"OptiWohn": Entwicklung innovativer Strategien zur Nutzung von Wohnflächen

Der Rat der Stadt Köln hat in seiner heutigen Sitzung die Verwaltung beauftragt, das dreijährige Projekt "OptiWohn" umzusetzen. Die Federführung liegt bei der im Dezernat für Soziales, Integration und Umwelt angesiedelten Koordinationsstelle Klimaschutz. Ziel des Projektes ist die Analyse der Ausgangssituation und Erprobung von Strategien zur optimaleren Nutzung von Wohnflächen im Bestand und beim Neubau. Nur durch einen bewussten Umgang mit den vorhandenen Flächen und dem Baubestand lassen sich die Klimaziele erreichen. Die Stadt Köln hat sich als Teil eines Konsortiums um Fördermittel für klimafreundliches Wohnen beim Bundesministerium für Bildung und Forschung beworben. Neben Köln sind die Städte Göttingen, Tübingen, die Universität Oldenburg und "werk.um Architekten" beteiligt. Die Federführung des Projekts liegt beim Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH.

In Köln gehört die Wohnraumknappheit zu den dringlichsten Problemen. Schon heute hat dies gravierende soziale und wirtschaftliche Auswirkungen auf die Stadtgesellschaft. In den kommenden Jahren müssen dringend wirkungsvolle Maßnahmen ergriffen werden, um den Trend zu immer weiter steigenden Mieten zu stoppen.

Auch wenn der Bau zusätzlicher Wohnungen dringend erforderlich ist, muss die Stadt Köln auch die negativen Folgen einer weiteren Verdichtung für das Stadtklima beachten: Gerade Belüftungsschneisen (Vermeidung von Hitzeinseln) müssen erhalten werden. Eine zusätzliche Versiegelung von Flächen erhöht die Wahrscheinlichkeit lokaler Überflutungen bei Starkregen. Bei der Bebauung von Grünflächen kann es zu sozialen Konflikten mit den Anwohnern kommen. Die Schaffung zusätzlichen Wohnraums sorgt für weitere CO2-Emissionen.

Das Projekt "OptiWohn" besteht aus zwei Arbeitspaketen, die inhaltlich aufeinander aufbauen, sich jedoch zeitlich überschneiden, da sie sich gegenseitig beeinflussen. Im "Arbeitspaket 1" werden grundlegende Analysen und Erhebungen zur Wohnraumsituation gemacht.

Im "Arbeitspaket 2" werden die Ergebnisse genutzt, um in den beteiligten Städten konkrete Angebote einer "Wohnraumagentur" zu konzipieren und umzusetzen. Dabei sollen Konzepte entwickelt werden, die die Bevölkerung objektiv und frei von anderen Interessen zur eigenen Wohnraumsituation beraten. Im Idealfall entscheiden sich Menschen, die eigene Wohnfläche durch einen Umzug oder Umbau zu verkleinern. Somit könnte Raum für andere Menschen geschaffen werden und CO2-Emissionen vermieden werden.

Auch alternative Wohnkonzepte, die auf die Bedürfnisse der Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen abgestimmt sind, sollen weiterentwickelt werden. Diese Konzepte könnten bei Neubauten bereits berücksichtigt werden. Ein wesentlicher Aspekt ist die Integration verschiedener Partner (zum Beispiel Kirchen, Sozialverbände und Bauträger) in ein Netzwerk, welche eine lokale Verankerung des Projekts garantieren sollen. Die Effekte werden in einer begleitenden Evaluation erhoben.

Ein drittes Arbeitspaket umfasst die Koordination und Öffentlichkeitsarbeit. Sollte das Projekt nachweisbar positive Auswirkungen für den Klimaschutz und die Wohnraumsituation haben, soll es nach Ablauf der Förderzeit verstetigt werden.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit