Datum |
16. November 2012 bis 18. Januar 2013 |
Uhrzeit |
Montag bis Freitag 9 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung |
Beschreibung
Kris Heide lebte im Winter 2010/2011 sechs Monate in Shanghai. Dort entstanden die fotografischen Serien LOST IN REFLECTION, STREETSTRUCTURES und MOPOLOGY - ein Umgehen mit dem Kulturschock, ein Herantasten an das Fremde, sich auflösende Menschenbilder als Manifeste einer persönlichen Entgrenzung, die nötig ist, um jenseits von Sprache eine Kultur wahrnehmen zu können.
Die Projektion und die Bildfolge LOST IN REFLECTION zeigen Menschen als Schatten und Reflexionen, sowie abstrakte Architekturfragmente, aufgenommen im Labyrinth des ehemaligen Schlachthofes von Hongkuo im Norden Shanghais: Ein Treppentraum in Beton, der an die Carceri Piranesis oder Arbeiten von M.C.Escher erinnert. STREETSTRUCTURES befasst sich ebenfalls mit Menschen, wahrgenommen als Silhouette, als Struktur im urbanen Raum. MOPOLOGY lautet der witzige Titel einer Reihe von Stilleben mit Wisch-Mopps, dem allgegenwärtigen Reinigungs-Utensil Chinas. Wie Charaktere kommen sie daher, individueller, klarer und eindeutiger als die Menschenbilder. Das Ding, das Werkzeug, das Artefakt als Kultur-Indiz?
Kris Heide setzt sich in ihren Arbeiten mit der Distanz zwischen den Kulturen auseinander. Sie formuliert mit ihren Fotografien die Annäherung an das Fremde, aber auch die Unmöglichkeit, eine fremde Kultur in ihrer Komplexität vollkommen zu durchdringen. Dabei stellt sie einen fast malerischen Zugang in ihren aufgelösten, tonigen Menschenbildern der dokumentierenden, lokalfarbigen Dingwelt in den Stilleben gegenüber.
Die Künstlerin promovierte im Fach Kunstgeschichte an der Universität Bonn. Sie studierte Akt und Porträt am Zeicheninstitut der Universität Tübingen.
Diese Ausstellung ist ein Beitrag der schaelpic photokunstbar zum Kölner Chinajahr 2012.