Dorf am Rand der Stadt

Lövenich, dessen Name von "Luviniacum", einem Gut der Kelten, abgeleitet wird, findet zum ersten Mal im Jahr 1028 urkundliche Erwähnung. Seinerzeit soll Ezzo, der Pfalzgraf von Lothringen, seine dortigen Besitztümer der von ihm gegründeten Abtei Brauweiler übertragen haben. Weitere Hofgüter und das Recht, den neuen Pfarrer zu benennen, waren im Besitz von Rittern und Kölner Bürgern.

Im Besitz der Abtei Brauweiler

In einer Urkunde vom Mai 1361 bestätigt der Kölner Erzbischof das Patronat des Johanniterordens in Lövenich. Nach und nach vermehrten die Johanniter ihren Landbesitz, so dass sie Ende des 14. Jahrhunderts über mehr als die Hälfte der Lövenicher Ländereien verfügten. Durch einen Gütertausch erhielt der Orden dann auch von der Abtei Brauweiler all deren Herrschafts- und Gerichtsrechte im Dorf und in der Pfarrei Lövenich sowie die dortigen Besitzungen.

Die Souveränität der Kölner Johanniterkommende endete 1798. Die 1802 gegründete Bürgermeisterei Lövenich bestand neben dem Dorf Lövenich aus Weiden, Üsdorf, Junkersdorf sowie Groß- und Kleinkönigsdorf (heute zu Frechen).

Aufwertung durch den Bahnhof

© Günther Ventur

Im 19. Jahrhundert wuchs Lövenich kontinuierlich und erhielt 1870 einen eigenen Bahnhof. In dessen Umgebung entstanden seit der Wende des 19. und 20. Jahrhunderts zweigeschossige vorstädtische Reihenhäuser und Wohngruppen mit Vorgärten.

Das fast quadratische Haufendorf Lövenich besteht aus dem nördlichen dörflichen Bereich mit Landarbeiter- und Wohnhäusern und dem südlichen Bereich der großen Hofanlagen. Beide Bereiche werden durch das romanische Kleinod, die Kirche Sankt Severinus, und den aufgelassenen alten Friedhof verbunden.

Durch den Erhalt aller bedeutenden Hofanlagen und der dazu gehörigen dörflichen Struktur hat sich in einzigartiger Weise die bauliche und soziale Struktur eines Dorfes bewahrt. Erst nach 1945 entstanden größere Neubaugebiete. Lövenich wurde bei der kommunalen Neugliederung 1975 nach Köln eingemeindet.

Akzente im Stadtteil

Aachener Straße als historische Ausfall- und beliebte Einkaufsstraße, Backsteinhäuser, Gewerbegebiet Lövenich, Gut Köza, Mertenshof, Odemshof und Sankt Severin