Veranstaltungen Juni

Feng Shui als ganzheitlicher Ansatz für Architektur und Stadtplanung - Kann die asiatische Lehre für die hiesige Baukultur nützlich sein?

Copyright: Chan Kun Wah
Datum 12. Juni 2012
Uhrzeit 19 Uhr

Beschreibung

Im Rahmen des Kölner China Jahres 2012 gehen wir der Frage nach, ob Feng Shui mehr ist als esoterischer Nonsens, ob es vielleicht sogar einen wichtigen Beitrag bei der Betrachtung hiesiger Baukultur wie auch einiger kölscher Eigenheiten und der Stadtentwicklung Kölns insgesamt leisten kann. Die Live-Performance eines taiwanesischen Künstlers wird uns in die Thematik einstimmen, dann wird ein westlich strukturierter Vortrag das Thema auffächern, und anschließend besteht Gelegenheit zu Fragen und Diskussion.

Programm / Referenten

Performance
"Intuitive Kalligraphie – Performance und Erläuterungen"
Cheng Chin-Fa, in Köln lebender taiwanesischer Künstler

Vortrag:
"Feng Shui von Architektur bis Stadtentwicklung"
Andreas Walter Schöning, Diplom-Mathematiker und Feng Shui Berater

Moderation:
Christian Schaller, Architekt mit China-Erfahrung und Vorsitzender des Hauses der Architektur Köln (hdak)

Materie und Energie – spätestens seit Einstein weiß auch der Westen, dass das nur zwei Seiten derselben Medaille sind. Der taiwanesische Künstler Cheng Chin-Fa demonstriert eindrücklich, wie aus der "inneren Leere“ in Sekunden die "äußere Fülle“ der Kalligraphie entsteht, das physische Werk der materielle Ausdruck des immateriellen inneren "So Seins“ ist. Er wird dies live vorführen und zudem die Verwurzelung seiner Arbeit im Buddhismus erläutern (auf Deutsch). Kalligraphie ist die Darstellung chinesischer Schriftzeichen mit Pinsel und Tusche und vor allem in Asien als Kunst hoch geachtet.

Gleichsam in umgekehrter Richtung zum Entstehen des Kunstwerks haben die alten Meister in China analysiert, welche energetische Wirkung von unserer physischen Umgebung auf uns einwirkt. Sie haben daraus die Grundlagen des Feng Shui entwickelt, mit einer so genannten Form-Schule und einer Kompass-Schule. Über die Zeit sind die Konzepte immer weiter verfeinert und in der Praxis überprüft worden.

Das Prinzip dahinter ist, dass Menschen von der körperlichen bis zur emotionalen Ebene von dem Umfeld beeinflusst werden, in dem sie sich befinden. Das betrifft die nähere wie die weitere Umgebung, angefangen zum Beispiel bei Arbeitsplatz oder Bett, weiter über Raumaufteilung und Ausrichtung des Gebäudes, hin zur umgebenden Landschaft oder auch einer Stadt als ganzes. Im letzteren Fall entsteht eine Resonanz zwischen der gebauten Stadt und dem kollektiven Empfinden sowie grundsätzlichen Handlungsmustern ihrer Bewohnerinnen und Bewohner.

Andreas Walter Schöning hat Feng Shui bei mehreren authentischen asiatischen Meistern gelernt und schon weit mehr als ein Jahrzehnt lang Erfahrung in der Anwendung dieser Lehre bei Projekten unterschiedlichster Art gesammelt. Er verdeutlicht in seinem Vortrag, dass es dabei eben nicht nur um "schöner Wohnen“ geht, wie manchmal fälschlich behauptet, sondern um das ganze Spektrum von Architektur, Innenarchitektur, Design, Landschaftsgestaltung, Stadtentwicklung, um alles, was uns umgibt und auf uns einwirkt. Das betrifft Gebäude und Grünanlagen genauso wie den Rhein, die Struktur der Stadt genauso wie das Magnetfeld der Erde.

An Hand prägnanter Beispiele bekannter Gebäude und Situationen wird der Vortrag vielfältige Impulse vermitteln, um Raumstrukturen neu zu sehen, neu zu spüren und auch neu zu denken. Nach dem Verständnis des Feng Shui können alle Menschen davon profitieren, ob als Planer oder als Nutzer, ob als Individuen oder auch als Stadtgesellschaft insgesamt.

Veranstaltungsort


Haus der Architektur Köln (hdak)
hdak-Kubus
Josef-Haubrich-Hof
50676 Köln

Der Eintritt ist frei, ein Anmeldung ist nicht erforderlich.

Veranstalter


Haus der Architektur Köln

Die Veranstaltung findet statt in der Reihe "Jeden Dienstag 19 Uhr - eine Stunde Baukultur".