten beauftragt, einen Klimarat einzurichten.
Der Klimarat Köln ist ein beratendes Expertengremium mit Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Wohnungsbau, Zivilgesellschaft und Verwaltung. Er ist Impulsgeber für ein klimaneutrales Köln und entwickelt dazu einen Fahrplan zur Erreichung der Klimaneutralität der Stadt mit ehrgeizigen Zwischenzielen zur Minderung der Treibhausgasemissionen bis 2030 für alle Sektoren: Energie, Gebäude, Mobilität und Logistik, Industrie, Ernährung und Konsum. Im Jahr 2030 sollen die gesamtstädtischen Emissionen von Treibhausgasen gegenüber 1990 mindestens halbiert sein. Die jährlichen Emissionen von Treibhausgasen sollen dann höchstens noch 6 Millionen Tonnen betragen. In 2015 betrugen die jährlichen THG-Emissionen in Köln ungefähr noch 10 Millionen Tonnen.
Der Klimarat versteht sich als Motivator und Organisator für das klimaneutrale Köln und verleiht dem Klimaschutz in Köln Schlagkraft. Die Mitglieder des Klimarates verstehen sich als Multiplikator*innen sowie Werbende für das Ziel, sie wirken in ihren Netzwerken und werben um Mitwirkung. Er versteht Klimaschutz als eine Chance für die zukunftsfähige nachhaltige Entwicklung unserer Stadt. Der Klimarat wird durch sechs Projektgruppen bei der inhaltlichen Arbeit unterstützt. In den Projektgruppen wirken Vertreter*innen der Stadtverwaltung, Nichtregierungsorganisationen (NGO) oder wissenschaftliche Organisationen, Verbandsorganisationen und große Akteur*innen Kölns zusammen.
Folgende Projektgruppen wurden eingerichtet:
- Projektgruppe Energie
- Projektgruppe Gebäude
- Projektgruppe Industrie
- Projektgruppe Mobilität und Logistik
- Projektgruppe Ernährung und Konsum
- Projektgruppe Kommunikation und Partizipation
Der Klimarat und seine Projektgruppen haben im ersten Schritt konkrete, sektorspezifische Einsparziele und eine Projektstruktur für die Umsetzung der Einsparziele formuliert. Seit 2021 stehen die Entwicklung, Steuerung und Umsetzungsunterstützung von sektor- und akteurspezifischen Maßnahmen im Vordergrund. Der Klimarat wirkt darauf hin, dass für die Maßnahmenumsetzung erforderliche Entscheidungen realisiert, Anreizinstrumente (zum Beispiel Förderungen) entwickelt und benötigte Ressourcen bereitgestellt werden.
Die Klimaneutralität Köln erfordert die gemeinsame Anstrengung aller Akteur*innen, von der Politik über Unternehmen bis zur Zivilgesellschaft. Formate zur Beteiligung und Kommunikation werden den Entstehungsprozess begleiten und gehören zum Selbstverständnis des Klimarates.
Die Mitglieder des Klimarates:
- Marion Sett, Arbeitsgemeinschaft Kölner Wohnungsunternehmen e. V. (köln-ag), Vorstandsmitglied
- Dr. Hans Richter, Chemion Logistik GmbH, Geschäftsführung
- Mathias Johnen, DEHOGA Nordrhein e. V., stellvertretender Geschäftsführer
- Dr. Witich Roßmann, Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Köln, Vorsitzender,
- Bernhard Milow, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Programmdirektor Energie
- Garrelt Duin, Handwerkskammer zu Köln, Hauptgeschäftsführer
- Dr. Uwe Vetterlein, Industrie- und Handelskammer zu Köln (IHK Köln), Hauptgeschäftsführer
- Reiner Priggen, Landesverbands Erneuerbare Energien NRW e. V., Vorsitzender
- Dr. Sebastian Mayer, Scientists 4 Future, Regionalgruppe Köln/Bonn
- Ascan Egerer, Stadt Köln, Dezernat für Mobilität
- William Wolfgramm, Stadt Köln, Beigeordneter Umwelt, Klima und Liegenschaften, Vorsitzender des Klimarates
- Markus Greitemann, Stadt Köln, Beigeordneter Planen und Bauen
- Ulrike Franzke, Stadtentwässerungsbetriebe Köln, Vorständin
- Andreas Feicht, Stadtwerke Köln Konzern, Vorsitzender der Geschäftsführung
- Jörg Ortjohann, Stiftung Energieeffizienz, Vorstand
Die Geschäftsführung des Klimarates liegt bei der Koordinationsstelle Klimaschutz.
Klimarat formuliert sektorspezifische Zwischenziele für Köln 2030
In seiner vierten Sitzung am 14. August 2020 hat sich der Kölner Klimarat zu sektoralen strategischen Zwischenzielen für Köln bis 2030 bekannt. Die Sektoren sollen ihre THG-Emissionen prozentual bis 2030 gegenüber 1990 wie folgt reduzieren:
- Energie 62 Prozent
- Mobilität 42 Prozent
- Gebäude 67 Prozent
- Industrie 51 Prozent
- Landwirtschaft 34 Prozent
Externe Fachexpertise zur Unterstützung der Strategie "Klimaneutrales Köln"
Mit Unterstützung durch Fachexpertise werden außerdem die THG-Bilanzierung fortgeschrieben, die Entwicklung der Maßnahmen vorangetrieben und die Beteiligungsprozesse begleitet. Auf dieser Grundlage werden die Effekte der Maßnahmen auf transparente Weise bewertet und eine Gesamtstrategie Klimaneutrales Köln entsteht.