Veranstaltungen September

Finanzmarktforum

Datum 27. September 2012
Uhrzeit 8:30 bis 17:30 Uhr

Beschreibung

Jürgen Roters, Oberbürgermeister der Stadt Köln:

Köln hat eine lange Tradition im Bereich des Banken- und Finanzsektors. Die ersten Kreditgeschäfte wurden bereits im 9. Jahrhundert mit der englischen Krone abgeschlossen. Die Kölnische Mark spielte im 15. Jahrhundert eine große Rolle. Und im 19. Jahrhundert eröffneten zahlreiche mutige Kölner Unternehmer Privatbanken, die zum Teil bis heute existieren. Was den Finanzsektor betrifft, denken wir in Köln also in großen historischen Dimensionen. Und das ist wichtig, wenn es im Rahmen des Chinajahres 2012 um einen neuen Spieler im globalen Finanzsystem geht: den chinesischen Yuan. Diesen grundlegenden Wandel wollen wir mit einem Finanzmarktforum besonders würdigen. Nach dem spanischen Silberdollar, dem britischen Pfund und dem US-Dollar, könnte es nun passieren, dass erstmals eine nicht westliche Währung ins Zentrum der globalen Wirtschaft rückt. Es geht also bei diesem Forum um Chancen und Risiken großer Entwicklungslinien und nicht um das tägliche Kleinklein des Finanzgeschäftes.

Das Forum bringt international ausgewiesene Finanzexperten und Wirtschaftsfachleute nach Köln, die diese Entwicklung aus drei Perspektiven beleuchten werden: Aus dem Blickwinkel Europas, der USA und Chinas. Ziel des Finanzmarktforums ist es, Unterschiede und Gemeinsamkeiten dieser drei Positionen herauszuarbeiten und damit herauszufinden, wie die Finanzmärkte sich in Zukunft verändern werden. Dabei haben Sie Gelegenheit, im Rahmen eines ausgewählten Einladungskreises mit hochkarätigen internationalen Experten ins Gespräch zu kommen.

Ich freue mich, dass der nordrhein-westfälische Finanzminister Dr. Norbert Walter-Borjans die Schirmherrschaft übernommen hat.

Ihr
Jürgen Roters

Grußwort des Finanzministers:

In Zeiten der Globalisierung ist es leicht zu sagen, dass die Welt zusammenwächst. Das tut sie schließlich auch, davon bin ich überzeugt. Der Glaube allerdings, das sei ein Selbstläufer und gehe mit jedem Schritt kontinuierlich voran, dürfte inzwischen mehr als schwer erschüttert sein. Realistisch war er nie.
Gerade in einer so einschneidenden Situation, wie wir sie derzeit erleben, ist es besonders wichtig, zielstrebig aber ohne Illusionen die Chancen und Risiken globaler Kooperation zu benennen. Was müssen wir regeln, wo Freiraum lassen? Was können wir gemeinsam gewinnen, aber auch, wo drohen Gefahren?
Die große Expertise, die sich auf dem Finanzmarktforum im Rahmen des Chinajahres versammelt, verspricht tiefgehende Analysen und Diskussionen.
Als Schirmherr wünsche ich Ihnen wichtige Einblicke in ein schwieriges und gleichermaßen spannendes Thema!

Ihr
Dr. Norbert Walter-Borjans


Podium I: Der Euro

Die Finanz- und Schuldenkrise in Europa zeigt schonungslos die Konstruktionsmängel der Europäischen Währungsunion. Die Mängel lassen sich nicht verdecken. Europa steht am Scheideweg. Wird der Euro zerbrechen und Europa damit marginalisieren? Oder wird Europa am Ende gestärkt und geläutert aus dieser Krise hervorgehen? Eines ist heute schon klar: Der Euro hat nur eine Chance, wenn es klare Spielregeln gibt, an die sich alle verbindlich halten. Doch welche sind die richtigen? Eines ist klar. Viel Zeit hat Europa nicht mehr. Nicht nur weil die Schulden immer höher werden, sondern auch, weil Wettbewerber wie China in den Startlöchern stehen.

