Freitag, 30. November 2012
Chinajahr Köln 2012 geht zu Ende
Oberbürgermeister Jürgen Roters freut sich über positive Bilanz
Vor einem Jahr ist die Stadt Köln angetreten, mit dem Kölner Chinajahr das Reich der Mitte in seinem Facettenreichtum den Kölnerinnen und Kölnern näher zu bringen. Anlass für das auslaufende Chinajahr 2012 waren 25 Jahre Städtepartnerschaft Köln-Peking sowie 40 Jahre deutsch-chinesische diplomatische Beziehungen. Ziel war es, die Beziehungen zu Peking weiter zu stärken.
Oberbürgermeister Jürgen Roters hat am heutigen Freitag, 30. November 2012, eine positive Bilanz gezogen. Die Verbindung beider Städte ist durch das Kölner Chinajahr noch enger geworden. "Vertrauen kann man nicht verordnen, das muss sorgsam aufgebaut werden. Über Jahre hinweg haben wir daran gearbeitet. Aber die persönlichen Kontakte im Laufe des Chinajahres haben dieses Vertrauen auf eine ganz neue Art gestärkt. All den Unterstützern, Partnern und Akteuren, die mit großem Engagement das Kölner Chinajahr mit gestaltet und begleitet haben, möchte ich deshalb meinen besonderen Dank aussprechen."
Im Mittelpunkt der Bilanz stand das NRW-Chinafest, das gemeinsam mit dem Land Nordrhein-Westfalen Mitte September auf dem Roncalliplatz veranstaltet wurde. Oberbürgermeister Roters selbst hatte große Teile des Wochenendes auf dem Fest verbracht, das er gemeinsam mit Ministerpräsidentin Hannelore Kraft eröffnet hatte. Auch beim Land Nordrhein-Westfalen bedankte sich der OB für die gute Zusammenarbeit. Der chinesische Markt mit unter anderem rund 40 Ausstellern aus Peking, die Waren, Kunsthandwerk und Chinesische Medizin darboten, war auf große Resonanz gestoßen. Publikumsliebling und Höhepunkt des Festes waren die Auftritte der Bejing Varietee-Show, die die Stadt Peking den Kölnerinnen und Kölnern zum Partnerschaftsjubiläum geschenkt hat. Begeistert haben sich Tausende auf die chinesische Kultur eingelassen. Ein Beweis hierfür sind die vielen selbstgedrehten Filme vom Chinafest, die auf youtube zu finden sind. Den Gästen zeigte sich ein ganz neues und modernes Bild von einem offeneren China. Auch die Gäste aus Peking und die Vertreterinnen und Vertreter der chinesischen Botschaft in Berlin waren von der Gastfreundschaft in Köln und dem Chinafest als Zeichen der deutsch-chinesischen Freundschaft tief beeindruckt.
Im November 2011 hatte ein Gastspiel der Kun-Oper aus Shanghai auf das Chinajahr 2012 eingestimmt, das offiziell mit einer chinesischen Frühlingsgala auf dem Rhein gestartet wurde. Köln und das chinesische Generalkonsulat in Frankfurt hatten sie gemeinsam ausgerichtet.
In den folgenden Monaten gab es rund 150 Veranstaltungen von Ausstellungen über Konzerte und Lesungen bis hin zu Mitmachaktionen wie Kalligraphie-Workshops oder GO-Spielen. An diesem umfangreichen Programm beteiligten sich viele ehrenamtliche Kultureinrichtungen und -vereine, Galerien, Musikgruppen, Orchester. Aber auch renommierte Kulturstätten wie die Kölner Philharmonie, das Museum für Angewandte Kunst Köln und das Museum für Ostasiatische Kunst. Auch etablierte Kunst- und Kulturveranstaltungen wie die Art Cologne und die Plan 12 bezogen China thematisch in ihre Programme ein.
Neben den kulturellen Events rundete eine Vielzahl von Fachveranstaltungen das Gesamtprogramm des Kölner Chinajahrs ab wie etwa die Informationstage zur Traditionellen Chinesischen Medizin des Gesundheitsamtes.
Die Sommerakademie zum Thema "Wasser und Nachhaltigkeit" veranstalteten Kölner Umweltamt und der Universität zu Köln federführend. 24 Studierende aus Peking und 17 aus Deutschland beschäftigten sich mit neuesten technischen Entwicklungen und Rechtsfragen für eine moderne Wasserwirtschaft. Auch kulturelle Aspekte im Hinblick auf das lebenswichtige Element Wasser wurden nicht außer Acht gelassen. Das Gesamtprogramm der Sommerakademie umfasste 35 Vorlesungen sowie sieben Exkursionen. Aufgrund der hervorragenden Zusammenarbeit zwischen dem Kölner Umweltamt und der Universität zu Köln wird eine Fortsetzung des Modells Sommerakademie für deutsche und chinesische Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu weiteren Themenfeldern angestrebt.
Die Kölner Hochschulen haben sich, allen voran die Universität zu Köln, aktiv mit eigenen Konferenzen, Wissenschaftsrunden und Foren in das Kölner Chinajahr eingebracht. Schon in der Ringvorlesung "China – Mensch, Welt, Macht" im Wintersemester 2011/12 wurden auch Themen wie die Bürger- und Menschenrechtssituation oder die Umweltproblematik einer sich rasant entwickelnden Gesellschaft konstruktiv kritisch diskutiert. Der chinesisch-deutsche Zukunftsdialog 2022 beschäftigte sich mit den Perspektiven für die Gestaltung der zukünftigen chinesisch-deutschen Beziehungen insbesondere in den Bereichen Philosophie, Politik und Rechtswissenschaften. Hier wurde der Raum ebenfalls für die kritische Auseinandersetzung mit Fragen der Bürger- und Menschrechte genutzt.
