© Till Mosler/ecosign Akademie für Gestaltung Köln

Ni hao - so wird man in Kölns chinesischer Partnerstadt auf Hochchinesisch begrüßt. Die Städtepartnerschaft zwischen Köln und Peking oder Beijing wurde am 14. September 1987 gegründet. Doch auch schon einige Zeit vor der Gründung gab es Aktivitäten zwischen Köln und Peking.

Zwischen den beiden Stadtverwaltungen, im Bereich Kunst, Kultur und Wirtschaft aber auch zwischen den juristischen Fakultäten der Universitäten beider Städte fanden und finden noch heute rege Austausche statt.

Zahlen und Fakten zur Partnerstadt

Peking erstreckt sich auf 16.800 Quadratkilometer und ist Hauptstadt und kulturelles Zentrum Chinas. In der Stadt leben 11,3 Millionen Menschen (Stand Juli 2003) und die Amtssprache ist Hochchinesisch. Eine der ersten Amtshandlungen der Chinesischen Kommunistischen Partei nach deren Regierungsübernahme 1949 war die Abschaffung organisierter Religionen. Unter den formellen Religionen in China finden sich neben dem Buddhismus und dem Taoismus auch Christentum und Islam.

Neben Wasserkraftwerken, die etwa 19 Prozent der jährlichen chinesischen Stromerzeugung decken, ist ein weiterer Energielieferant die Kohle.

Geschichte

Peking war lange, aber nicht immer, die Hauptstadt des chinesischen Reiches. Eigentlich lag die von den Han-Chinesen gebildete Gesellschaft viel weiter südwestlich, dort wo heute Xi'an liegt. In Xi'an war es auch, wo der erste Kaiser um 221 vor Christus mehrere Fürstentümer eroberte und das erste Reich gründete.

Zu Beginn war die Gegend um Peking eher mager besiedelt. Erst in den folgenden Jahrhunderten begannen verschiedene Reitervölker der mongolischen und mandschurischen Steppe die überaus günstige Lage der Gegend zu schätzen und nutzen. So liegt die Ebene nur 50 Meter über dem Meeresspiegel, wird im Norden und Westen von Bergen vor den schlimmen Stürmen aus der Wüste Gobi geschützt und öffnet sich nach Südosten zum Meer hin, was den Bau einer Siedlung begünstigte.

Dschingis Khan und dessen Enkel Kublai Khan begründeten die Yuan-Dynastie - von 1279 bis 1368 - in der Stadt Khanbaliq. So nannte Marco Polo das heutige Peking. Der eigentliche und bedeutendste Hauptstadtgründer war jedoch Kaiser Yongle während der Ming-Dynastie - von 1368 bis 1644 -. Durch ihn wurde die Hauptstadt vom südlich gelegenen Nanjing, die sogenannte "südliche Hauptstadt",  zurück nach Beijing - die "nördliche Hauptstadt" - verlegt. Dieser Kaiser war es auch, der Anfang des 15. Jahrhunderts den prachtvollen Kaiserpalast und zahlreiche andere Bauwerke, die noch bis heute erhalten sind, errichtete. Auch wenn Peking in all den Jahren immer wieder um- und ausgebaut wurde, so blieben seine Grundmauern auch über die Qing-Dynastie - von 1644 bis 1911 - und die Republikzeit - 1911 bis 1949 - weitgehend gleich.

Erst am 1. Oktober 1949, als vom Tor des Himmlischen Friedens, der chinesische Name lautet Tian'anmen, durch Mao Zedong die Volksrepublik ausgerufen wurde, änderte sich die grundlegende Struktur. Mao Zedong ist die original chinesische Schreibweise von Mao Tse Tung.

Der Platz des Himmlischen Friedens wurde zum größten Versammlungsort der Welt ausgeweitet. Schlagzeilen in aller Welt machte der Platz im Juni 1989, als die Armee in die Hauptstadt einrückte und den Platz, auf dem eine Demonstration stattfand, mit Gewalt räumte. Einige Tausend Menschen kamen dabei ums Leben. Durch die Anwesenheit sehr vieler Polizeiangehöriger in Uniform oder Zivil ist, werden Demonstrationen in Sekundenschnelle unterbunden. Die Mitte des Platzes wird von einem fast 40 Meter hohen Denkmal für die Volkshelden, einer quadratischen Stele, beherrscht. Neben den Inschriften Mao Zedongs und Zhou Enlais zeigt sie auf Reliefs Szenen aus der Revolutionsgeschichte.

Südlich vom Tian'anmen - wie der Kaiserpalast auf der zentralen Nord-Süd-Achse der Stadt gelegen - befindet sich das Mausoleum Maos. Es ist das letzte Zeichen seines unübertroffenen Personenkultes, mit dem er sich auf die gleiche Stufe mit dem ersten Kaiser von China stellte. Maos Wachshülle kann im Innern des Mausoleums, in einer Glaskiste liegend, besichtigt werden.

Kultur und Sehenswertes

Fast 600 Jahre alt ist der Kaiserpalast, der in der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes schon lange seinen Platz gefunden hat. Die Kaiser der Ming-Dynastie und der Qing-Dynastie herrschten von hier aus über das "Reich der Mitte". Zehn Jahre dauerte die Beschaffung der Baumaterialien, wie etwa des sehr harten und duftenden Nanmu-Holzes aus dem Süden Chinas, das über Flüsse und extra gegrabene Kanäle nach Norden gebracht werden musste. Riesige Bruchsteinplatten wurden im Winter über speziell errichtete Eisenbahnlinien aus den Bergen nach Peking importiert und dann in mühevoller Handarbeit mit Reliefs versehen.

