Ein persönlicher Erlebnisbericht der Stadtinspektoranwärterin Alessa Bohsem

Cinque Terre© Alessa Bohsem

Obwohl ich zuvor keine Sprachkenntnisse besaß und auch noch nicht in Italien gewesen bin (außer einem kurzen Aufenthalt in Rom), hat mich die Stadt von Anfang an begeistert. Ich wollte die Menschen und Lebensweisen kennenlernen und für eine begrenzte Zeit am mailändischen Alltag teilnehmen.

Vorbereitungen für den Auslandsaufenthalt

Auch wenn man zu Anfang vor einem schier endlosen Berg an Arbeit steht, ist es nur halb so wild und schneller geregelt, als man denkt. Ab und an trudeln ein paar E-Mails aus Mailand und von der Verwaltung der HSPV ein. Als eine der größeren Überlegungen kann das Learning Agreement betrachtet werden. Dort soll man sich Gedanken über die Kurswahl machen. Das ist aber keinesfalls in Stein gemeißelt. Denn wenn man in Italien ankommt, merkt man sehr schnell, dass dort alles sehr entspannt läuft, gerade für die Erasmus-Studierenden.

Und man sollte sich auch nicht von der Kurssuche auf der italienischen Homepage der Universität entmutigen lassen. Zwar wirkt es so, als müsse man erst ein Labyrinth durchqueren, um die Informationen zu finden, aber nach einer Weile findet man, wonach man gesucht hat. Außerdem ist man mit diesen Herausforderungen nicht allein. Für Mailand werden grundsätzlich zwei Studierende ausgewählt, also kann man sich jederzeit an die Kommilitonin oder den Kommilitonen wenden und zusammen auf die Suche gehen. Das gilt nicht nur für die Kurswahl, sondern auch für die Wohnungssuche. Viele Studierende entscheiden sich für die Wohnheime dort.

Meine Kommilitonin und ich haben die Zeit jedoch in einer privaten Wohnung verbracht. Diese haben wir über das Internet gefunden und für drei Monate gemietet.

Passfotos sollte man gleich von zu Hause mitnehmen. Die Fotos können für die ESN-Card und die Metrokarte verwendet werden. Die ESN-Card ergibt vor allem dann Sinn, wenn man gerne an Reisen, angeboten von Erasmus, teilnehmen möchte. Die Metrokarte ist in jedem Fall sinnvoll. Um sich Mailand anzuschauen, wird man viel mit der Metro, der Tram oder den Bussen unterwegs sein. Zwar erscheint die Einzelfahrt zunächst günstig, aber das summiert sich ziemlich schnell. Vor allem ist es sehr viel praktikabler, da oft kein Ticket in der Tram gekauft werden kann und man dann erstmal auf der Suche nach einer Metrostation oder einem Tabacchi ist.

Abreise in die Mode- und Kunstmetropole

© Alessa Bohsem
Pisa

Auch wenn die Zeit bis zum Auslandsaufenthalt erstmal endlos scheint, muss man doch irgendwann anfangen, die Koffer zu packen. Und auch wenn man der festen Überzeugung ist, dass man unbedingt alles mitnehmen muss, sollte man doch noch etwas Platz im Koffer lassen oder einen Koffer mehr mitnehmen. Denn man kommt nicht umhin die eine oder andere Kleinigkeit in Mailand zu kaufen. Ob es nun Souvenirs für die Liebsten oder einen Selber sind, Kleidung oder auch Köstlichkeiten vom Markt. Jeder wird dort fündig.

Ankunft in Mailand

Man sollte sich genügend Zeit lassen, um in der fremden Stadt anzukommen. Das bedeutet, dass man möglicherweise ein paar Tage Urlaub hierfür erübrigen sollte. Ob man in dieser Zeit ein paar Utensilien für das Zimmer besorgt, die Metro das erste Mal austestet oder sich die Uni anschaut.

In den ersten zwei Wochen der Vorlesungszeit kann man verschiedene Kurse ausprobieren und muss sich erst danach festlegen. Das bedeutet, dass das learning agreement verändert werden kann und somit nicht für immer in Stein gemeißelt ist.

Selbst bei den Kursen mit Anwesenheitspflicht sind die Professorinnen und Professoren bei den Erasmus-Teilnehmenden nicht allzu streng und lassen einen auch nach einiger Zeit noch wechseln. Daher sollte man sich gerade zu Anfang nicht zu sehr stressen. Die Kurse sind vom Leistungsanspruch und den Inhalten alle unterschiedlich. Das wird aber schon in den ersten Vorlesungen schnell deutlich. Auch die Klausuren am Ende sind machbar, solange man tatsächlich auch ein wenig dafür lernt. Grundsätzlich müssen zwei Kurse besucht werden, um die 11 Credits zu erhalten. Somit hat man meist an drei Tagen die Woche Vorlesungen. Darüber hinaus kann man je nach Leistungsniveau noch einen Italienischkurs besuchen. Dieser Kurs findet drei Mal die Woche am Nachmittag in einem anderen Gebäude statt.

An den freien Tagen sollte man sich darüber hinaus unbedingt die Umgebung anschauen. Nicht nur Mailand hat sehr viel zu bieten. Es gibt auch umliegende Städte, die sich lohnen. Sowohl mit der Bahn als auch mit dem Bus können diese gut und einfach erreicht werden. Wenn man etwas mehr Zeit hat, lohnen sich nicht nur Florenz und Rom, sondern auch die Küstenstadt Genua, Sienna, die fünf Städte zugehörig zu Cinque Terre, Verona, Vicenza, Venedig sowie Pisa. Das italienische Flair ist in all diesen Städten zu finden.

Erasmus bietet auch einige Reisen an, die dann meist in einem günstigen Rahmen und innerhalb einer kleinen Gruppe stattfinden. Für diese Reisen muss man sich frühzeitig anmelden, also am Besten in der Facebook Gruppe stets auf dem neuesten Stand halten. Jedoch kann man auch alleine oder mit Freunden für kleines Geld losziehen.  

Fazit

Alles in allem war der Aufenthalt in Mailand eine wundervolle Erfahrung. Ich durfte das Land und viele verschiedene Menschen kennenlernen.

Daher würde ich das Auslandsstudium jeder Reisefreudigen und jedem Reisefreudigen weiterempfehlen.