Auswertungskonferenz beendet

Abschluss der ersten Phase der Bürgerbeteiligung: Am Samstag, 30. Juni 2018, fand im Historischen Rathaus die Auswertungskonferenz der Bürgerbeteiligung "Ausbau Ost-West-Achse" statt. Rund 250 Kölnerinnen und Kölner waren der Einladung der Stadt Köln und der Kölner Verkehrs-Betriebe AG gefolgt und wurden von Frau Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Andrea Blome, Beigeordnete für Mobilität und Verkehrsinfrastruktur, sowie Jürgen Fenske, Vorstandsvorsitzender der KVB, begrüßt.

Im Zentrum standen die Ergebnispräsentationen der Konsultationsgruppen aus den drei Perspektiven Individualverkehr, Anrainer und Anwohner sowie der ÖPNV-Nutzer. Die Veranstaltungsteilnehmer erarbeiteten in 36 Arbeitsgruppen eine Resonanz auf diese Ergebnisse und hatten die Möglichkeit, sich im Rahmen einer umfassenden, begleitenden Ausstellung über alle bisherigen Ergebnisse der Bürgerbeteiligung zu informieren. Neben der KVB und der Stadtverwaltung stellten sich auch diverse Interessengruppen (Agora, VCD, IG oben bleiben, Pro Bahn) den Fragen der Anwesenden. Mit einer lebhaften Plenumsdiskussion fand die Veranstaltung ihren Abschluss.

Ziel der Bürgerbeteiligung ist es, Qualitäten und Leitgedanken für den Ausbau und die Umgestaltung der Ost-West-Achse zu entwickeln und die verschiedenen Varianten zu bewerten. Hintergrund ist die Notwendigkeit der Kapazitätserweiterung des KVB-Angebots auf der Ost-West-Achse. Auch Dr. Norbert Reinkober, Geschäftsführer der Nahverkehr Rheinland GmbH und der Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH, betonte in seinem Vortrag, wie wichtig eine zeitnahe Entscheidung für den Ausbau für den gesamten Nahverkehr in der Region ist.

Im Rahmen der umfangreichen Bürgerbeteiligung wurde in drei Konsultationsgruppen mit insgesamt 200 Teilnehmenden an mehreren Terminen der Status-quo der Verkehrssituation im Bereich der Ost-West-Achse analysiert. Es wurden Anforderungen erarbeitet und es wurde um Variantenempfehlungen gerungen. Eine eindeutige Empfehlung ließ sich abschließend nicht formulieren. Es ließen sich jedoch Tendenzen bezüglich der Planungsvarianten erkennen:

  • Die Gruppe der Anwohner und Anrainer plädiert für eine Tunnellösung auf der Ost-West-Achse; auf dem Abzweig der Linie 9 Richtung Universität für eine oberirdische Lösung.
  • Die Gruppe "Individualverkehr" spricht sich für Variante 5, den oberirdischen Ausbau aus.
  • Die Gruppe der ÖPNV-Nutzer möchte entweder eine oberirdische oder aber eine lange Tunnellösung.
  • Die Befürworter einer Tunnelvariante sprachen sich für eine möglichst lange Lösung auf der Ost-West-Achse aus.
  • Alle Gruppen sprachen sich gegen die kurze Tunnelvariante aus.
  • Ein Tunnel unter dem Grüngürtel (lange Tunnelvariante B) wurde von allen Gruppen als sinnlos erachtet.

Alle drei Konsultationsgruppen hatten folgende Ziele gemeinsam:  

Reduzierung und Rückbau des motorisierten Individualverkehrs sowie den Ausbau des Umweltverbundes (Radwege, Fußwege, KVB-Kapazitäten). Diese sowie die Steigerung der Aufenthaltsqualität auf den Plätzen und den Straßen wurden von Klaus Harzendorf, Leiter des Amtes für Straßen- und Verkehrsentwicklung, zum Ende der Veranstaltung als Leitgedanken für die weitere qualitative Planung bestätigt. Allerdings, so Harzendorf, immer vor dem Hintergrund der Verlängerung der Stadtbahn-Haltestellen.

Denn das drängende Problem ist die Kapazitätserweiterung der KVB, welche durch den Einsatz von 90-Meter-Zügen erreicht werden soll.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker zeigte sich beeindruckt "von den detaillierten und fundierten Ergebnissen der Konsultationsgruppen. Die Ergebnisse werden eine wichtige Entscheidungsgrundlage für den Stadtrat darstellen."

Bis Mitte September wird es Untersuchungen der ergänzenden Varianten der Stadtratsfraktionen geben. Für Ende Oktober ist eine öffentliche Veranstaltung zur Ost-West-Achse geplant. Im November schließlich wird die Verwaltung eine Beschlussvorlage an den Stadtrat übergeben, auf deren Grundlage das Gremium zum Ende des Jahres einen Variantenbeschluss treffen soll.

Andrea Blome und Jürgen Fenske bedankten sich ausdrücklich für die engagierte und zeitaufwendige Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger.

Es war toll zu sehen, dass die Kölnerinnen und Kölner sich so intensiv für die Zukunft ihrer Stadt einsetzen,

so die Beigeordnete. Auch KVB-Vorstandsvorsitzender Jürgen Fenske ist zufrieden mit dem Verlauf des Verfahrens:

Mit welchem Interesse und welcher Kompetenz die Bürgerinnen und Bürger sich einbringen und ihre Stadt mitgestalten, ist wirklich beeindruckend. Darüber haben wir uns sehr gefreut.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit