Auf der Basis der Bestandsanalyse konnten Handlungsbedarfe in elf Sozialraumgebieten des Programms "Starke Veedel - Starkes Köln" identifiziert werden. 

Zwischen den Sozialräumen zeigen sich allerdings Unterschiede im Grad der Betroffenheit sowie in der Struktur der Sozialräume, zum Beispiel Gebäudestruktur, öffentlicher Raum.  

 

Demografische, Bildungs- und soziale Situation

Auffällig sind über alle Sozialräume hinweg der überdurchschnittliche Anteil an Haushalten, die Transfereinkommen beziehen sowie der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund. Somit nehmen die Sozialräume einen wichtigen Stellenwert bei der Integrationsleistung für die Gesamtstadt ein. Diese kulturelle Vielfalt bildet verschiedenste Anknüpfungspunkte für ein kreatives Milieu, birgt aber auch Konfliktpotenziale, zum Beispiel Konflikte zwischen unterschiedlichen ethnischen Gruppen.

Für den Bereich Demografie, Bildung und Soziales lassen sich unter anderem die folgenden Punkte ableiten:

  • Frühe Förderung aller Altersgruppen, insbesondere von Kindern und Jugendlichen
  • Aktivierung aller SGB II-Bezieherinnen und Beziehern sowie Langzeitarbeitslosen durch zielgruppenspezifische Angebote
  • Stärkung der Partizipation und Teilhabe der Bewohnerschaft
  • Verbesserung der Integration
  • Verbesserung des Zugangs zu Information, Beratung- und Bildungsangeboten 

Öffentlicher Raum

Handlungsbedarfe ergeben sich vor allem bei der Behebung städtebaulicher Mängel und Mängel in der Gestaltung des öffentlichen Raums, die an verschiedenen Orten im Programmgebiet auftreten. Dies betrifft zum Beispiel die Gestaltung von Plätzen, Straßen und von Frei- und Brachflächen sowie des Wohnumfeldes.

Hieraus ergeben sich die folgenden Handlungsbedarfe, die für den Themenbereich des öffentlichen Raums zentral sind:

  • Aufwertung des öffentlichen Raums
  • Spiel- und Bewegungsräume aufwerten und schaffen
  • Identifikation, Teilhabe und Verantwortung für den öffentlichen Raum schaffen
  • Stärkung des Dialogs im Sozialraum, unter anderem mit Eigentümerinnen und Eigentümern
  • Identifizierung und Reduzierung von Barrieren

Wirtschaft

Erhebliche Handlungsbedarfe werden hier im niedrigschwelligen Bereich bei der Heranführung zur Beschäftigungsfähigkeit sowie im Bereich Qualifizierung und Weiterbildung gesehen. Zudem werden Bedarfe im Ausbau der Kooperationsstrukturen im Einzelhandel und der gemeinsamen Entwicklung von Nahversorgungslagen deutlich.

Für den Themenbereich Wirtschaft sind folgende Handlungsbedarfe für das Programmgebiet von zentraler Bedeutung:

  • Beratungs- und Qualifizierungsangebote insbesondere für Langzeitarbeitslose, Frauen, Jugendliche und Personen mit Migrationshintergrund
  • Information und Vernetzung der ansässigen Betriebe
  • Erhöhung der Ausbildungsbereitschaft
  • Ausbau der Kooperationsstrukturen im Einzelhandel
  • Entwicklung von Nahversorgungslagen

Klima und Ökologie

Die Sozialräume sind überwiegend durch eine hohe zukünftige Wärmebelastung sowie eine hohe Flächenversiegelung geprägt. Vor dem Hintergrund wachsender Einwohnerzahlen und einem damit verbundenen hohen Flächenbedarf, ist die Umsetzung von Entsiegelungsmaßnahmen und der Neuinanspruchnahme von Flächen abzuwägen.

Zu den zentralen Handlungsbedarfen zählen im Themenbereich Klima und Ökologie:

  • Gestaltung und Inwertsetzung von Grün- und Freiflächen
  • Entsiegelung
  • Informationen zum Klimawandel
  • Umweltbildung 

Wohnen

In allen Sozialräumen werden neben den Handlungsbedarfen im öffentlichen Raum auch Bedarfe im Wohnumfeld deutlich. Das Wohnumfeld ist zum Teil in einem unzureichend gepflegten Zustand, unter anderem durch Müllablagerungen. Hier sollte das Verantwortungsgefühl der Bewohnerschaft für ihren eigenen Stadtteil gestärkt werden.

Die Wohnungen in den Sozialräumen befinden sich in unterschiedlichem Zustand. Auch wenn teilweise bereits schon Maßnahmen zum Beispiel durch Sanierungsprogramme umgesetzt werden konnten, sind weiterhin Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen notwendig.

Folgende Handlungsbedarfe werden im Themenbereich Wohnen deutlich:

  • Stärkung des Verantwortungsbewusstseins der Bewohnerinnen und Bewohner für ihr Wohnquartier/Verbesserung des Wohnumfeldes
  • Aktivierung der Eigentümerschaft
  • Initiierung von Dialogen, insbesondere mit der Wohnungswirtschaft