29. November 2018, Köln
Städte stehen vor der Herausforderung einer sozial-ökologischen Transformation, die eine proaktive Neuausrichtung des öffentlichen Handelns erfordert. Dies umfasst die strategische Aufstellung und Steuerung im "Konzern Stadt", Stadt-Umland-Kooperationen wie auch neue, bürgergesellschaftlich getragene Formen der Koproduktion. Welche Strategien gibt es für diese Herausforderungen und wie können sie zu gleichwertigen Lebensverhältnisse als Grundlage einer nachhaltigen Entwicklung aller Regionen in der Bundesrepublik beitragen?
Vor diesem thematischen Hintergrund wurde die interdisziplinäre Diskussion zur Weiterentwicklung der kommunalen Daseinsvorsorge, die auf dem 1. Kölner Symposium (2017) initiiert worden war, weitergeführt. Das Symposium hat die Stadt Köln gemeinsam mit den Stadtwerken Köln und den wissenschaftlichen Partnern Deutsches Institut für Urbanistik (Difu) sowie Finanzwissenschaftliches Forschungsinstitut an der Universität zu Köln (FiFo Köln) veranstaltet.
Dank gilt der NRW.BANK für die Unterstützung der Veranstaltung.
Intro (English): Conference "Integrated Infrastructural and Financial Planning in Times of Urban Transformation"
The vision of equal living conditions forms part of the German constitution and is still central to securing prosperity and sustainable development of all regions in Germany. It is fundamental for the provision of public services of general interest also at the local level. Fiscal Sustainability is a key factor to safeguard the stability of public services and infrastructure development.
Along with their greater regions, cities face the challenge of a socio-ecological transformation, which requires a proactive reorientation of the public sphere – their strategic approaches ought to embody cooperation with public companies, ought to foster cooperation within the regional context and ought to be open for new forms of co-production with civil society ("from engagement to co-creation"). OGP (Open Government Partnership) is the international concept that accompanies this process in order to secure economic and fiscal, but also social and ecological added value.
Today's outset of cities raises a number of questions: What impact do these developments have on investment strategies? What role do intergovernmental relations and its reform play for equal living conditions? How can scenario analysis help to financially secure the complex requirements for public decision making? How can SDGs and indicator-based, integrated planning processes contribute to the success of transformation? How can the existing administrative culture and its traditional processes be adapted to new forms of public service provision? Can forms of coproductive service provision create added value for citizens?
The City of Cologne and the Stadtwerke Köln GmbH as well as the research partners, Difu and FiFo, jointly hosted the symposium. We would like to thank NRW.BANK for supporting this event.
Gemeinsam veranstaltet durch:
unterstützt durch:
Grußworte
Einführung in die Thematik
Key-Note
Open Government auch für Kommunen – ein Ansatz zur urbanen Transformation und Verwirklichung von Bürgerinteressen?
Dr. Martin Forst
Head of Division, Governance Reviews and Partnerships Division, Public Governance Directorate, OECD, Paris
Impuls
Ursula Heinen-Esser
Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen
Block I: Open Government, Koproduktion und Digitalisierung – Transformationstreiber öffentlicher Daseinsvorsorge im "Konzern Kommune"?
I-1: Koproduktive Daseinsvorsorge im Stadt-Umland-Verbund – Synergien durch interkommunale Kooperation?
Dr. Kay Ruge (Deutscher Landkreistag)
I-2: Koproduktive Finanzierungsformen öffentlicher Daseinsvorsorge – Mobilisierung von "Bürgerkapital" und eine mögliche Entlastung der kommunalen Haushalte?
Dr. Jörg Hopfe (NRW.Bank)
I-3: "Smart Cities" – mehr als ein kommunales Energiesparprogramm und Online-Bürgerportale?
Dr. Alfred Reichwein (Partnerschaft Deutschland)
Block II – Podium: Die Rolle "des Bürgers" in Zeiten von Open Government, Koproduktion und Digitalisierung aus Perspektive der Akteure
Diskutanten:
Reinhold Goss (Schulpflegschaft Köln)
Damian Paderta (Vorstand, Offene Kommunen.NRW Institut)
Moderation: Dr. Henrik Scheller (Teamleiter Wirtschaft und Finanzen, Difu)
Frank Bender (Abteilungsleiter Unternehmenskommunikation, Stadtwerke Köln)
Dr. Fritz Reusswig (Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK))
Martin Herrndorff (AGORA Köln)
(von links nach rechts)
Wie können Bürgerinnen und Bürger in Entscheidungen und Prozesse zur Infrastrukturplanung eingebunden werden, so dass ihr Wissen für die Verwaltung und Politik nutzbar gemacht wird? Wie kann es gelingen, dass sich nicht "immer die Gleichen" einbringen, sondern eine Beteiligung aller Bevölkerungsgruppen erreicht wird? Wie kann die Partizipation der Stadtgesellschaft "auf Augenhöhe" in gegenseitigem Vertrauen gestärkt werden? Diese Fragen sowie neue Chancen für eine umfangreichere und breitere Partizipation, die die Digitalisierung etwa über Apps und Open Data deutlich vereinfachen und erweitern könnte, waren die Themen des Podiums.
Inputs:
Block III – Abschlussdiskussion: "Grüne Null" und gleichwertige Lebensverhältnisse: Was muss geschehen?
Diskutanten:
Ursula Heinen-Esser (Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen)
Dr. Kay Ruge (Deutscher Landkreistag)
Moderation: Dr. Michael Thöne (FiFo Köln)
Gabriele C. Klug (Stadtkämmerin Stadt Köln)
Dr. Christian Kastrop (Bertelsmann Stiftung)
Dr. Martin Forst (OECD)
(von links nach rechts)
Wie können die Ziele ökologischer Transformation und finanzieller Nachhaltigkeit auch in Zukunft miteinander verknüpft werden? Gefährdet die Re-Urbanisierung gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land? Wie können langfristige Strategien zur Stärkung ländlicher Regionen aussehen? Dies waren unter anderem leitende Fragen der Abschlussdiskussion. Dabei stand im Vordergrund, wie die Digitalisierung für eine wirtschaftlich und ökologisch produktivere Entwicklung ländlicher Regionen (etwa mit Blick auf den industriellen Mittelstand und die Landwirtschaft) nutzbar gemacht werden kann und wie Beziehungen zwischen Städten und ihrem erweiterten Umland besser für eine kooperative regionale Entwicklung ausgeschöpft werden können. Zudem wurde die Rolle von Altschulden für gleichwertige Entwicklungschancen der Regionen diskutiert.