Dörfliche Idylle

Am Rand des Ehrenfelder Stadtbezirks befindet sich nördlich der Venloer Straße und des Militärrings der Kölner Stadtteil Bocklemünd/Mengenich. Das ursprüngliche Zwillingsdorf kann eine über tausendjährige Geschichte aufweisen.

Ein neues Stadtbild

Einerseits wirkt der Stadtteil ländlich-beschaulich durch die Reste alter Hofgüter in den Ortskernen von Bocklemünd und Mengenich. Andererseits ist seit Mitte der 1960er Jahre die grundlegendste Veränderung in seiner langen Geschichte eingetreten: Es entstanden moderne, großstädtische Gebäude, welche die historische ein- und zweigeschossige Bebauung überragen.

Dies bedeutete eine Zäsur: Die dörfliche Idylle musste neuen Strukturen weichen. Nach anfänglicher Skepsis verbesserte sich das Image des neuen kölschen Veedels zusehends, nicht zuletzt durch das soziale Engagement der Kirchen.

Entstehung der Namen Bocklemünd und Mengenich

© Günther Ventur

Bocklemünd wird in alten Urkunden auch Pocklemünd, Bugchilomunte, Buggilmonte oder Buchelmundt genannt, denn die Schreibweise änderte sich im Laufe der Zeit. Der Name kommt vermutlich von Buckel (Hügel) und mund (Ausmündung). Mengenich als keltisch-römische Siedlung trägt seinen Namen aus Magniniacum. Das bedeutet "Siedlung des Magninus".

Name und Pfarre Bocklemünd werden erstmalig in einer Urkunde von 941 bezeugt, aus der hervorgeht, dass Erzbischof Wigfried von Köln den Nonnen von Sankt Cäcilien Bocklemünd zur Schenkung machte. Mehr als 900 Jahre später, im Jahre 1888, wurde das Zwillingsdorf Bocklemünd/Mengenich in die Stadt Köln eingemeindet. Die rasante Entwicklung des Stadtteils vom 19. bis zum 21. Jahrhundert zeigt sich in den Einwohnerzahlen: 1885 zählte Bocklemünd 532 und Mengenich 217 Personen. Heute wohnen hier rund 11.000 Menschen.

Die Alteingesessenen weisen zu Recht auf die reiche und lange Historie hin, die sich in den zahlreichen und dominierenden Gutshöfen dokumentiert. Aber auch die neuen Bewohnerinnen und Bewohner haben Geschichtsbewusstsein entwickelt und sind stolz auf das Erreichte: Rund um die historischen Ortskerne ist ein moderner Stadtteil entstanden.

Akzente im Stadtteil

Arnoldshof, Fort IV, Görlinger-Zentrum, Jüdischer Friedhof, Kirche Christi Geburt, Sankt Johannes und WDR-Produktionsgelände