Am 22. Juni 1967 wurde Josef Kardinal Frings (6. Februar 1887 bis 17. Dezember 1978) mit der Kölner Ehrenbürgerwürde ausgezeichnet.

Bei der Ehrung wurde insbesondere auf seinen Einsatz für die Sorgen und Nöte der Kölner Bevölkerung in den Nachkriegsjahren sowie das Engagement für die Wiederherstellung und Restaurierung des Domes hingewiesen. Zum Zeitpunkt der Ehrung war Kardinal Frings bereits 25 Jahre Erzbischof in Köln. Oberbürgermeister Burauen bezeichnete ihn als "wahren Volksbischof".

Frings Popularität findet seine Begründung unter anderem in seinem Verständnis für den Diebstahl aus Not im strengen Winter 1946/1947. Das "Fringsen" wurde zum geflügelten Wort für den Diebstahl von Brennmaterial oder Lebensmitteln, die zum "nackten Überleben" nötig waren.

Die Amtszeit von Frings war außerdem mit herausragenden Ereignissen verbunden, etwa dem Dombaufest oder dem 77. Deutschen Katholikentag, zu dem zehntausende Gläubige aus der ganzen Welt nach Köln gekommen waren.

Frings selbst wertete seine Ehrung als Versöhnung zwischen Bürgerschaft und Erzbischof und erinnerte an die Wurzeln der historischen Auseinandersetzungen im Hochmittelalter: Im Jahr 1288 hatte die Bürgerschaft den Erzbischof aus Köln vertrieben. Jedes Mal, wenn die Erzbischöfe in den folgenden Jahren in die Stadt zurückkehrten, mussten sie versichern, die Rechte der Bürgerinnen und Bürger nicht anzutasten.