Die Temperaturverteilung in städtischen Gebieten geht auf hohe Anteile an versiegelten und tiefgründig bebauten Flächen zurück. Im zentralen Stadtbereich der Innenstadt mit einer nahezu komplett versiegelten Oberfläche existiert meist eine Wärmeinsel.

Im Bereich dieser städtischen Wärmeinsel liegt die Temperatur etwa 3 bis 4 Grad höher als im weniger dicht bebauten, zum Teil landwirtschaftlich geprägten Umland. Das relativ kühle Grundwasser fließt aus dem Erftkreis und dem Bergischen Land kommend in Richtung Rhein. Dort erwärmt es ich aufgrund des hohen Wärmeeintrages durch Gebäudefundamente, Tiefkeller, U-Bahnen oder durch die Sonneneinstrahlung.

Ursachen der Temperaturerhöhung des Grundwassers

Schadstoffe

Auch eine gesteigerte biologische Aktivität auf Grund des Abbaus von Schadstoffen im Grundwasser kann zu räumlich begrenzten Temperaturerhöhungen im Grundwasser führen. Nach Ermittlung und Sanierung der Belastungsschwerpunkte mit geeigneten Maßnahmen gehen die Aktivitäten der Mikroorganismen wieder zurück und es wird sich wieder eine niedrigere Grundwassertemperatur einstellen.

Energieeinträge

Durch zu hohe Energieeinträge, beispielsweise durch grundwasserbetriebene Klimaanlagen kann es zur übermäßigen Aufheizung und damit Schädigung des Grundwassers und der dort lebenden Organismen kommen. Die Verteilung und Entwicklung der Temperatur ist für das Ökosystem Grundwasser immens wichtig.

Nachhaltiges Untergrundmanagement

Der Zustand der innerstädtischen Erwärmung des Untergrundes birgt jedoch auch die Chance, die dort gespeicherte Energie zu nutzen. Die gewinnbaren Energiemengen reichen aus, um einen großen Anteil des Wärmebedarfs in Städten für viele Jahre zu decken. Entscheidend ist nur, dass dies vernünftig geschieht.

Vor dem Hintergrund des Klimawandels und der vermehrten Nutzung erneuerbarer Energie bedarf es eines nachhaltigen Untergrundmanagements. Gekoppelt mit einer langfristig angelegten Grundwasserüberwachung besteht hier die Möglichkeit Grundwasser- und Klimaschutz aktiv und sinnvoll zu unterstützen.

Karte Temperaturverteilung des Grundwassers