Aktuelle Impressionen aus dem Forstbotanischen Garten
Anfang der 60er Jahre wurden auf einer ehemaligen Ackerfläche Bäume, Sträucher und Stauden aus vielen Teilen der Welt gepflanzt.
Damit bietet der Forstbotanische Garten Naturerlebnisse zu jeder Jahreszeit: Rhododendronschlucht, Heidegarten, Pfingstrosenwiese sowie eine japanische Abteilung mit Kirschen- und Azaleenblüte und prächtiger Herbstfärbung der Fächerahorne und Kuchenbäume, Bambus. In einer 1,5 Hektar großen Waldfläche können Sie nordamerikanische Bäume wie Riesenmammutbaum, Gelbkiefer, Flusszeder und Coloradotanne entdecken.
Im Süden schließt sich der in den 80er Jahren angelegte, 20 Hektar große Friedenswald an, in dem Bäume und Sträucher aus allen Staaten, zu denen die Bundesrepublik damals diplomatische Beziehungen pflegte, gepflanzt wurden. Die tropischen und subtropischen Länder, deren typische Vegetationen hier nicht winterhart sind, sind durch symbolische Gehölze vertreten.
Bei einer Führung lernen Sie den Forstbotanischen Garten kennen. Sie erhalten Einblicke in die Baumartenvielfalt und die Tierwelt im Forstbotanischen Garten. Dazu gibt es Tipps zur Pflanzung und Pflege von Gehölzen.
Öffnungszeiten/Termine
Der Forstbotanische Garten ist täglich geöffnet:
- Januar, Februar, November, Dezember: 9 bis 16 Uhr
- März, September, Oktober: 9 bis 18 Uhr
- April, Mai, Juni, Juli, August: 9 bis 20 Uhr
Der Eintritt ist frei.
Führungen finden jeden ersten Mittwoch im Monat um 14:30 Uhr und jeden dritten Samstag im Monat um 15 Uhr statt. Um Voranmeldung für die Samstagführungen wird bis spätestens Freitag 10 Uhr an ralf.maiwald@stadt-koeln.de gebeten. Die Mindestteilnehmerzahl liegt bei fünf Personen.
Am Samstag, 20. Dezember 2025, und Mittwoch, 7. Januar 2026, finden keine Führungen statt!
Treffpunkt ist der Unterstellpilz im Zentrum des Forstbotanischen Gartens.
Führungen zu bestimmten Themen (zum Beispiel Rhododendron, Wildtiere) für Gruppen, Schulklassen und Kindergärten werden nach Vereinbarung angeboten.
Bei angekündigtem Unwetter entfallen die Führungen.
Aktuelles
Neuigkeiten aus den Herbstmonaten Oktober bis Dezember 2025
Es wird immer offensichtlicher – das Wetter ist nicht mehr so beständig wie es viele von uns gewohnt sind. Da sich die klimatischen Veränderungen voraussichtlich aber über mehrere Jahrhunderte bemerkbar machen werden, ist es von entscheidender Bedeutung den Wald auf alle Eventualitäten bestmöglich vorzubereiten.
Hierfür bietet sich u. a. die Esskastanie (Castanea sativa) gut an. Diese ursprünglich aus dem Kaukasusgebiet stammende Baumart ist auf Grund ihrer hohen Standortamplitude sehr gut an eine ungewisse Zukunft vorbereitet. Im Oktober dieses Jahres konnten wir im Saatgutbestand des Forstbotanischen Gartens 730 Kilogramm Saatgut der Esskastanie ernten – hieraus können ungefähr 130.000 neue Bäume entstehen, die die Wälder Mitteleuropas bereichern und zukunftssicher(er) machen werden.
Die trockenen Jahre 2018-2023 zeigen ihre Auswirkungen auch oder sogar erst jetzt noch. In vielen Bäumen haben sich Totäste gebildet. Um hiervon ausgehende Gefahren zu beheben, wurde u. a. im Forstbotanischen Garten die Kronenpflege und Verkehrssicherungsmaßnahmen intensiviert. Entlang an Wegen, Bänken und sonstigen baulichen Einrichtungen wurden allein im November an 24 Bäumen via Hubsteiger Totäste entfernt oder Kronen eingekürzt. Hierbei wurde darauf geachtet, Totholz von dem keine Gefährdung für Besucher/innen ausgeht zu belassen, um Insekten und Vögeln wertvolle Lebensräume zu erhalten.
