Die Luftqualität in Nordrhein-Westfalen wird vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen überwacht. Das landesweite Luftqualitäts-Überwachungssystem (LUQS) umfasst  mehr als 60 ortsfeste sowie mobile Messeinrichtungen. 

Welche Messstationen und -verfahren werden eingesetzt?

Um Luftschadstoffe nach Belastungsschwerpunkten gezielt zu ermitteln, gibt es sogenannte Hintergrund-, Verkehrs- und Industrie-Messstationen.
Welches Messverfahren zur Erfassung von Luftschadstoffen eingesetzt wird hängt von der Art und Herkunft der Stoffe ab sowie von den Aufgaben bei der Immissionsmessung. Dabei werden Daten im Rahmen von fortlaufenden, zeitlich nicht begrenzten sowie zeitlich begrenzten Messprogramme erhoben. Man spricht hier von kontinuierlichen und diskontinuierlichen Messprogrammen.

Messeinrichtungen in Köln

Im Kölner Stadtgebiet sind mit den Stationen Rodenkirchen und Chorweiler zwei sogenannte Hintergrund-Messstandorte installiert. Die Messtationen liegen abseits von Hauptverkehrsstraßen und anderen Emissionsquellen. Bereits seit Dezember 1980 werden dort ständig Messwerte von Luftschadstoffen ermittelt. Neben meterologischen Daten werden die Schadstoffe Stickoxide, Feinstaub (PM10) und Ozon erfasst. Der neu zu beobachtende ultrafeine Staub (PM 2.5) wird ebenfalls an der Messstelle in Chorweiler ermittelt.

Die Belastung der Luft durch den Straßenverkehr, also insbesondere von Stickoxiden und Feinstaub (PM10) wird an den Messcontainern am Clevischen Ring, Köln-Mülheim und an der Turiner Straße in der Innenstadt gemessen. Mit diesen Messungen wurde im Juni 2006 beziehungsweise im März 2007 begonnen. Die aktuellen Daten, aber auch die Messergebnisse zurück liegender Jahre der Luftmessstellen können Sie beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz abrufen.

Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz

Passivsammler

Ergänzend sind 12 Passivsammler zur Messung von Stickstoffdioxid und Benzol an viel befahrenen Straßen angebracht. Passivsammler sind einfache Kunststoffgefäße, bei denen eine Chemikalie der Luft ausgesetzt wird. Diese ungiftige Chemikalie reagiert mit dem Stickstoffdioxiden und Benzol der Luft. Nach einiger Zeit lässt sich die Reaktionsstärke bestimmen und auf den Gehalt der Umgebungsluft an Stickstoffdioxiden und Benzol schließen.

Die Passivsammler befinden sich an folgenden Standorten:

  • Hohenstaufenring 57a, Köln-Innenstadt
  • Tunisstraße, Elstergasse, Köln-Innenstadt
  • Gereonsdriesch 21, Köln-Altstadt-Nord
  • Justinianstraße 17, Köln-Deutz
  • Godorfer Hauptstraße 73, Köln-Godorf
  • Jungbluthbrücke, Köln-Junkersdorf
  • Statthalterhofweg 70, Köln-Junkerdorf
  • Hinter der Kirche 5, Köln-Porz-Langel
  • Neumarkt 25, Köln-Innenstadt
  • Rodderweg 18, Köln-Sürth
  • Aachener Straße 1253, RheinCenter, Köln-Weiden
  • An der Alten Post, Zufahrt Tiefgarage, Köln-Weiden

Entwicklung der Luftqualität

Die zwischenjährlichen Schwankungen der Schadstoffbelastung der Luft hängt stark von den jeweiligen Witterungsbedingungen ab. Hohe Konzentrationen von Luftschadstoffen treten typischerweise vornehmlich an Hochdruckwetterlagen mit geringer Windgeschwindigkeiten auf. Gleichzeitig haben Niederschläge, wie Regen oder Schnee einen reinigenden Einfluss auf die Luftschadstoffkonzentrationen.

Um die bestehenden Luftschadstoffbelastungen in Köln zu reduzieren wurde 2006 durch die Bezirksregierung ein Luftreinhalteplan für Köln erstellt. Darin sind Maßnahmen beschrieben, die zu einer Reduzierung der Luftschadstoffe führen sollen. Der Plan wird überarbeitet und an die aktuelle Entwicklung angepasst.

Luftreinhalteplan

Zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen in Köln wird derzeit eine CO2-Bilanz aufgestellt und darauf aufbauend ein Klimaschutzkonzept für Köln erarbeitet.

Stickstoffdioxid

Die Stickstoffdioxid-Konzentrationen in Köln sind seit dem Jahr 2000, unter Berücksichtigung zwischenjährlicher Schwankungen, nahezu unverändert. Besonders an verkehrsnahen Standorten werden häuftig Konzentrationen festgestellt, die über dem einzuhaltenden Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter  liegen. Dies ist vorallem auf den überproportionalen Anstieg von modernen Dieselfahrzeugen  im Gesamtverkehr zurück zu führen. Eine Verminderung der Stickstoffdioxidemissionen wird über die Einführung der neuen europäischen Pkw-Grenzwertstufen Euro 5 (ab 2009) und Euro 6 ab (2014) erwartet.

Feinstaub

Die Feinstaubkonzentrationen sind an den Hintergrund-Messstationen Chorweiler und Rodenkirchen leicht abnehmend. An verkehrsnahen Standorten wird vor allem eine Überschreitung des Tagesmittelwertes festgestellt. Der Jahresmittelwert wird an den Messstationen im Stadtgebiet, Turiner Straße und Clevischer Ring überwiegend eingehalten.
Wobei eine Stagnation der Feinstaubkonzentration beobachtet wird. Das Umweltbundesamt führt die weiterhin hohen Feinstaubkonzentrationen auf den Fahrzeugverkehr und die nur gering abnehmenden Emissionen der Kleinfeuerungsanlagen der privaten Haushalte zurück.

Downloadservice

Sie können sich hier eine Karte herunterladen, in der die Kölner Messstationen eingetragen sind:

Übersicht der Messstationen
PDF, 1005 kb

Weitere Informationen

Lufteinhalteplan Köln