Liebe Kölnerinnen und Kölner,
jeder von uns hat Stärken und Schwächen, etwas was man besonders gut kann, aber auch Dinge, die einem schwer fallen. Vieles kann man alleine, für andere Dinge benötigt man Hilfe. Es ist schön auf "eigenen" Füßen stehen zu können, alles selber zu können. Oder aber, wenn es mal nicht klappt, eine helfende Hand anzutreffen. Alles, was man aus eigener Kraft bewältigen kann, lässt einen die eigene Behinderung vergessen.
Ich habe nach meinem Unfall alles bis dahin Gekannte neu und alle neuen Dinge in einer auf mich angepassten Form erlernen müssen. Daher strebe ich täglich danach, den Grad meiner Selbständigkeit zu erhöhen. Nach meinem Empfinden komme ich dabei noch viel zu häufig in Situationen, die ich alleine bewältigen könnte, wären da nicht zum Beispiel der Aufzug defekt, der Überweg nur über Treppen zu erreichen, der zu schmale Durchgang, die zu kleinen Umkleiden oder die fehlende Sitzgelegenheit: Unnötige Barrieren, die leicht behebbar sind.
Um so schöner empfinde ich es, dass die Stadt seit 2008 mit dem "Kölner Innovationspreis Behindertenpolitik" einen Preis auslobt, bei dem jeder die Möglichkeit hat, mit Engagement und eigenen Ideen diese wunderschöne "Stadt mit Hätz" noch behindertenfreundlicher zu machen, Menschen mit einer Behinderung noch mehr zu integrieren und ihnen mehr Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen.
Ich setze nun auf Ihr Engagement und Ihre Innovationskraft und freue mich auf Ihre Vorschläge.
Ihre Britta Siegers