Kölns etwa 2.000-jährige Geschichte hat unzählige Spuren hinterlassen. Diese prägen heute als Denkmäler das Bild unserer Stadt.

Einzelne Gebäude wie Kirchen, Hotels und Gutshäuser aber auch Stadttore, Industrieanlagen, Hafenkräne, Brücken sowie Parks und Friedhöfe stehen für die historische Entwicklung eines Stadtgebiets. Sind diese Denkmäler bedeutend für die Menschheits- und Stadtgeschichte, müssen sie gesichert, erhalten und gepflegt werden.

Das ist auch dann der Fall, wenn sich an ihnen Entwicklungen von Arbeits- und Produktionsverhältnissen ablesen lassen und zudem künstlerische, wissenschaftliche, volkskundliche oder städtebauliche Gründe vorliegen.

Denkmalarten

Das Denkmalschutzgesetz Nordrhein-Westfalen definiert verschiedene Arten von Denkmälern anhand ihrer unterschiedlichen äußeren Eigenschaften. Davon sind in Köln vorhanden:

  • Baudenkmäler
  • Garten-, Friedhofs- und Parkanlagen sowie andere von Menschen gestaltete Landschaftsteile
  • Historische Ausstattungsstücke, sofern sie mit dem Baudenkmal eine Einheit von Denkmalwert bilden
  • Bewegliche Denkmäler
  • Bodendenkmäler (werden vom Römisch-Germanischen Museum betreut)

Das berühmteste Kölner Baudenkmal ist selbstverständlich der Dom. Doch was verbirgt sich hinter den anderen Denkmalarten? Wir haben Ihnen ein paar Beispiele zusammengestellt, von denen Sie einige vielleicht überraschen werden.

Baudenkmal: Historisches Rathaus

© Stadt Köln/Michaela Schulz

Neben dem Gürzenich ist das Rathaus mit seinen vielgestaltigen Bauteilen das wichtigste historische Profangebäude in Köln. Die erste Erwähnung des "Hauses der Bürger" ist schon um das Jahr 1135 dokumentiert.

Im ersten Geschoss des Gebäudes wurde ein Raum erbaut, der als "Langer Saal" und später als "Hansasaal" bekannt war. Er blieb das Herz des Rathauses. Von 1407 bis 1414 entstand der Ratsturm. Die Rathauslaube wurde 1569 bis 1573 nach Plänen von Wilhelm Vernukken im Renaissance-Stil gebaut. Im Zweiten Weltkrieg hatte das Rathaus starke Schäden zu verzeichnen. Nach dem Wiederaufbau (Architekt: Karl Band) konnte es am 14. August 1972 wieder seiner Bestimmung übergeben werden.

Parkanlage: Klettenbergpark

Die grüne Oase des Klettenbergparks umfasst zwar nur eine Fläche von sieben Hektar, erscheint aber durch die modellierte Topografie und eine abwechslungsreiche Gestaltung deutlich größer. Als Erstlingswerk des Gartendirektors Fritz Encke wurde der Park mit seinem Teich im Zentrum von 1905 bis 1907 angelegt. Als Gelände diente eine ehemalige Kiesgrube.

Ein hierhin versetzter rheinischer Basaltsteinbruch und eine Eifel-Schieferformation sollten "der naturfremden Großstadtjugend" heimische Landschaftsbilder vermitteln. Ein erhöhter Schmuckgarten und Spielplätze runden die vielfältige Nutzbarkeit der Anlage ab.

Historische Ausstattungsstücke: Sankt Mariä Himmelfahrt

© Stadtkonservator/in, Amt für Denkmalschutz und Denkmalpflege

Die ehemalige Jesuitenkirche Sankt Mariä Himmelfahrt (1618 bis 1678) ist der bedeutendste Sakralbau der Barockzeit in Köln. Mit den gewohnten Vorstellungen dieses Stils hat die Architektur wenig zu tun, da sie sich gotischer Formen bedient. Dagegen ist die gleichzeitig entstandene Einrichtung ein besonders aufwändiges Beispiel für die frühbarocke Ausstattungskunst.

Der Gegensatz ist typisch für den Nordwesten: Weit entfernt von Italien, hält er an Vertrautem fest und holt für die Ausstattung Künstlerinnen und Künstler aus Süddeutschland.

Bewegliches Denkmal: Doppeltriebwagen ET 57

Das einzige in Köln unter Denkmalschutz stehende Schienenfahrzeug erinnert an die Geschichte der traditionsreichen Köln-Bonner Eisenbahnen. Die elektrischen Fahrzeuge prägten von 1905 bis 1986 das Bild des Schienenpersonennahverkehrs der Region Köln-Bonn. Der ET 57 ist das letzte erhaltene Exemplar der Doppeltriebwagen. Er wurde 1956 von der Kölner Firma Westwaggon angefertigt.

Das Fahrzeug macht heute durch seine original erhaltene Inneneinrichtung das Lebensgefühl der Wirtschaftswunderzeit in einem Ambiente aus ovalen Leuchtstofflampen, Kunstleder und eloxiertem Aluminium erlebbar.

Bodendenkmal: Römische Grabkammer (wird vom Römisch-Germanischen Museum betreut)

© Stadtkonservator/in, Amt für Denkmalschutz und Denkmalpflege

Die Weidener Grabkammer liegt neun Kilometer westlich des römischen Köln an der Nordseite der römischen Fernstraße Köln - Jülich - Maastricht - Tongeren - Boulogne sur mer. Sie gehörte zur privaten Begräbnisstätte eines römischen Gutshofs. Dessen Lage vermutet man auf dem nördlich gelegenen Lövenicher Kirchhügel.

Die tonnengewölbte Grabkammer aus großen Tuffblöcken wurde um die Mitte des 2. Jahrhunderts errichtet und blieb über 200 Jahre in Benutzung.

Der unterirdische Raum ist wie ein römischer Speiseraum (triclinium) mit Liegen (sogenannte Klinen) für die Männer und Sesseln für die Frauen eingerichtet.

Der heute in der Grabkammer stehende Jahreszeitensarkophag ist ein stadtrömisches Importstück.

Die Grabkammer wurde 1843 zufällig bei Bauarbeiten entdeckt und frühzeitig in ihrer Einzigartigkeit erkannt. Der Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. erwarb den Fund und förderte die Anlage eines Schutzbaus und eines Wärterhauses nach Plänen von Ernst Friedrich Zwirner.

Für Bodendenkmäler ist in Köln das Römisch-Germanische Museum/Archäologische Bodendenkmalpflege zuständig.

Römisch-Germanisches Museum/Archäologische Bodendenkmalpflege