Rittergut und "Berliner Blau"

Die genaue Herkunft des Ortsnamens Dünnwald ist nicht geklärt. Es gibt zwei unterschiedliche Deutungen: Der Ort im Wald an der Dhünn oder der Ort im Wald auf der (Rhein-)Düne sind die beiden möglichen Interpretationen. Im Mittelalter befanden sich ab dem 12. Jahrhundert ein Kloster und ab 1230 das Rittergut Haus Haan in Dünnwald.

Sankt Nikolaus ältestes Gebäude

© Günther Ventur

Sankt Nikolaus mit dem heutigen Gut Klosterhof wurde bereits im 12. Jahrhundert errichtet und ist das älteste Gebäude des Stadtteils. Es war ein Tochterkloster des in Steinfeld in der Eifel ansässigen Prämonstratenserinnenklosters.

1583 wurde Dünnwald im Rahmen des "Truchsessischen Krieges", den der Erzbischof Gerhard Truchsess von Waldburg um das Erzbistum Köln führte, geplündert und niedergebrannt. 1628, während des 30-jährigen Krieges, wurde Haus Haan durch kaiserliche Truppen ebenfalls niedergebrannt.

Das Zeitalter der Industrialisierung

Auch die Industrialisierung des 19. Jahrhunderts ging nicht spurlos an Dünnwald vorüber. Ein spektakuläres Ereignis geschah 1869: Bereits ein Jahr nach ihrer Eröffnung explodierte eine Sprengstofffabrik. Dabei kamen 15 Arbeiter ums Leben. Die Fabrikanten Wöllner und Mannes produzierten ab 1878 "Berliner Blau", ein dunkelblaues, ungiftiges Farbpigment, sowie Soda und Salmiak.

Die im Umfeld entstandene Arbeitersiedlung trägt noch heute die Bezeichnung "Kunstfeld" nach den hier hergestellten "Kunstprodukten".

Schulen und Vereine mit Tradition

© Stadt Köln/Carsten Gruss

Bereits 1880 erfolgte die Eröffnung der seinerzeit "Nordschule" genannten, heutigen Schule Berliner Straße, seit 1907 besteht die Gemeinschaftsgrundschule Leuchterstraße (damals "Südschule").

Um die Jahrhundertwende wurden auch viele örtliche Vereine gegründet, so zum Beispiel der heutige Dünnwalder Bürgerverein, der Pfarr-Cäcilienverein, die Freiwillige Feuerwehr, der Dünnwalder Turnverein und die Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft. 1927 kam die Große Dünnwalder Karnevals-Gesellschaft hinzu, die 2002 im Hoppeditz-Hüsje Kölns erstes Karnevalsmuseum eröffnete. 

Akzente im Stadtteil

Alte Schule Berliner Straße, Denkmal "der Weiße Mönch", Klosterhof/Sankt Nikolaus, Naturdenkmal "Alte Eiche", Naturschutzgebiet Hornpottweg, Rittergut Haus Haan, Waldbad und Wildpark