Die Sekundarschule wurde im Oktober 2011 als neue Schulform der Sekundarstufe I neben den anderen bereits bestehenden Schulformen schulgesetzlich verankert.

Die Gründung von Sekundarschulen ist nur möglich, wenn hierfür ein Bedürfnis besteht. Ein Bedürfnis besteht zum Beispiel, wenn die Entwicklung der Schülerzahlen oder die Befragung der Eltern von Grundschüler*innen dies belegt. Um eine Sekundarschule gründen zu können, müssen mindestens 75 Eltern Interesse bekunden, ihr Kind an der Sekundarschule anzumelden.

Nur wenige Kölner Eltern wünschten sich eine Sekundarschule für ihr Kind. Das ist ein erstes Ergebnis der Elternbefragung, die wir im September 2012 bei den Eltern von Kindern im 3. und 4. Schuljahr der Kölner Grund- und Förderschulen durchgeführt haben. 

Ergebnis der Befragung 2012

  • Nur 2 Prozent der Eltern wünschen sich für ihre Kinder die Sekundarschule. Die Schulform Sekundarschule stellt für die Eltern in Köln keine Option dar.
  • 64 Prozent der Eltern stehen der Idee des längeren gemeinsamen Lernens grundsätzlich positiv und der frühen Aufteilung von Kindern kritisch gegenüber.
  • Wenn sich Eltern für eine Schulform des längeren gemeinsamen Lernens interessieren, dann fast ausschließlich für die Gesamtschule (26 Prozent).
  • Die Mehrheit der Eltern (55 Prozent) wünscht sich für ihr Kind zu Beginn der 4. Klasse den Übergang an ein Gymnasium. Dieser Wunsch mündet erfahrungsgemäß nur teilweise in ein entsprechendes Anmeldeverhalten, zuletzt lag die Quote der Fünftklässler*innen bei 44 Prozent.
  • 15 Prozent der Eltern würden ihr Kind gerne an einer Realschule anmelden. Zuletzt wechselten noch 23 Prozent nach der 4. Klasse an diese Schulform über.
  • Nur 1 Prozent der Eltern wünscht sich für ihr Kind den Besuch einer Hauptschule. 
  • 74 Prozent der Eltern von Kindern an Förderschulen würden ihr Kind in der 5. Klasse gerne an einer allgemeinen Schule sehen, bevorzugt an einer Gesamtschule.
  • 68 Prozent der Eltern wünschen sich Ganztagsangebote.

Wer konnte an der Befragung teilnehmen?

Alle Eltern von Kindern der 3. und 4. Klassen im Schuljahr 2012/2013 an insgesamt rund 170 Schulen in Köln wurden gebeten, an der Befragung teilzunehmen. Neben den städtischen Grundschulen und Förderschulen waren dies auch drei private Ersatzschulen in freier Trägerschaft und drei Förderschulen in der Trägerschaft des Landschaftsverbandes Rheinland. Somit waren rund 18.000 Eltern aufgerufen.

Wie erfolgte die Befragung?

Die Ausgabe an die Kinder und das Einsammeln der Bogen erfolgte über die Klassenlehrkräfte. Der Umschlag mit dem Fragebogen enthielt ein Anschreiben und eine Kurzinformation zu den Schulformen. Die Befragung wurde in deutscher, türkischer, russischer und englischer Sprache durchgeführt. Die Teilnahme an der Befragung war freiwillig, die Auswertung erfolgte anonym.

Wie viele Eltern haben sich beteiligt?

An der der Befragung haben sich knapp 9.000 Eltern beteiligt. Die Beteiligungsquote beträgt insgesamt 51 Prozent, bei Eltern von Kindern der vierten Klasse 54 Prozent und bei Eltern von Kindern der dritten Klasse 48 Prozent. Die Befragungsergebnisse sind als repräsentativ anzusehen. Sie gaben ein gutes Bild der Wünsche und Einstellungen aller Eltern von Kindern der dritten und vierten Klasse im Schuljahr 2012/2013.

2022 haben wir eine weitere Befragung zur Schulwahl nach Klasse 4 durchgeführt.

Die Sekundarschule

In Nordrhein-Westfalen gibt es seit Oktober 2011 mit der Sekundarschule neben der Gesamtschule zwei Schulformen des längeren gemeinsamen Lernens. Daneben gibt es die Schulformen des gegliederten Schulsystems, das sind Hauptschule, Realschule, und Gymnasium.

Die Sekundarschule wird in der Regel als Ganztagschule geführt und umfasst die Jahrgänge 5 bis 10. Sie bereitet die Schüler*innen sowohl auf die berufliche Ausbildung als auch auf die Hochschulreife vor. Der Unterricht bietet von Anfang an auch gymnasiale Standards. In der Sekundarschule lernen die Schüler*innen mindestens in den Klassen 5 und 6 gemeinsam. Die Sekundarschule verfügt zwar nicht über eine eigene Oberstufe, sie geht aber mindestens eine verbindliche Kooperation mit der Oberstufe eines Gymnasiums, einer Gesamtschule oder eines Berufskollegs ein. Damit ist sichergestellt, dass Eltern bei der Anmeldung genau wissen, wo ihr Kind das Abitur machen kann. 

Weitere Informationen auf den Seiten des Schulministeriums Nordrhein-Westfalen