Impfungen für Menschen ab 60 Jahre

Wenn der Herbst kommt, wird es Zeit für die jährliche Grippeimpfung. Das gilt ganz besonders für alle Menschen ab 60. Denn im Alter beginnen Abwehrkräfte und Leistungsfähigkeit des Immunsystems nachzulassen, und die ohnehin vielfach unterschätzte Virusgrippe oder Influenza nimmt an Gefährlichkeit zu.

Virusgrippe oder Influenza wird häufig unterschätzt

Jedes Jahr sterben einige Tausend Menschen in Deutschland an einer echten Virusgrippe. Selbst in Jahren mit besonders leichten Grippewellen sind es etwa 3.000 Menschen. Verläuft die Welle schwerer, fordert die Grippe auch schon mal 12.000 bis über 20.000 Opfer, etwa drei Viertel davon sind älter als 65.

Der beste Schutz vor dieser Krankheit ist die Schutzimpfung, die jedes Jahr wiederholt werden sollte, da die Viren sich allmählich verändern, und deshalb die durch frühere Impfungen gebildeten Abwehrstoffe, die sogenannten Antikörper, nicht mehr optimal wirken. Außerdem hält der Schutz der Impfung nicht viel länger als eine "Grippe-Saison" an.

Ganz selten nur erreicht die Grippewelle Deutschland vor Weihnachten, meist grassiert die Virusgrippe hier von Januar bis ungefähr März. Etwa ab September steht der neue "passende" Impfstoff zur Verfügung. Die Impfung sollte am besten in der Zeit Ende September bis November erfolgen, kann aber auch später durchaus noch sinnvoll sein.

Mögliche Reaktionen auf die Schutzimpfung

Die Grippeschutzimpfung ist gut verträglich. Gelegentlich treten an der Impfstelle am Oberarm vorübergehend Empfindungen wie bei einem "blauen Fleck" oder einem Muskelkater auf. Seltener kann man sich auch am Tag nach der Impfung etwas abgeschlagen und "grippig" fühlen, das geht rasch vorbei.

Impfungen gegen Pneumokokken

Nicht nur gegen Grippe sollten Menschen ab 60 sich impfen lassen. Auch bestimmte Bakterien, die sogenannten Pneumokokken, können bei einem schwächer werdendem Immunsystem oder bei Vorerkrankungen der Atemwege, bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder bei Diabetes und ähnlichen gefährlich werden.

Sie können Lungenentzündungen, eine schwere Blutvergiftung oder Hirnhautentzündungen verursachen. Auch hier wird die Zahl der jährlichen Todesfälle in Deutschland auf einige Tausend geschätzt, die allermeisten Menschen sind über 60 Jahre.

Für alle, die sich bei sonst guter Gesundheit nur wegen des Alters gegen Pneumokokken impfen lassen sollten, bleibt es bei einer einmaligen Impfung. Wer aber zusätzlich auch an einer schwereren Vorerkrankung leidet, sollte die Impfung alle 6 Jahre wiederholen lassen. Die Impfung ist ähnlich gut verträglich wie die gegen Grippe.

Impfung gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten

Die Kombinationsimpfung gegen Tetanus und Diphtherie sollte auch weiterhin alle 10 Jahre aufgefrischt werden. Alle, die sich bald auf Enkel*in oder Urenkel*in freuen dürfen, sollten sich nochmal eine Impfung gegen Keuchhusten geben lassen. Und zwar zum Schutz des Neugeborenen, das durch Keuchhusten besonders gefährdet ist, selbst aber noch nicht durch eine Impfung geschützt werden kann.

Da Keuchhusten längst keine reine Kinderkrankheit mehr ist und besonders bei älteren Menschen zunimmt, empfiehlt es sich, bei der nächsten Tetanus-Auffrischung mit dem*der Arzt*Ärztin zu besprechen, ob nicht ein Kombi-Impfstoff gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten verwendet werden sollte.

Ein kleiner Pieks bewirkt so wieder für 10 Jahre einen guten Schutz vor drei gefährlichen Krankheiten.