Im April 2022 haben wir mit dem Neubau für die Emanuel-Schule im Sürther Feld das dritte Projekt aus dem Maßnahmenpaket Schulbau mit General- und Totalunternehmen fertiggestellt. Die Zahl der Schulplätze der nun fünfzügigen Grundschule mit Zweifachturnhalle erhöht sich von 276 auf rund 500. Der frei werdende Raum an der Mainstraße kann mit dem Auszug der benachbarten Grüngürtelschule zugeschlagen werden, die damit von drei auf vier Züge wachsen kann.

Die Schule nach einem Entwurf des Büros "Drei Architekten" wird modernsten Anforderungen gerecht, wurde nachhaltig errichtet und unterstützt mit zwei Photovoltaikanlagen die Gewinnung regenerativer Energien. 

Die fünfzügige Grundschule mit Zweifachturnhalle – auch zur Vereinsnutzung – besteht aus drei Bauteilen. Durchgehende Lichthöfe im Innenbereich, versehen mit einer großen Lichtkuppel, bringen viel natürliches Licht in die Gebäude. Durch eine warme und ansprechende Farbgebung entsteht eine hohe Aufenthaltsqualität. Herz der Schule bilden eine Mensa und eine Aula mit kleiner Bühne.

© Michael Bause

Eine großzügige und markante Treppe führt ins Obergeschoss. Gelernt wird nicht nur in den Klassenräumen, sondern auch in offenen Lernbereichen, die mit den Klassen so genannte Jahrgangs-Cluster ergeben. Cluster sind Raumgruppen, in denen Lern- und Unterrichtsräume gemeinsam mit den zugehörigen Differenzierungs-, Aufenthalts- und Erholungsbereichen eine Einheit bilden. Sie dienen als variabel nutzbare, zentrale Lernlandschaften für die jeweilige Jahrgangsstufe. Im Raumkonzept wurden insbesondere auch Therapie- und Krankengymnastik-Räume zur Unterstützung der psychomotorischen Aspekte berücksichtigt, da es sich bei der Emanuel-Schule um eine Schule des Gemeinsamen Lernens mit dem Schwerpunkt auf Integration von Kindern mit und ohne besonderen Förderbedarf handelt.

Die dreiflügelige Anlage des Schulhauses bildet mit der Sporthalle einen Vorplatz entlang der Zufahrtsstraße (Magistrale). Zwei unterschiedlich gestaltete Pausenhöfe werden durch Erdwälle vom Verkehr der Straße abgeschirmt. Im Westen des Baugrunds nahe der Sürther Straße schließt die barrierefreie Sporthalle mit Hausmeisterwohnung die Gesamtanlage ab.

Auf dem Gelände wurden insgesamt 44 Solitärbäume unterschiedlicher Arten wie französischer Ahorn, Hopfenbuchen, Robinien sowie Amberbäume gepflanzt. Diese Baumarten sind für zukünftige Klimaveränderungen besonders gut geeignet.  

© Michael Bause

Baubeginn für das städtische Schulbauprojekt war im November 2019, die Bauzeit betrug nur 30 Monate. Ausführend vor Ort war als Generalunternehmen die Firma Züblin. Der gesamte Neubau wurde in energetischer Bauweise gemäß Energieeinsparverordnung (EneV) 2016 errichtet. Er erhielt eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.

Für weitere Energieoptimierung und damit Klimaschutz sorgen die Photovoltaikanlagen auf der Sporthalle und der Schule selbst. Für sommerlichen Wärmeschutz sorgen eine Sonnenschutzverglasung, Raffstores und motorisch betriebene Fensterflügel zur Nachtlüftung.

Mit dem Neubau hat sich die ehemalige Ernst-Moritz-Arndt-Schule auch einen neuen Namen zugelegt und nennt sich seit dem 1. August 2022 Emanuel-Schule. Der Namensgeber Ernst-Moritz Arndt, so schreibt die Schule auf ihrer Internetseite, "ist durch viele Äußerungen und Schriften, die er in seinem Leben veröffentlicht hat, sehr in die Kritik geraten. Er ist somit kein Mensch, mit dem man sich vorbehaltlos identifizieren könnte und der weiter Vorbild sein kann." Bei der Grundsteinlegung, die am 29. Mai 2020 stattfand, trug sie noch ihren alten Namen: