Industrie und Wohnen

Als Flurbezeichnung wird der Name Bayenthal erstmals im Jahre 1307 erwähnt. Bayenthal gehörte bis zur Eingemeindung nach Köln im Jahre 1888 zur Bürgermeisterei Rondorf.

Drei Häuser und ein Kalkofen

© Rheinisches Bildarchiv Köln

Lediglich drei Häuser und ein Kalkofen bestimmten 1830 das Bild von Bayenthal. 1835 wurde dann aber die Holzschneidemühle von Boisserée angelegt, dann eine weitere, und Mitte der 1840er Jahre kam am Rhein eine Eisengießerei hinzu. Ausschlaggebend für die bald sehr rapide einsetzende Entwicklung zu einem eigenständigen Vorort vor den Toren der Stadt Köln war die Gründung der "Kölnischen Maschinenbau AG" durch Gustav Mevissen und H. M. Goltstein im Jahre 1856. Beschäftigt waren in dieser Fabrik gegen Ende der 1860er Jahre über tausend Arbeiterinnen und Arbeiter. Sie wohnten zum großen Teil in Köln, siedelten sich teilweise aber auch in Fabriknähe an.

1863 wurde für die anwachsende Gemeinde eine von Vincenz Statz entworfene Kirche gebaut, die an der Ecke Goltsteinstraße/Bonifazstraße stand. Sie wurde nach Einweihung der neuen Kirche Sankt Matthias im Jahr 1904 abgerissen.

Industrie und Wohnbebauung - zwei Entwicklungen

Deutlich lassen sich in Bayenthal zwei Entwicklungsstufen völlig konträrer Richtung unterscheiden. Der an Alteburger- und Goltsteinstraße liegende Geschäftsbereich ist geprägt von den verschiedensten Industriebetrieben, die sich ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hier ansiedelten, sowie von der Wohnbebauung für die hier arbeitende Bevölkerung.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde durch die Aufstellung eines Bebauungsplanes, der Bayenthal strukturell mit Marienburg verbindet, die Entwicklung zu einem Industrievorort beendet und die zu einem Wohnvorort  begonnen. Es entstanden ins Grüne eingebettete Einfamilienhäuser und ein neuer Ortsmittelpunkt wurde ausgewiesen, der durch die Kirche, das Krankenhaus, das Sankt-Josefs-Haus und die Post gebildet wurde. Durch eine höhere Bauweise und eine entsprechende Platzgestaltung weicht dieser Mittelpunkt deutlich von der Struktur seiner Umgebung ab.

© Rheinisches Bildarchiv Köln

Anfang der 1920er Jahre entstanden britische Besatzungsbauten und am Rheinufer Villen, die in den letzten Jahrzehnten durch Bürogroßbauten ersetzt wurden. In den 1970er Jahren wurde das Firmengelände der einstigen Maschinenfabrik zwischen Goltsteinstraße und Alteburger Straße mit dem Allianz-Wohnpark Bayenthal, einem Hochhauskomplex mit 800 Wohnungen überbaut.

Akzente im Stadtteil

Bismarckturm, Forum für Fotografie und Literaturhaus Köln, Sankt Antonius Krankenhaus mit Kapelle und Studieninstitut für kommunale Verwaltung