Vom Festplatz zu Zoo und Flora

Das urkundlich im Jahre 972 zum ersten Mal erwähnte Riehl bestand bis weit ins 19. Jahrhundert aus einigen verstreut liegenden Gehöften. Nach dem schweren Rheinhochwasser 1845 entstand in der Nähe des Rheins ein Festplatz, um den sich zahlreiche Ausflugs- und Vergnügungslokale ansiedelten.

Villenviertel und Kasernen

© Stadtkonservator/in, Amt für Denkmalschutz und Denkmalpflege

In der Nähe der Ausflugslokale wurde 1860 der Kölner Zoo eröffnet. Vier Jahre später folgte die Flora, eine Parkanlage mit repräsentativer Gastronomie, die 1914 um den Botanischen Garten erweitert wurde. Nördlich hiervon entstand in den folgenden Jahrzehnten ein großbürgerliches Villenviertel, das bis heute Kern eines beliebten Wohnquartiers ist.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam es zur Errichtung von Kasernen für preußische Artillerie- und Pioniertruppen auf einem großen bis dahin unbebauten Gelände an der Boltensternstraße. Nach der Entmilitarisierung des Rheinlandes in Folge des Ersten Weltkrieges wurden die Kasernen zum Teil von britischen Besatzungstruppen genutzt.

Städtebauliche Entwicklungen

Nach dem Abzug der Besatzungstruppen im Jahr 1926 wurden auf einem Teil des Geländes die Riehler Heimstätten, ein großer Altenheimkomplex, errichtet. Ein großer Teil der alten Kasernengebäude konnte so einer neuer Bestimmung zugeführt werden.

Zoo, Flora und Riehler Heimstätten (heute: Sozial-Betriebe-Köln) prägen trotz vieler Veränderungen auch noch heute den Stadtteil. Der Kölner Zoo gilt als einer der schönsten Deutschlands. Die Flora wird aufwändig saniert und in Stand gesetzt.

Dabei beherbergt Riehl weitere wichtige städtebauliche Akzente: Hier entstand in den Jahren 1931 bis 1932 die erste moderne Kirche Kölns - die Rundkirche Sankt Engelbert von Dominikus Böhm. Der achtteilige, gewölbte Zentralbau auf rundem Grundriss war seinerzeit so ungewöhnlich, dass man den Architekten darum bat, "durch Milderung des Neuartigem dem Bauwerk das Befremdliche zu nehmen".

 

Das Colonia-Hochaus

© Stadtkonservator/in, Amt für Denkmalschutz und Denkmalpflege

Das Colonia-Hochhaus An der Schanz 2 wurde 1972 realisiert. Das Gebäude, welches heute im Besitz der Axa-Versicherung ist, bildet direkt am Rheinufer einen weithin sichtbaren architektonischen Blickfang. Es ist mit einer Höhe von 147 Metern (mit Antenne 155 Meter) das höchste Gebäude Deutschlands, das hauptsächlich zu Wohnzwecken genutzt wird.

Für junge Touristinnen und Touristen aus aller Welt ist Riehl zudem ein Begriff, da sich hier auch ein modernes Jugendgästehaus des Deutschen Jugendherbergsverbandes befindet.

Akzente im Stadtteil

Colonia-Hochhaus, Flora mit Botanischem Garten, Jugendgästehaus, Naumannviertel, Rheinseilbahn, Rundkirche Sankt Engelbert, Sozial-Betriebe-Köln, Stammheimer Straße/Riehler Gürtel, Zoo und Zoobrücke