Die heimliche Hauptstadt Griechenlands

© Denise Graetz/ecosign Akademie für Gestaltung Köln

Durch erste gegenseitige Besuche im Jahr 1987 bahnte sich die Partnerschaft mit Thessaloniki bereits an, am 3. Mai 1988 wurde sie dann besiegelt. In den darauf folgenden Jahren und bis heute ist die Partnerschaft intensiv mit Begegnungen auf verschiedensten Ebenen fortgeführt worden.

Im Bereich des Sports, zwischen Partnerschulen sowie auf der Verwaltungsebene, aber auch im Bereich Kunst und Kultur trifft man immer wieder aufeinander. Es gibt diverse Ausstellungen, Folkloreveranstaltungen, Konzerte und Lesungen von Schriftstellern aus beiden Städten. Thessaloniki kann man - wie Köln - als Museums-, Messe- und Universitätsstadt bezeichnen. Die Auswahl an Museen ist groß: so gibt es neben einem Archäologischen Museum, einem Musik- und Filmmuseum noch ein Designmuseum und zahlreiche andere.Neben dem Archäologischen Museum liegt das Gelände der "Internationalen Messe von Thessaloniki", ein Treffpunkt von Ausstellern aus aller Welt. Etwas weiter oberhalb befindet sich die Universität, die den verpflichtenden Namen des Philosophen Aristoteles trägt. Die Universitäten von Köln und Thessaloniki schlossen 1991 einen Partnerschaftsvertrag.

1997 war Thessaloniki "Kulturhauptstadt Europas".

Zahlen und Fakten zur Partnerstadt

Thessaloniki ist mit etwa 1,2 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern nicht nur die zweitgrößte Stadt Griechenlands, sondern auch eine der ältesten in Europa und wird häufig als heimliche Konkurrentin Athens dargestellt. Die Metropole liegt direkt unter den Augen der Götter, mit dem Olymp in Sichtweite.

Die Stadt hat ein mediterranes Klima mit heißen Sommern und milden Wintern bei Temperaturen zwischen frühsommerlichen 19 Grad Celsius im April und bis zu 30 Grad Celsius im Juli und August. Aber auch Temperaturen bis zu 36 Grad Celsius sind in Thessaloniki keine Seltenheit.

Geschichte

Die Geschichte der Stadt Thessaloniki beginnt durch den Zusammenschluss von 26 nachbarschaftlichen Dörfern und kleineren Städten zu einer neuen Stadt um 315 vor Christus durch Kassandros, den König von Mazedonien. Die Stadt ist benannt nach dessen Frau Thessaloniki, der Schwester von Alexander dem Großen.

Die neue Stadt hatte einen sehr guten geographischen und militärischen Standort. Sie befand sich am Ende eines großen Tals, das sich zum Golf von Thermaikos öffnet. Immer wieder stürmten im Laufe der Jahrhunderte fast kontinuierlich feindliche Heerscharen gegen Thessaloniki an: Slawen, Sarazenen, Avaren, Normannen, Türken, Katalanen. Doch jedesmal erhob sich die Stadt aufs Neue wie Phönix aus der Asche und erstrahlte erneut im Glanz ihres antiken und byzantinischen Erbes. Die Folge dieser fortwährenden Neuaufbauten war ein Architekturmix voller jüdischer, christlicher und moslemischer Einflüsse.

Thessaloniki - "die Stadt der tausend Völker", wie die Stadt auch immer wieder genannt wird - war schon immer Hafen und Ankergrund für viele Flüchtlingsströme, die im Laufe der Zeit hier hängen blieben: hunderttausende Griechinnen und Griechen aus Kleinasien und vom Schwarzen Meer, ebenso wie sephardische Jüdinnen und Juden aus Spanien, die nach dem griechisch-türkischen Krieg 1921/1922 aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Die Stadt hat sie aufgenommen, assimiliert.

Ihr unverwechselbares Flair aus Okzident und Orient, ihr lokales Selbstbewusstsein und ihre Weltoffenheit machen Thessaloniki für den Fremden, der mit Neugier auf Geschichte hierher kommt, zu einem lohnenden Ziel.

Kultur und Sehenswertes

Bei einem Spaziergang durch die Stadt trifft man auf die steinernen Hinterlassenschaften der griechischen und römischen Antike sowie des osmanischen und byzantinischen Reiches. Immerhin blickt die Stadt auf eine 2.300-jährige Geschichte zurück.

Thessaloniki ist heute nicht nur moderne Wirtschaftsmetropole, sondern auch ein betriebsamer Seehafen und aufstrebender Industriestandort. Die Stadt mit ihren Parks, Theatern, Cafés, feinen Restaurants und Bars, Tavernen und gemütlichen Kafenias bietet ein abwechslungsreiches Stadtleben. Thessaloniki bietet eine ganze Reihe an historischen und modernen Sehenswürdigkeiten:

Die Àno póli, die Oberstadt, mit ihren vielen verwinkelten und steilen Gassen liegt hoch über der Neustadt. Inmitten der hektischen Großstadt bietet die Oberstadt mit seinen blühenden Gärten und blumengeschmückten Balkonen eine kleine reizvolle Idylle. Offen stehende Türen, spielende Kinder, vom Wind vorbeigetragener Gesang und der Duft von Jasmin. Hier spürt man die Ursprünglichkeit, das Herz von Thessaloniki. Von der ganz oben gelegenen Zitadelle genießt man einen herrlichen Blick über Thessaloniki und das Meer.

