Bombe in Riehl erfolgreich entschärft

Planmäßig verlief heute die Evakuierung und Bombenentschärfung im Bereich der Sozialbetriebe Köln. Dort war am gestrigen Dienstag, 22. Juli 2014, bei Bauarbeiten eine 10-Zentner-Bombe amerikanischer Bauart gefunden worden. Die Bombe wies Beschädigungen auf und war mit zwei Aufschlagzündern ausgestattet.

Mit über 50 eigenen Kräften hatte das Kölner Amt für öffentliche Ordnung morgens die Evakuierung eines Gebietes 400 Meter rund um den Bombenfundort gestartet. Insgesamt mussten 7.800 Personen ihre Wohnungen und Arbeitsplätze verlassen. Besonders betroffen waren die 1300 Bewohner der Sozialbetriebe Köln, die innerhalb von wenigen Tagen zum zweiten Mal ihre Wohnungen und Heimplätze verlassen mussten. Für sie waren im Staatenhaus Aufenthaltsräume eingerichtet worden. Mit Hilfe von fünf Kölner Krankenhäusern und anderen Kölner Pflegeeinrichtungen konnten besonders schwer pflegebedürftige Bewohner der Sozialbetriebe medizinisch gut betreut werden.

Unter Einsatz von mehr als 500 Mitarbeitern der Feuerwehren und der Hilfsorganisationen aus Köln und aus dem Umland sowie 100 Einsatzkräften der Polizei wurden die Evakuierungen durchgeführt. Sozialdezernentin Henriette Reker, die heute Stadtdirektor Guido Kahlen vertrat, dankte ausdrücklich nicht nur den beteiligten freiwilligen Helfern und den Hilfsorganisationen, sondern auch den aufnehmenden Krankenhäusern und Pflegeheimen, die kurzfristig bei der Unterbringung der Heimbewohner ihre Kapazitäten zur Verfügung gestellt hatten.
"Mein Dank gilt nicht nur den Hilfskräften, sondern auch den anderen Kölner Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern, die sehr schnell solidarisch ihre Kapazitäten zur Unterbringung der schwer Pflegebedürftigen zur Verfügung gestellt haben", so Henriette Reker.

Für den Transport der Patientinnen und Patienten wurden neben denen der Feuerwehr auch Fahrzeuge der Hilfsorganisationen ASB Köln, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter-Unfall-Hilfe sowie Malteser Hilfsdienst bereitgestellt. Auch die Teams und Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr Köln kamen zum Einsatz. Die Kölner Hilfskräfte wurden zudem von Einheiten aus den Städten Aachen sowie aus dem Kreis Aachen, dem Kreis Düren, dem Kreis Heinsberg, dem Oberbergischen Kreis, dem Rheinisch-Bergischen-Kreis, dem Rhein-Erft-Kreis sowie Rhein-Sieg-Kreis bei den Patiententransporten unterstützt. Sie führten für 190 sitzende und für 172 liegende Personen die Transporte mit insgesamt 150 Krankenwagen, Rettungsfahrzeugen und Behindertentransportfahrzeugen durch. Außerdem wurden mit Bussen 210 Personen transportiert. Der ASB Köln, die Johanniter-Unfall-Hilfe und der Malteser Hilfsdienst betreuten die Menschen in den Notunterkünften, die ihre Wohnungen verlassen mussten.
Erst kurz vor der Evakuierung mussten die Verkehrsachsen Boltensternstraße, die Riehler Straße und das Niederländer Ufer gesperrt werden. Die Mülheimer Brücke blieb komplett befahrbar.

Im Anschluss an die Entschärfung um 16.34 Uhr konnten alle Sperrungen und Beschränkungen aufgehoben werden. Die Hilfsorganisationen nahmen umgehend den Rücktransport der Bewohnerinnen und Bewohner der Sozialbetriebe Köln vom Staatenhaus in Köln-Deutz zurück nach Köln-Riehl in Angriff, um sie möglichst schnell zurück in ihre gewohnte Umgebung zu bringen. Die zahlreichen Personentransporte werden aber voraussichtlich erst am späten Abend abgeschlossen sein.

Rund 35 Menschen nutzten die Notunterkünfte in der Turnhalle der Schule Esenbeckstraße/Ecke Brehmstraße in Riehl. Rund 135 Flüchtlinge aus der Flüchtlingsunterkunft an der Straße An der Schanz, darunter 85 Kinder, wurden von Kräften der städtischen Wohnungsversorgung und einer Hilfsorganisation in der Schule Garthestraße versorgt.

Inge Schürmann
Amt für Presse und Öffentlichkeitsarbeit