Das Netzwerk "Eine-Welt Stadt Köln" blickte 2016 auf eine 5-jährige Erfolgsgeschichte zurück. Grundlage für die Gründung des Netzwerkes war ein Ratsbeschluss von 2008, der auf Initiative der zivilgesellschaftlichen Gruppe "KölnGlobal" zurückging. Er forderte verschiedene Maßnahmen zur Unterstützung der Millenniumsentwicklungsziele der Vereinten Nationen. Das Netzwerk, das mit großer Beteiligung der Zivilgesellschaft und Unterstützung von prominenten Botschafterinnen und Botschaftern am 5. Mai 2011 gegründet wurde, umfasst heute rund 430 Mitglieder.

Die engagierten Kölner Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Religionsgemeinschaften, Schulen sowie weitere kulturelle und wissenschaftliche Einrichtungen und auch Wirtschaftsunternehmen unterstützen sich gegenseitig bei der gemeinsamen Durchführung von vielseitigen Aktionen und Kooperationsveranstaltungen. Zu vielen verschiedenen Themen der nachhaltigen globalen Entwicklung leisten sie eine gute Lobbyarbeit, machen Werbung für die Idee der "Einen Welt" und treten als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren von relevanten Informationen auf. 

Höhepunkt der bisherigen gemeinschaftlichen Initiativen war die erfolgreiche Bewerbung im bundesweiten Wettbewerb des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung "Kommune bewegt Welt – Preis für herausragende kommunale Beispiele zu Migration und Entwicklung". Gemeinsam mit 10 beteiligten Akteurinnen beziehungsweise Akteuren erhielt das Netzwerk im September 2014 den ersten Preis und durfte sich mit den Mitstreiterinnen und Mitstreitern über ein Preisgeld von insgesamt 25.000 Euro freuen. 2015 wurde das Netzwerk außerdem für den Publikumspreis des "Deutschen Engagementpreis 2015" nominiert. Der Deutsche Engagementpreis zeichnet seit 2009 die besonderen Bemühungen engagierter Bürgerinnen und Bürger aus, die sich für eine Gesellschaft des Miteinanders einsetzen und durch ihre freiwillige Arbeit das Leben vieler Menschen bereichern.

Kernstück des Netzwerkes sind die regelmäßigen Vernetzungstreffen "Klaaf International". Mehrmals im Jahr treffen die Akteurinnen und Akteure in diesem offenen Rahmen aufeinander, um sich auszutauschen, Know-how und Informationen weiterzugeben und gemeinsame Projekte zu planen. In zusätzlichen Workshops konnten die Mitglieder zudem hilfreiche Kenntnisse für die ehrenamtliche Projektarbeit erwerben, beispielsweise in Hinblick auf Akquise öffentlicher Mittel, Öffentlichkeitsarbeit und Nutzung von Social Media. Die bisherigen Treffen etablierten trotz häufig wechselnder Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen permanenten Erfahrungsaustausch und eine Vertiefung der persönlichen Kontakte. 2014 ging der Verein "Köln und die Welt e. V." aus dem Netzwerk hervor. Er unterstützt private Initiativen für humanitäre Hilfe und die Einhaltung der Menschenrechte. Der Tod der Vereinsvorsitzenden, Babs Mück, löste im Netzwerk große Trauer aus. Sie engagierte sich trotz ihrer langen und schweren Erkrankung seit vielen Jahren in der Entwicklungszusammenarbeit und war Seele und Kopf mehrerer Aktionen von "Eine-Welt Stadt Köln". Das Netzwerk wird nicht zuletzt in Erinnerung an sie aktiv bleiben.

Insbesondere durch die Arbeit in den einzelnen Teilnetzwerken entstanden Synergieeffekte, neue Ideen und gemeinsame Projekte. Seit 2011 fanden fast 40 öffentliche Kooperationsveranstaltungen und Aktionen statt. Hierbei wurde das Bewusstsein der Kölnerinnen und Kölner für die Millenniumsentwicklungsziele und für eine nachhaltige Entwicklung weltweit geschärft. Die Aktionen umfassten dabei unterschiedliche Aspekte einer nachhaltigen globalen Entwicklung wie zum Beispiel:

  • Gleichberechtigung der Geschlechter
  • Bildung
  • Kultur
  • Migration
  • Menschenrechte
  • Natur- und Artenschutz
  • Sport
  • Fairer Handel 

Auch Schwerpunkte zu einzelnen Regionen wie Afrika, Asien und Lateinamerika existieren. Die Arbeit in diesen Teilnetzwerken garantiert nicht nur einen effizienten Austausch, sondern auch zielgruppenorientiertes Engagement, ohne jedoch auf das Wissen und die Unterstützung vieler zu verzichten. Gleichzeitig wurden entsprechend den Teilnetzwerken Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in der Kölner Stadtverwaltung festgelegt.

Um bei den vielseitigen Initiativen den Überblick nicht zu verlieren, laufen alle Fäden in unserem Referat für Internationale Angelegenheiten zusammen. Wir moderieren die Netzwerkarbeit und lassen uns von einem ehrenamtlichen Kernteam mit besonders engagierten Mitgliedern beraten. Eine wichtige Kooperationspartnerin für die meisten Veranstaltungen und Aktionen ist die Volkshochschule Köln. Sie steuert wertvolle Ideen bei und stellt mit ihrem Forum nicht nur einen sehr geeigneten Raum zur Verfügung, sondern auch finanzielle und personelle Ressourcen für die Veranstaltungsplanung. Große Unterstützung und Anerkennung erfuhren die Projekte auch durch die inhaltliche und finanzielle Unterstützung vieler Aktivitäten durch Engagement Global.

Ausbaufähig ist sicherlich die öffentliche Wahrnehmung des Netzwerkes und seiner Aktivitäten. Insbesondere die Berichterstattung in den Printmedien erscheint oft recht dürftig, trotz des großen Zuspruchs seitens der Bevölkerung und der bisherigen Erfolge. Für die Zukunft und in Anbetracht der bedeutsamen Thematik für unsere globale Welt, würden wir uns über mehr öffentliche Aufmerksamkeit freuen und sollten dazu neue Strategien ausprobieren. Angesichts unserer knappen finanziellen und personellen Ressourcen hat das Netzwerk durch großes Engagement der Ehrenamtlichen tolle und bemerkenswerte Arbeit geleistet. Durch die neu entstandene Plattform für Akteurinnen und Akteure aus allen Bereichen der Entwicklungspolitik in Köln konnten wertvolle persönliche und institutionelle Kontakte geknüpft werden.

Im Sinne der 2030-Agenda der UN zur nachhaltigen Entwicklung, die 2015 die Millenniumsentwicklungsziele ablöste, wird das Netzwerk auch in Zukunft dazu beitragen, das Kölner Engagement zu stärken und zu fördern, um gemeinsam ein Bewusstsein und eine Lobby für entwicklungspolitische Themen in der Bevölkerung und in der Politik zu schaffen.

Allen Mitwirkenden sagen wir für 5 Jahre gemeinsames Agieren für eine bessere Welt

Herzlichen Dank!