Giesdorfer Straße, 50997 Köln

Der Friedhof liegt weit ab der Ortschaft Rondorf und wurde als Kommunalfriedhof 1915 in Nutzung genommen. Ähnlich dem Godorfer Friedhof wurde der älteste Teil rechteckig angelegt und am Hochkreuz mit einem baumbestandenen Rondell zentriert. Auch hier ist es der Kommunalbaumeister Quebe, der für die klar geordnete Anlage verantwortlich zeigt. Ab 1935 wurde der Friedhof um das südlich des heutigen Hochkreuzes liegende Areal erweitert.

Expressionistisches Grabmal der frühen 1920er Jahre

Nördlich des heutigen Hauptwegs, der auf die Trauerhalle zuführt, ist die Grabstätte Breuer Esser auffällig (Flur 1). Hier zeigt sich der Einfluss der Friedhofsreformbewegung der frühen 1920er Jahre, mehr zum individuelleren Erinnerungsmal zu finden.

Vor einer Backsteinwand als rahmender Kulisse findet sich die in Muschelkalk gefertigte Pieta, die die Beweinung Christi zu einer Beweinung über den Verlust eines Menschen zu wandeln scheint. Es handelt sich hierbei um das einzige im Rodenkirchener Raum erhaltene expressionistische Grabmal (circa 1922).

In der Nähe hiervon zeigt der Jugendstil seinen formalen Niederschlag (Grabstätte Battschatt) bei der Gestaltung des mit Blumen geschmückten Rahmens, der auf einen Engel hinführt (Flur 1, circa 1910).

Drei repräsentative Grabstätten der Familie Conzen

Nördlich des Hochkreuzes sind die drei großen und repräsentativen Grabstätten der Familie Conzen zu finden. Der Landwirt Peter Conzen lebte von 1836 bis 1922. In dem weit angelegten Wandgrab aus schwarzem Granit ist mittig die Darstellung des toten Christus zu finden, der von den drei Marien betrauert wird (Flur 2). Das Bronzerelief verdichtet tiefe Betroffenheit und Trauer (circa 1917, signiert mit Kunst-Bronzegießerei / Peter May / Köln N.).

Daneben die Grabstätte Bernhard Conzen (1878 bis 1917), geboren auf dem Johannishof in Rondorf. Der Sockel und die Einfassung sind aus belgischem Granit gewonnen, das eigentliche Erinnerungsmal aus Granit (Tondo fehlt). 

Die Grabstätte Franz Josef Conzen (1822 bis 1899), verheiratet mit Wilhelmine Conzen, geborene Zehnpfennig (1825 bis 1910, Flur 1) ist durch dekorative, im belgischen Granit gehaltene, nach oben zulaufende Begrenzungen gefasst.

Das sich aus dem Wandgrab zentriert erhebende Grabkreuz zeigt einen Lorbeerkranz in einem Dreiecksgiebel, über dem Erinnerungstafeln aus Granit eingelassen sind. Die obere Tafel zeigt zusätzlich stilisierte Palmen. Nach oben schließt das ganze mit einem Kreuzaufsatz ab, der einen marmornen Christus zeigt. Die Schwelle fordert auf: "bete für uns".

Das Grabmal wurde ursprünglich für den Immendorfer Friedhof gestaltet und nach der Eröffnung des Rondorfer Friedhofs hierhin versetzt. Franz Conzen hat nachweislich bereits im Jahr 1851 auf dem Rondorfer Büchelhof gewohnt, den er später erwarb.

Von dichter Aussage: die Grabstätte Küpper

Von dichter Aussage zeugt auch die nahe der Grabstätte Conzen gelegene Grablege des Eberhard Küpper: "Hier ruht unser lieber Sohn, Bruder Heinrich Küpper 1900 bis 1925". Ein feiner in Kunststein gehaltener Korpus thront über einer Granitplatte (Flur 2). Kurz davor liegt die Grabstätte Lenz, angelegt in hellbraunem Granit mit einbeschriebener Bronzeplatte, die eine im Brustporträt wiedergebende, nach rechts schauende Christusfigur zeigt.

Bei der Grabstätte Fendel tritt aus einem dreiteiligen Wandgrab (Muschelkalk) das Kreuz mittig hervor. Der in Bronze modellierte Tondo des toten Christus zeigt große Ernsthaftigkeit (nach 1944, Flur 3). Gleich dahinter sind die Gräber der Kriegsgefallenen zu finden.

Nahe hierbei ist die Grabstätte Esch, heute Reinardy (Flur 3). Mit dynamischer Bewegtheit tritt ein von neobarockem Formgeist geprägter Engel mit gesenktem Haupt auf die Verstorbenen hin. Nach unten weist die eine Hand, nach oben die andere. Er wirkt wie einer, der die Erweckung durch Gott an die Verstorbenen weitergibt.

Am Ende des Weges zwischen Flur 3 und 4 liegen sich zwei gleich in Diabas gearbeitete Grabstätten gegenüber. Sie erinnern in eindrucksvoller Weise an die am 14. Oktober 1944 sowie am 3. Januar 1945 "durch feindlichen Fliegerangriff" Gefallenen.

Auffällig: die Grabstätte Peter Pilz

Von den neueren Bestattungen ist Grabstätte Peter Pilz auffällig (4. September 1998). Von einem glatt polierten Sockel, der ein Dreieck trägt, öffnen sich ins Rechteck übergehende Platten, die einen freien Schacht aussparen. In die Dunkelheit tritt Licht (Flur 5).

Auf der Nordseite, parallel zur Buchenhecke sollten die Grabstätte Bernardi (1934), sowie die Grabstätte Krudewig beachtet werden. Beide Grabstätten scheinen von gleicher Hand zu sein und zeigen dreiteilige Wandgräber mit betonter Mitte. 

In Flur 1, rückwärtig zur Grabstätte Esser, bewegt einen die Grabstätte Mauck. In einem aufgeschlagenen Buch sind die Namen der Verstorbenen zu lesen: unter anderem auch der eines kleinen Jungen, der mit sieben Jahren verstarb. Ein in Marmor gearbeiteter Teddybär erinnert an die verlorene Kindheit des Jungen durch sein Sterben.

An der östlichen Friedhofsmauer wird an zwei unbekannte Ukrainerinnen gedacht. Einzelschicksale, die häufig verdrängt werden oder aber auch oft nicht rekonstruiert werden können, werden somit dem Angedenken anvertraut. Die Trauerhalle aus den 1950er Jahren fasst etwa 20 Personen.