Weiter gehts zum Wahrzeichen der Stadt: der Weiße Turm, Teil der byzantinischen Stadtmauer. Im Volksmund hat der Turm den Namen blutiger Weißer Turm erhalten. Der Zusatz blutig entstand zu der Zeit, als die Türken im griechisch-türkischen Krieg von 1921 bis 1922 den Turm als Gefängnis nutzten. Später wurde er weiß gestrichen, um das Blut an den Wänden zu überdecken.

Die abwechslungsreiche Geschichte Thessalonikis wird durch das Archäologische Museum verdeutlicht, das in diesem Turm untergebracht ist. Zu sehen gibt es hier Funde aus Vergina sowie vor allem Objekte aus dem 18. und 19. Jahrhundert.

Zur byzantinischen Stadtmauer, von der aus die Stadt besonders gut zu sehen ist, gelangt man, wenn man an der Aristoteles-Universität (etwa 60.000 Studentinnen und Studenten) vorbei geht. Ein steinernes Lehrbuch der christlich-byzantinischen Architektur ist die Altstadt Thessalonikis. Als bestes Beispiel der sakralen Architektur dieser Epoche gilt der Innenraum und die unterirdische Grabkammer der Kirche Agios Dimitrios.

Dann auf zum Olymp, ein Muss für Freunde der griechischen Mythologie. Auf der einen Seite liegen die phantastischen Strände am Thermäischen Golf, auf der anderen die grünen Hänge des Götterbergs Olymp. So locken nach einem lehrreichen Museumsbesuch mit Panoramablick Sonne, Sand und Strand, eine tolle Kombination aus Bade- und Kultururlaub also. Ein Leben wie Zeus im alten Griechenland.

Weitere Sehenswürdigkeiten:

  • die Kamara (ein Triumphbogen)
  • die Rotunde der St. Georgskirche mit ihren Mosaiken
  • die Kirchen Agia Sophia, Panagia Achiropiitos
  • das byzantinische Kloster Moni Vlatadon

Mit seinen breiten Boulevards, dem enormen Autoverkehr, gepflegten Parks und großzügigen Plätzen ist Thessaloniki eine typisch südländische, vitale Stadt. Elegant gekleidete Frauen sind ein besonders auffallender Blickfang. Im Geschäftsviertel wird Shoppinglust gestillt und alle paar Meter findet man eine der gemütlichen Tavernen oder Ouzo-Stuben. Zwischen Aristoteles-Platz und Weißem Turm warten unzählige Cafés, Tavernen und Restaurants auf die Gäste. Man trifft hier Touristinnen und Touristen ebenso wie die Studentinnen und Studenten der nahe gelegenen Aristoteles-Universität. Das junge Thessaloniki findet man am Abend auf der Kulturmeile Mylos, einer Ansammlung von Restaurants, Galerien und Tavernen außerhalb des Zentrums.

Eine Mischung von orientalischem Basar und Markt findet man beiderseits der Ermou-Straße in den Markthallen. Dieser Ort sucht seinesgleichen in Griechenland, wenn nicht sogar in ganz Europa. Fisch, Fleisch, Obst und Gemüse sowie typisch griechisches Handwerk werden hier feilgeboten. Die Einheimischen und Touristen schätzen neben der Urtümlichkeit auch vor allen Dingen die Qualität der lautstark angebotenen Produkte. Hier lassen sich in einer netten Atmosphäre durchaus wunderschöne Mitbringsel aus Thessaloniki kaufen.

Unsere Partner

Filia - Gesellschaft zur Förderung der Städtepartnerschaft Köln - Thessaloniki e. V.

Der Verein setzt sich aktiv für die Förderung der Beziehungen zwischen Köln und Thessaloniki ein. Dabei stehen der Jugend- und Kulturaustausch im Fokus.

 

Email an Filia - Gesellschaft zur Förderung der Städtepartnerschaft Köln - Thessaloniki e. V.

POP - Initiativgruppe Griechische Kultur in der Bundesrepublik Deutschland e. V.

© POP - Initiativgruppe Griechische Kultur in der Bundesrepublik Deutschland e. V.

Der Verein POP - Initiativgruppe Griechische Kultur setzt sich bundesweit für die Förderung der kulturellen Beziehungen zwischen Griechenland und Deutschland ein. Die Kölner Mitglieder haben es sich zur Aufgabe gemacht, in diesem Kontext im Besonderen die städtepartnerschaftlichen Beziehungen zwischen Köln und Thessaloniki aktiv zu unterstützen.

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Kontakt zur Partnerstadt Thessaloniki

Internetseite der Stadt Thessaloniki
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