Aber nicht nur in luftiger Höhe wurde viel gearbeitet – auch auf dem Boden hat sich viel getan. Unter anderem wurden 34 Kirschlorbeeren inklusive der Wurzel entnommen. Diese nur scheinbar widersprüchliche Maßnahme hat mehrere Gründe. Kirschlorbeer kann invasiv sein, dient nur wenigen Insektenarten als Nahrungsquelle, verbraucht viel Wasser und seine Blätter verrotten schlecht – was also kaum Nutzen für den Boden bringt. Auf den so entstandenen kleinen Freiflächen können wir in den nächsten Jahren neue Baumarten oder eine insektenfreundliche Flora etablieren.
In den ersten Dezembertagen haben wir auf 250 Meter die Wege neu Instand gesetzt – d. h. eine neue Tragschicht aufgebracht um Schlaglöcher und Unebenheiten zu beseitigen. Weiterhin wurde auf 3,5 Kilometer der Wege eine Wegepflegegerät eingesetzt um z. B. Moos zu entfernen, Pfützen zu beheben und die Wege so noch sicherere zu machen. Die Stufe vor den öffentlichen Toiletten wurde angeglichen bzw. behoben um den Zugang für Besucher*innen mit Rollator oder Rollstuhl zu erleichtern.
Auf Grund eines krankheitsbedingten Ausfalls konnten bis Dezember leider nur 14 Führungen mit immerhin 224 Teilnehmer*innen stattfinden. Wir hoffen, dass es nächstes Jahr wieder wie gewohnt weiter geht und wir Sie hier im Forstbotansichen Garten begrüßen dürfen.
Achtung Straßensperrung
- Aufgrund von Arbeiten an den Versorgungsleitungen ist die Straße zum Forstbotanischen Garten von Montag, 10. November 2025 bis Samstag, 9. Mai 2026 zwischen der Militärringstraße und der Friedrich-Ebert-Straße in beide Fahrtrichtungen voll gesperrt.
Bitte umfahren Sie den Bereich und planen Sie zusätzliche Fahrzeit ein. Eine Umleitung ist zusätzlich ausgeschildert.
Aufgrund der Bauarbeiten lässt sich auch der Parkplatz zur Zeit nur begrenzt nutzen, da er als Baustellenlagerplatz genutzt wird. Da Fahrzeuge, die in Waldwegen oder Waldzufahrten parken abgeschleppt werden, empfiehlt sich hier ggf. die Anreise mit ÖPNV oder Fahrrad.
Neues Leben im Forstbotanischen Garten
Im Forstbotanischen Garten sind vier Pfauenküken geschlüpft und erfreuen sich bester Gesundheit – bis die Kleinen der stolzen Mutter für die Nachtruhe auf einen Baum folgen können, bleiben Sie in einer großen Volliere vor Fuchs und Habicht geschützt. Voraussichtlich Ende August werden wir die "Göttervögel" dann den Forstbotanischen Garten erkunden lassen.
Viele Insekten haben die Blütenpracht der Bäume und Sträucher in Samen und Früchte verwandelt. So konnten wir in diesem Jahr schon circa 850 Kilogramm. Kirschen als wertvolles Saatgut gewinnen. Ab Oktober folgt dann die Beerntung der Esskastanie. Beide Baumarten sind den zu erwartenden Klimaveränderungen gut angepasst und werden die Wälder Deutschlands bereichern.
In der Rhododendronschlucht wurde ein barrierefreier Weg angelegt, etliche neue Pflanzen eingebracht und die Aussichtsplattform neugestaltet. Nun können Sie neben den Rhododendren auch Indisches Breitblatt, Kamelien, Sonnenhut, Süßkartoffel und viele weitere Pflanzen entdecken.
Highlights der Monate März bis Mai
Im Forstbotanischen Garten blühen seit März beziehungsweise werden bis Mai unter anderem folgende Pflanzen blühen:
Zaubernuss, Magnolie, Rhododendron, Azalee, Erica, Mahonie, Heckenkirsche, Zierkirsche, Apfel, Eberesche, Erdbeerbaum, Kuchenbaum, Tulpenbaum, Lavendel, Kornelkirsche, Scheinhasel, Japanische Scheinquitte, Taschentuchbaum, Blüten-Hartriegel, Esskastanie, Pavie, Speierling, Mittelmeer-Schneeball und noch sehr viele mehr.
Ein weiteres Highlight ist das allmorgendliche kostenlose und stets neue Konzert der Vogelwelt. Hierzu gesellen sich die balzenden Pfauenhähne mit ihrer atemberaubenden Federpracht. Aber auch anhand der zahlreichen Amphibieneier beziehungsweise Kaulquappen und Molchlarven sowie deren Entwicklung lässt sich das "Wunder des Lebens" beobachten.