Der Sommer brachte auch noch Jüngeren deutsch-chinesische Begegnungen. Zunächst reiste eine Schülergruppe verschiedener Kölner Schulen für eine Woche nach Peking, dann waren Pekinger Schülerinnen und Schüler direkt im Anschluss für eine Woche zu Gast in Köln. Die Jugendlichen im Alter von 15 bis 18 Jahren waren in Gastfamilien untergebracht, was ihnen besonders gute Einblicke in den Lebensalltag in Peking wie auch in Köln ermöglichte. Eine Fortführung des Schüleraustausches im Jahr 2014 ist geplant und soll zu einer dauerhaften Einrichtung werden.
Das China-Finanzmarktforum brachte unter der Schirmherrschaft des nordrhein-westfälischen Finanzministers Dr. Norbert Walter-Borjans über 300 interessierte Fachvertreterinnen und Fachvertreter des Banken- und Finanzsektors zusammen, die über die wachsende Bedeutung des Yuan und seinen Einfluss auf die internationalen Finanzmärkte zu diskutierten. Ebenso erfolgreich präsentierte sich das Business und Investorforum China 2012, veranstaltet vom Amt für Wirtschaftsförderung und NRW Invest. Über 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Bereichen Beratung, Banken, Industrie- und Handelsunternehmen, Stiftungen und Verbände, Hochschule und Politik folgten der Einladung in den Kölner Gürzenich, um sich über die Chancen im deutsch-chinesischen Wirtschaftsverkehr zu informieren, auszutauschen und konkrete Kontakte zu knüpfen. Allein 280 chinesische Unternehmensvertreterinnen und -vertreter, von denen 40 extra aus China angereist waren, besuchten die Veranstaltung. Damit hat Köln einmal mehr seinen Ruf als das China-Kompetenzzentrum im Westen Deutschlands gestärkt.
Eine großflächige gemeinsame Plakatkampagne von Stadt Köln, Industrie- und Handelskammer zu Köln, JC Decaux, Koelnmesse und der photokina warb in ausgewählten deutschen Großstädten und vor allem in Peking für Köln. Auf 2.800 Flächen wurde national für das Kölner Chinajahr und international für den Wirtschaftsstandort Köln geworben.
Daran anknüpfend wird Oberbürgermeister Jürgen Roters voraussichtlich im kommenden Jahr zur Eröffnung der Urban Tec China im Rahmen der "China International Fair for Trade in Services" nach Peking reisen.
Einen weiteren Höhepunkt gibt es zum Schluss: die Ausstellung "Glanz der Kaiser von China. Kunst und Leben in der Verbotenen Stadt" ist der kulturelle Glanzpunkt zum Abschluss des Chinajahr Köln 2012. Die Einzigartigkeit dieser Ausstellung mit Schätzen aus dem Pekinger Palastmuseum, wie sie in Deutschland so noch nie zu sehen waren, wurde nicht nur seitens der Stadt Köln intensiv beworben. Die umfangreiche Berichterstattung in den Printmedien, in Funk und Fernsehen, wie im heute-journal, der Tagesschau oder in West.art, spricht für die besondere Qualität dieser Ausstellung. Die Besucherzahlen sind schon nach sechs Wochen erfreulich hoch, die Schätze der chinesischen Kaiser locken das weit Publikum weit über die Stadtgrenzen hinaus an. Kölns kann damit seinen Ruf als Chinazentrum nicht nur aus ökonomischem Blickwinkel stärken.
"Kunst und Kultur zwischen den beiden Städten Köln und Peking sowie Deutschland und China zu vermitteln, wird auch nach Abschluss des Kölner Chinajahres eine wichtige Aufgabe bleiben. Wo Menschen einander verstehen und sich in ihrer Tradition und Kultur achten sowie Vorurteile überwinden, finden radikales und aggressives Gedankengut keinen Nährboden", so Oberbürgermeister Jürgen Roters.
Als Erfolg des Chinajahres darf unter anderem verbucht werden, dass sich China noch stärker als bisher auf der Messe gamescom in Köln präsentieren wird. Gab es in diesem Jahr schon einen chinesischen Pavillon, laufen derzeit intensive und aussichtsreiche Verhandlungen mit der chinesischen Spiele-Industrie zu einer noch größeren Beteiligung. Allen voran mit dem größten Hersteller von multivisuellen Spielen, der Firma Tencent, was die Attraktivität der gamescom international erhöhen würde. Darüber hinaus hat die stellvertretende Kulturministerin der Volksrepublik China den Wunsch geäußert, im Rahmen ihrer Reise nach Berlin Anfang Januar 2013 auch die Stadt Köln zu besuchen, um sich im Nachgang zum Chinajahr gemeinsam mit der Stadt Köln über zukünftige Kooperationen und Projekte auszutauschen.
Auch in 2013 stehen unter den 22 internationalen Städtepartnerschaften wieder Jubiläen an. Die Beziehungen zur japanischen Metropole Kyoto bestehen dann schon seit 50 Jahren. Mit Corinto/El Realejo, Cork, Indianapolis, Thessaloniki und Wolgograd pflegt Köln seit 25 Jahren städtepartnerschaftliche Verbindungen. Dem 50-jährigen Städtepartnerschaftsjubiläum mit Kyoto wird dabei die größte Bedeutung beigemes-sen, denn diese Städtepartnerschaft ist die älteste außereuropäische Verbindung, die die Stadt Köln eingegangen ist. In enger Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt Köln, der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Köln, dem Japanischen Kulturinstitut, der Deutsch-Japanischen Kulturwerkstatt "Tenri", der Universität zu Köln, der Kölner Stadtbibliothek und der freien Kölner Kulturszene wird es ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm geben.
Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
- Nicole Trum -