Die wichtigsten Gebäude im Kaiserpalast liegen auf der zentralen Nord-Süd-Achse, die sich durch die gesamte Hauptstadt zieht. So zum Beispiel die massigen Empfangshallen, in denen der Herrscher hinter einem Schleier aus Sandelholzrauch auf einem einfachen Thron saß. Dahinter lagen die Wohnquartiere des Herrschers und seiner engsten Familienangehörigen, die später zu Empfangs- und Arbeitsräumen umgebaut wurden.

Heute ist ein Teil des Palastes zum Museum umgebaut, in dem die Schätze der Kaiser und des Palastes gezeigt werden. Eigentlich aber nur ein winziger Ausschnitt davon, denn Möbel, Kunstwerke, Kleidung, religiöse Objekte und Geschenke aus aller Welt gab es in einer unvorstellbaren Vielfalt, die zu zeigen fast unmöglich ist.

Der frühere Lustgarten des Kaiserhofes, der Beihai Park, ist heute einer der beliebtesten Parks der Pekingerinnen und Pekinger in der Innenstadt. Im Süden des Parks liegt die Runde Stadt (Duancheng) auf einer fünf Meter hohen Mauer. Dort befand sich über lange Zeit die Kaserne der Palastwachen. Heute sind diese Räumlichkeiten ein Aufbewahrungsort zahlreicher Artefakte, wie etwa in der Halle der Erleuchtung ein Jade-Buddha oder in einem Pavillon südlich der Halle ein Jade-Weingefäß mit einem Durchmesser von 1,5 Meter, das einst dem Mongolen Kublai Khan gehörte. Nördlich des Beihai Parks befindet sich das noch sehr gut erhaltene Hutong-Viertel mit einigen Villen rund um die Hinteren Seen.

Bereits der Mongolenkaiser Dschingis Khan hatte Kanäle aus den wasserreichen Westbergen in die Hauptstadt Khanbaliq graben lasen. Auch befand sich der "Hafen" des Mongolenpalastes in der Gegend der Seen, wo Getreide und andere Güter auf flachen Barken angeliefert wurde. In der Ming-Dynastie nutze der kaiserliche Hof die Gegend als Freizeit- und Ausflugspark. Rund um die Gegend der Hinteren Seen kann man bei einen Spaziergang allerhand entdecken und besichtigen:

  • Einen kleiner Markt, auf dem man sich mit einem Imbiss aus der chinesischen Küche stärken kann.
  • Einen Antiquitätenmarkt
  • Die Silberbarrenbrücke (Yindingqiao), erbaut an der Stelle einer Brücke aus dem 18. Jahrhundert. Sie war seinerzeit sehr beliebt, da man von dort aus noch die Westberge ausserhalb Beijings im Sonnenuntergang bestaunen konnte. Der Anblick wurde in zahlreichen Gemälden und Gedichten festgehalten.
  • Das Wohnhaus Soong Ching Ling (Soong Ching Ling Guju), der Ehefrau des Republikgründers Sun Yatsen, einer der reichsten Familien Chinas der Jahrhundertwende.
  • Das Anwesen des Prinzen Gong (Gongwangfu, 1833 bis 1889), eines einflussreichen Außenpolitikers Mitte des 19. Jahrhunderts. Der Prinz war ein großer Liebhaber der Peking-Oper, so dass er sich ein eigenes Theater im Garten seines Anwesens errichten ließ.

Der Trommelturm und der Glockenturm bilden den nördlichen Abschluss der zentralen kaiserlichen Achse durch die Stadt. Der Trommelturm wurde zusammen mit dem Kaiserpalast errichtet (etwa 1420), danach aber mehrfach renoviert und verändert. Der Glockenturm ist einfacher und gedrungener. 1747 durch einen Brand komplett zerstört, wurde er aus Stein neu errichtet. Seit dem konnte selbst das schwerste Erdbeben - dank seiner sicheren Kontruktion - ihm nichts anhaben.

Im alten China wurde der Tag in Doppelstunden unterteilt. Zu zählen begann man die Stunden ab sieben Uhr abends, da wurde die Trommel 13 mal geschlagen und die Uhr galt als gestellt. Danach gab es alle zwei Stunden nur noch einen einzigen Schlag, tagsüber auf der Glocke, nachts auf der Trommel.

Unsere Partner

Gesellschaft der Chinafreunde e. V. (GdCf e. V.) - Partnerschaftsverein Köln - Peking

© Gesellschaft der Chinafreunde e. V.

Wir möchten einen Beitrag zur Völkerverständigung leisten und den freundschaftlichen Austausch zwischen Chinesen und Deutschen intensivieren. Dazu bieten wir kulturelle und wissenschaftliche Veranstaltungen an und führen Kunst-und Kulturprojekte mit Kooperationspartnern in Köln und Peking durch.

Als offizieller Förderverein der Städtepartnerschaft Köln-Peking, gegründet 2006, setzt sich die Gesellschaft der Chinafreunde im Besonderen auch für die Belange rund um diese Partnerschaft ein. Neben der Förderung des direkten Austausches und des kulturellen wechselseitigen Verständnisses, nimmt die Gesellschaft der Chinafreunde auch einen bildungspolitischen Auftrag wahr.

Die Gesellschaft der Chinafreunde e. V. stellt sich vor
Chinafreunde auf Facebook E-Mail: info@chinafreunde.de

Kontakt zur Partnerstadt

Internetseite der Stadt Peking - diese Seite ist in englischer Sprache verfügbar

Informationen zu Einreise- und Visabestimmungen

Deutsche Botschaft Peking