Amt für Soziales und Senioren zieht Bilanz

Das Amt für Soziales und Senioren der Stadt Köln hat im vergangenen Winter in Kooperation mit den freien Trägern der Wohnungslosenhilfe wieder zusätzliche Hilfsangebote bereitgestellt, um wohnungslose Menschen vor dem Erfrierungstod zu schützen. Nach einer länger anhaltenden Kälteperiode mit deutlichen Minustemperaturen und teilweisem Schneefall, besonders in den Monaten Februar und März, endeten alle Winterhilfe-Angebote am 9. April 2018. Das ganzjährige Unterbringungsangebot für Wohnungslose wurde für die "Winterhilfe" wie folgt erweitert:

24 Stunden-Hotline für Bürgerinnen und Bürger

Auch in diesem Jahr bot die Stadt Köln eine Telefonnummer an, unter der Bürgerinnen und Bürger sich melden konnten, wenn sie hilflose wohnungslose Menschen bemerkten, die bei Minustemperaturen im Freien schliefen. Diese Hotline war täglich 24 Stunden zu erreichen und wurde durch den Träger der Wohnungslosenhilfe !"Haus Rupprechtstraße Köln gGmbH", ein Wohnhaus für straffällig gewordene Frauen und Männer, sichergestellt. Vom 1. November 2017 bis zum 9. April 2018 gingen dort rund 500 Anrufe ein, dies waren doppelt so viele wie im Vorjahr. Die Bürgerinnen und Bürger waren offensichtlich durch die Vielzahl der Presseberichte für das Thema "Wohnungslose" sensibilisiert. Bei den Anrufen wurden Personen im gesamten Kölner Stadtgebiet gemeldet. Zusätzlich wurden allgemeine Fragen zur Winterhilfe und Fragen etwa zu Kleiderspenden gestellt.

Kältegänge

Bei den Kältegängen suchten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Köln vom 18. Dezember 2017 bis 20. März 2018 in den Abendstunden bei längerfristigem Absinken der Temperaturen in den Minusbereich gezielt Plätze in der Kölner Innenstadt auf, die über die Hotline gemeldet wurden oder die als Plätze, an denen sich Wohnungslose aufhalten, bekannt sind. Die angetroffenen Personen wurden vor Ort über die Unterstützungsangebote der Stadt informiert. Da das Amt für Soziales und Senioren seit Juli 2017 das Angebot für Wohnungslose um zwei Streetworker ausgeweitet hat, waren trotz längerer Kälteperioden in diesem Jahr weniger Kältegänge notwendig. Die Streetworker standen in einem regen Austausch mit den wohnungslosen Menschen auf der Straße und gingen einem großen Teil der Bürgermeldungen nach. Insgesamt wurden im vergangenen Winter 184 Plätze aufgesucht. Dabei wurden 137 Personen angetroffen. 82 Prozent waren Männer, 18 Prozent Frauen.

Ordnungsbehördliche Unterbringung aus humanitären Gründen

Die Sozialverwaltung stellte im Zuge des Ordnungsbehördengesetzes in Kooperation mit dem Sozialdienst Katholischer Männer Köln e.V. ab dem 30. November 2017 zusätzliche Unterbringungskapazitäten in der Vorgebirgstraße 22 in der Kölner Südstadt zur Verfügung. Am ersten Tag der Winterhilfe übernachteten dort 38 Personen. In den darauffolgenden Tagen stieg die Zahl der Übernachtungsgäste stetig, bis Mitte Januar auf durchschnittlich 100 Personen pro Nacht. In der Spitze nutzten 151 Personen das niederschwellige ordnungsbehördliche Angebot.

Kapazitätserweiterung der Übernachtungsplätze in den vorhandenen Notschlafstellen

Ergänzend zu den ganzjährigen Notschlafstellen wurden zusätzliche Plätze für Frauen und Plätze für Wohnungslose mit Tieren über das Amt für Wohnungswesen angeboten. Während der Kälteperiode wurde das Platzangebot für Menschen mit Hunden aufgrund der großen Nachfrage erweitert.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit