Gartenstadt und Marsdorf

Zahlreiche Funde aus römischer und fränkischer Zeit lassen darauf schließen, dass das Gebiet von Junkersdorf seit römischer Zeit durchgehend besiedelt war. Junkersdorf wird urkundlich erstmals im Jahre 962 erwähnt, als der Kölner Erzbischof Bruno dem Damenstift der Heiligen Cäcilia zu Köln Land in Guntheresthorp schenkte.

Herrlichkeit Junkersdorf

© Stadtkonservator/in, Amt für Denkmalschutz und Denkmalpflege

Bis zur französischen Besetzung im Jahre 1798 bildete die "Herrlichkeit Junkersdorf" eine freie Herrschaft im Erzstift Köln, die den jeweiligen Besitzern des Statthalterhofs, seit 1472 waren das die Antoniter, zugehörig war.

Während sich die umliegenden Dörfer im 19. Jahrhundert sehr wandelten, veränderte sich das Ortsbild von Junkersdorf, das noch um 1900 in den alten Grenzen bestand, aufgrund seiner Lage abseits der Hauptverkehrswege nur langsam. Die noch bestehenden Hofgüter und die Dorfkirche von Junkersdorf sind noch heute reizvolle Ensembles, welche einen ländlichen Charakter erkennen lassen.

Die Ausweitung des Ortes als "Gartenstadt" begann erst in den späten 1920er Jahren mit dem Bau erster vornehmer Einfamilienhäuser. Durch die Anlage des Äußeren Grüngürtels wurden die Junkersdorfer Felder für exklusives Bauen in grüner Umgebung interessant und schon ab 1930 entstanden gleichzeitig mehrere gartenstadtartige Siedlungsprojekte, insbesondere die "Gartenstadt Stadion".

Güterbahn veränderte den Ort

Das zur Gemeinde Lövenich gehörende Junkersdorf wurde 1975 im Zuge der kommunalen Neugliederung nach Köln eingemeindet. Auch das benachbarte Marsdorf, das zuvor zu Frechen gehört hatte, kam 1975 nach Köln und gehört seitdem zu Junkersdorf.

Der in Urkunden zum ersten Mal 1157 erwähnte Weiler Marsdorf bestand bis zum Ende des 19. Jahrhundert aus drei Gutshöfen sowie einem bäuerlichen Anwesen. Neben dem Neubau von Hofanlagen abseits des alten Siedlungskerns stellte die Einrichtung einer Güterbahnverbindung von den Frechener Braunkohlegruben und -fabriken zur Deutschen Reichsbahn nach Ehrenfeld im Jahre 1891 die einschneidendste Veränderung in der Ortsentwicklung dar.

Zwei Jahre später verkehrte zusätzlich ein Personenzug auf einer gemeinsam genutzten Gleisanlage. Mit der Elektrifizierung der Linie im Jahre 1914 wurden die Gleise in südlicher Richtung auf die jetzige Trasse verlegt.

© Toyota Deutschland GmbH

In Marsdorf ist seit 1960 beiderseits der Dürener Straße ein Gewerbegebiet entstanden, das kontinuierlich gewachsen ist und durch die Ansiedlung vieler neuer Branchen prosperiert. Dazu gehört beispielsweise die Toyota Motorsport GmbH, die in Marsdorf ihre Deutschland-Zentrale hat. Das Rennteam Toyota Racing nahm von 2002 bis 2009 an der FIA-Formel-1-Weltmeisterschaft teil.

Akzente im Stadtteil

Aachener Straße, alte Dorfkirche Am Schulberg, Bodenhof mit Hofkreuz, Brennerscher Hof, Dietrich-Bonhoeffer-Kirche, Esserhof, Fronhof mit Marienkapelle, Junkersdorfer Hof, Projekt VIVO auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne Haelen, Sankt Pankratius, Statthalter Hof mit Heiligenhäuschen, Stüttgenhof mit Fachwerkscheune, Verwaltungsgebäude RWE Power und Waldlabor