Stadtteil mit japanischem Garten

Bereits im Jahre 989 wird Flittard urkundlich erwähnt. Der Name des Stadtteils leitet sich her aus dem mittelhochdeutschen Wort "Flitherde".

Errichtung des Deiches

"Flitherde" bedeutet soviel wie "fließende Erde". Dieser Begriff geht auf die häufigen Überschwemmungen und Hochwasser zurück, die das alte Fischerdorf heimsuchten. Seit Ende des 19. Jahrhunderts gehören die jährlichen Überschwemmungen allerdings der Vergangenheit an: Es wurde ein Deich errichtet, der einem Rheinpegel bis zu 10 Metern standhält.

Vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert waren Fischerei und Ackerbau die wichtigsten Wirtschaftszweige. Neben dem alten Kirchturm von Sankt Hubertus, der noch aus dem 12. Jahrhundert stammt, ist der Bongartzhof von 1715 eines der ältesten Gebäude im Stadtteil.

Einst überregionale Bedeutung

© Rheinisches Bildarchiv Köln

In der Zeit von 1833 bis 1848 erlangte Flittard überregionale Bedeutung durch die noch heute erhaltene Telegrafenstation an der Egonstraße. Sie war Teil der Übermittlungsstrecke Berlin-Koblenz, die bei guten Sichtverhältnissen innerhalb von zwei Stunden überbrückt werden konnte.

Die rasch wachsenden Bayer-Farbenfabriken bauten 1898 eine Kleinbahn nach Köln-Mülheim, um die Anbindung an die dort bestehenden Industrieanlagen sicherzustellen und das Einzugsgebiet für die notwendigen Arbeitskräfte zu vergrößern.

Bis heute konnte sich Flittard seinen dörflichen Charakter bewahren. In der großstädtischen Umgebung der benachbarten Stadtteile und Industriestandorte wirkt es wie eine grüne Oase. Um den historischen Ortskern entstanden besonders in östlicher Richtung große Wohngebiete, in denen vor allem Beschäftigte der Bayer AG ein Zuhause gefunden haben.

Akzente im Stadtteil

Alte Telegrafenstation, Bongartzhof, ehemaliger Kirchhof um Sankt Hubertus, Japanischer Garten der Bayer AG, Rheinaue, Sankt Hubertus und Segelflugplatz Kurtekotten