Argumente für das Gärtnern im Schulalltag
Wer mit Kindern und Jugendlichen in einem Schulgarten gearbeitet hat, weiß um die vielfältigen Potenziale des Schulgartens als Lebens- und Lernort.
Der Schulgarten ist eine "Miniatur-Welt", in der eine Fülle grundlegender Prinzipien, Werte und Kompetenzen gelernt und gebraucht werden.
Erfahrene Schulgärtnerinnen und-gärtner wissen auch, dass sich die weitaus meisten Schülerinnen und Schüler im Schulgarten sehr wohl fühlen, weil der Garten der natürlichen Lebensweise des Menschen Raum bietet: Naturkontakt, Einbindung in natürliche Rhythmen, produktive Arbeit, Gemeinschaftserlebnis, Neues entdecken, experimentieren und entspannen.
Der Schulgarten ist ein Lebensraum für Mensch und Natur. In vielfältigen und naturnah gestalteten Gärten leben eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren. Ein dichtes Netz an Gärten, Brachen und Grünflächen mit wilden Ecken erhöht den Artenreichtum in der Stadt. Jeder Schulgarten ist also auch ein wertvoller Beitrag zur urbanen Biodiversität!
Menschen, die in ihrem Alltag keinen (Schul-)Garten erleben, ist die grundlegende Bedeutung des Schulgartens für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen oft schwer vermittelbar. Um Andere überzeugen zu können, haben wir die wichtigsten Argumente für den Schulgarten zusammengefasst.
Wer Überzeugungsarbeit leisten will oder muss, dem sei allerdings gesagt: Am wirksamsten ist es, wenn man die Menschen in den Garten mitnimmt, sie die Kinder bei ihrem Tun beobachten, mitmachen und Früchte kosten lässt. Das bewirkt mehr als tausend Worte!
Umweltbildung
- Natürliche Prozesse und Naturgesetze beobachten und respektieren
- Ökologisch verträgliche Gestaltung und Nutzung von Natur lernen
- Empathie mit der Natur durch Erleben anregen und durch eigenes gestalterisches Tun verankern
Ökonomische Erziehung und Verbraucherbildung
- Lebensmittel selbst produzieren
- Sich bewusst, selbstbestimmt und gesund ernähren
- Nachhaltig, das bedeutet ökologisch verträglich, ökonomisch effizient und sozial verantwortlich konsumieren lernen
Globales Lernen
- Andere Naturräume und Kulturen kennenlernen: Pflanzen aus aller Welt
- Fragen der globalen Ernährungsgerechtigkeit verstehen
Inklusion und Soziales Lernen
- Unmittelbar erfahren, dass alle Menschen gleichwertig sind, alle Kompetenzen und Eigenschaften gebraucht werden
- Im Team arbeiten
- Soziale Rollenwechsel erleben und wertschätzen
- Verantwortung übernehmen
- Sich engagieren
- Helfen und sich helfen lassen
Fürs Leben lernen
- Mit Kopf, Herz und Hand lernen
- Körperliche Arbeit wertschätzen
- Balance zwischen realer und virtueller Welt lernen
- Projektorientiert lernen
- Aus Fehlern lernen, Misserfolge verkraften