Sehr gerne bieten wir Ihnen kostenlose Führungen durch den Forstbotanischen Garten an – weitere Informationen hierzu finden Sie auf dieser Seite.
Zum Schluss noch eine Bitte – wir freuen uns natürlich, wenn Sie die zahlreichen kleinen und großen Wunder der Natur erleben wollen – aber bitte bleiben Sie auf den Wegen und lassen auch den Pfauen ihren Raum. Durch das leider häufig beobachtete Hinterherlaufen werden die Tiere, vor allem in der Balz, zusätzlich gestresst und können gegebenenfalls aggressiv werden.
Der Forstbotanische Garten Köln 2024 – in Zahlen
Wege: Im Jahr 2024 wurden im Zuge der Pflege- und Instandsetzungsarbeiten insgesamt 125 Tonnen Wegematerial ausgebracht und verbaut. Im selben Zuge wurde die Wegeoberfläche von Moos und Schlaglöchern auf einer gesamten Länge von gut vier Kilometern befreit.
Pflanzen: Um die Attraktivität der Anlage zu erhöhen und das Artenspektrum weiter auszubauen, wurden allein letztes Jahr 1200 Bäume in 38 verschiedenen Arten gepflanzt. Eine Besonderheit hierbei ist, dass sowohl die Baumhasel (Corylus colurna) wie auch die Lotuspflaume (Diospyros lotus) als ein kleiner Bestand gepflanzt wurde – hierdurch soll man in den nächsten Jahrzehnten erkennen, ob diese Arten z. B. auch für kommerzielle Zwecke genutzt werden können.
Die große Heidefläche wurde mit 900 Erica-Pflanzen in drei verschiedenen Farben weiter ausgebaut bzw. Verluste aus den trockenen Sommern der vergangenen Jahre kompensiert. In diesem Zusammenhang wurde der Boden der Heidefläche mit gut 105 m³ Komposterde ausgetauscht um den pH-Wert dem Pflanzenbestand anzupassen und die Wasserbindefähigkeit zu erhöhen.
Führungen: Letztes Jahr wurde bei 46 Führungen insgesamt 861 Personen der Forstbotanischen Garten näher gebracht. Erfreulich war wieder der relativ hohe Anteil an Kindern und Jugendlichen (205).
Umwelt: Im Jahr 2024 wurde ein Amphibiengewässer im Forstbotanischen Garten angelegt. Der Teich hat eine ovale Form mit einer Fläche von 14 mal 10 Metern (in etwa 120 m²). Die maximale Wassertiefe liegt bei circa 1,2 Metern. Der Teich wird ausschließlich mit Niederschlagswasser gefüllt und kann bzw. soll zwischenzeitlich auch mal trockenfallen. Im Umfeld des Teiches werden in diesem Jahr noch verschiedenen Pflanzen gesetzt.
Sie erreichen den Forstbotanischen Garten:
Mit Bus und Bahn:
Stadtbahn-Linie 16, Haltestelle Rodenkirchen Bahnhof oder Siegstraße (bis zum Eingang Forstbotanischer Garten rund 800 Meter Fußweg)
Bus-Linie 131, Haltestelle Konrad-Adenauer Straße
Bus-Linie 135, Haltestelle Schillingsrotter Straße
Mit dem PKW:
Von der Militärringstraße, Ausschilderung "Forstbotanischer Garten" und der Straße "Zum Forstbotanischen Garten" bis zum Parkplatz folgen. Vom Parkplatz sind es noch rund 400 Meter Fußweg bis zum Eingang.
Wir weisen darauf hin, dass auf Grund umfangreicher Arbeiten an einer Wasserleitung der Parkplatz zur Zeit nur eingeschränkt zu benutzen ist und empfehlen daher dringend die Anreise mit ÖPNV und/oder dem Fahrrad.
Weitere Informationen
Die Parkanlage ist für Rollstuhlfahrer*innen geeignet.
Hunde sind im Forstbotanischen Garten nicht erlaubt.
Grillen ist nicht gestattet.
Anschrift:
Forstbotanischer Garten und Friedenswald
Schillingsrotter Straße 100
50996 Köln
Telefon und Fax: 0221 / 354325
Sprechstunde/günstige Anrufzeit:
Montag bis Donnerstag: 7 bis 8 Uhr und 12 bis 12:30 Uhr
Freitag: 7 bis 8 Uhr