1. Internationales Frauenforum in Wolgograd

Am 15. März 2012 richtete die Kölner Partnerstadt Wolgograd das 1. Internationale Frauenforum unter dem Titel "Dialog ohne Grenzen" aus, an dem 250 Vertreterinnen aus sieben Ländern teilgenommen haben. Auf dem Programm des Forums standen Vorträge zur Gesetzgebung im Zuge der Gleichstellung von Frauen und Männern sowie zu bestehenden Programmen zur Förderung von Frauen und Kindern. Sichtbar wurde, dass zwar das Engagement der Frauen schon gute Ergebnisse bei der Gleichstellung gebracht hat, jedoch nach wie vor Anstrengungen unternommen werden müssen, um das durch Kultur und Tradition geprägte Rollenverständnis von Frauen aufzubrechen. In begleitenden Workshops zur Gleichstellungspolitik, zu Frauen und Unternehmertum sowie zur Verteidigung der Rechte von Frauen und Kindern konnten sich die Teilnehmerinnen austauschen und neue Erkenntnisse für ihre eigene Arbeit sammeln.

Aufgegriffen wurden auch die Themen Abtreibungsberatung, Väterinitiativen und die Forschung zu Gewalt gegen Kinder in der Familie. Annika Sobek, Mitarbeiterin der Diakonie Michaelshoven, die als Vertreterin der Stadt Köln nach Wolgograd gereist war, griff in ihrem Vortrag das Thema "Schutz vor häuslicher Gewalt für Frauen und Kinder" auf. Sie zog aus dem Besuch des Wolgograder Forums das Fazit:

Auffallend war für mich, dass wir uns in unseren unterschiedlichen Herkunftsländern im Grunde mit denselben Themen beschäftigen: ob es um Gleichstellung geht, um Chancen von Frauen in leitenden Positionen, um soziale Probleme oder die Bekämpfung von häuslicher Gewalt.  

Wichtig sei eine breite Öffentlichkeitsarbeit, so Sobek, damit die Anregungen aus dem Forum auch in Gesellschaft und Politik Aufmerksamkeit hervorrufen und zu weiteren Aktivitäten anregen.

Aufgrund der Ergebnisse des 1. Internationalen Frauenforums wurde seitens der Stadt Wolgograd entschieden, das Internationale Ressourcen- und Informationszentrum zu gründen, um lösungsorientiert aktuelle Fragen diskutieren und Erfahrungen zwischen den Frauenverbänden verschiedener Städte und Länder austauschen zu können. Fortan soll das Internationale Frauenforum jährlich in Wolgograd stattfinden.