Redner :
Prof. Dr. Michael Hüther, Direktor und Mitglied des Präsidiums des Instituts der deutschen Wirtschaft, Köln
Dr. Daniel Gros, Direktor, Centre for European Policy Studies (CEPS), Brüssel
Peter Jungen, Peter Jungen Holding GmbH; Governing Board Member, Institute for New Economic Thinking, New York
Reinhard Bütikofer, Mitglied des Europäischen Parlaments
Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW


Podium II: Der US-Dollar

Die USA mit dem US-Dollar waren 100 Jahre lang des Zentrum des Weltfinanzsystems. Als führende Wirtschaftsmacht der Welt, mit der unangefochtenen Weltwährung und dem wichtigsten Finanzplatz, profitierte die amerikanische Volkswirtschaft von enormen Kapitalzuflüssen und niedrigen Finanzierungskosten. Das hat ihre Banken und Politiker unvorsichtig gemacht. Sie türmten immer neue Schulden auf. China wurde ihr größter Gläubiger. Die USA wurden zum Epi-Zentrum der Finanzkrise von 2008. Hat sich Amerika nun übernommen? Wie lange können die USA die Spielregeln des globalen Finanzsystem noch bestimmen? Trotz dieser Krise ist der US-Dollar – noch – die unangefochtene Weltwährung. Man sollte die Anpassungsfähigkeit der USA nicht unterschätzen, für die das Land bekannt ist. Doch eine Garantie auf die Führungsposition haben auch die USA nicht.

Redner:
Fred B. Irwin, Präsident der Amerikanischen Handelskammer in Deutschland
Dr. Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz und Leiter des Bereichs Economic Research and Corporate Development
Frank Hübner, Chief International Economist, Sal. Oppenheim jr. & Cie.

Podium III: China

Neulinge werden gerne unterschätzt. Das gilt auch für den chinesischen Yuan. Die Chinesen betreten die Bühne der internationalen Finanzpolitik als Nachzügler. Und es ist schwer abzusehen, ob und wie schnell sie den US-Dollar in seiner Führungsrolle ablösen. Die Aufgaben, die die Pekinger Zentralbank bewältigen muss, sind nicht zu unterschätzten. Der Yuan muss frei handelbar sein. Geld muss frei über Chinas Grenzen fließen können. Chinas Wirtschaft muss stärker auf Binnenkonsum umstellen. Doch eines steht außer Frage. Die Spielregeln eines globalen Finanzsystems unter dem Yuan werden anders aussehen als heute. Werden sie die aufsteigenden Nationen begünstigen, deren Bevölkerung die Mehrheit der Welt ausmacht? Auf welche Nachteile muss sich die „alte Welt“ der OECD-Länder einstellen?

Redner:
Eddy Henning, Director, Head of CBC China, Capital Markets & Treasury Solutions (CMTS), CIB - Corporate Finance
Gudrun Timm, Leiterin der Abteilung Volkswirtschaft / Entwicklungspolitik DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft
Hu Shuli, Chefredakteurin des chinesischen Finanzwochenmagazins Caixin. Zählt zu den 100 einflussreichsten Menschen der Welt (Time Magazine 2011)
Prof. Jiang Shixue, Deputy Director des Institute of European Studies of Chinese Academy of Social Sciences


Zeitlicher Ablauf

8:30 Uhr
Anmeldung der Teilnehmer/Innen & Kaffee

9 Uhr
Begrüßung: Oberbürgermeister Jürgen Roters

9:15 Uhr
Eröffnung: Finanzminister Dr. Norbert Walter-Borjans

9:30 Uhr
Keynote: Stefan Baron, Freier Publizist

10:30 Uhr
Podium I EU

11:30 Uhr
Kaffee-Pause

11:45 Uhr
Podium II USA

12:45 Uhr
Lunch-Buffet

14 Uhr
Podium III China

15 Uhr
Kaffee-Pause

15:30 Uhr
Finale Elefantenrunde

16:30 Uhr
Abschluss: Frank Sieren, China-Spezialist, Bestseller-Autor und Handelsblatt-Kolumnist

circa 17:30 Uhr
Ausklang der Veranstaltung

Veranstaltungsort


The New Yorker - DOCK ONE
Hafenstraße 1/Auenweg
51063 Köln

Veranstalter


Dezernat II - Finanzen
Heumarkt 14
50667 Köln

Anmeldung und Kosten


Die Veranstaltung ist kostenlos.

Anmeldung unter E-Mail: finanzmarktforum@stadt-koeln.de