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Mit den ersten Schultagen kommt auf Ihr Kind sehr viel Neues zu, auch der Schulweg ist neu. Sicher haben Sie sich schon die ein wenig sorgenvolle Frage gestellt, wie Ihr Kind sicher zur Schule und wieder nach Hause kommt.

Wir haben daher für Sie einige Tipps und Infos zusammengestellt, die Ihnen dabei helfen sollen, Ihr Kind gut für den Schulweg vorzubereiten.

Seien Sie Vorbild!

Ihr Kind lernt das sichere Verhalten im Straßenverkehr von Ihnen. Leben Sie daher das richtige Verhalten im Straßenverkehr konsequent vor. Auch wenn es mal schnell gehen muss, bitte überqueren Sie die Fahrbahn nur bei "grüner" Ampel.

Gehen Sie den Schulweg gemeinsam ab!

  • Beginnen Sie rechtzeitig vor dem ersten Schultag damit, mit Ihrem Kind den Schulweg einzuüben. Erklären Sie ihm dabei ausführlich mögliche Gefahrenstellen.
  • "Entdecken" Sie den Schulweg gemeinsam - etwa mit selbst gemachten Fotos. Fotografieren Sie kritische Punkte und besprechen Sie mit Ihrem Kind anhand der Fotos das korrekte Verhalten an diesen Gefahrenpunkten.
  • Gehen Sie den Schulweg zu den üblichen Schulzeiten ab! So lernt Ihr Kind genau die Verkehrsbedingungen kennen, die es später allein zu meistern hat.
  • Als Faustregel gilt: Einfache Schulwege mindestens siebenmal abgehen, schwierigere mindestens doppelt sooft.
  • Üben und erklären Sie niemals alles gleichzeitig! Es ist besser, Schwerpunkte zu setzen und wichtige Lernschritte zu wiederholen.
  • Machen Sie Ihr Kind auch auf schlechte Beispiele, das heißt, falsche Verhaltensweisen anderer Erwachsener oder älterer Kinder aufmerksam.
  • Üben Sie sowohl den Hin- als auch den Rückweg!

Übrigens:

  • Nicht immer ist der kürzeste Weg auch der sicherste Weg! Kleine Umwege bringen oft einen großen Sicherheitsgewinn!

Üben Sie auch das richtige Überqueren der Straße!

Unfallursache Nummer eins bei Kindern, die zu Fuß zur Schule gehen, ist das Überqueren der Fahrbahn. Kinder gehen bis zum circa siebten Lebensjahr davon aus, dass Autofahrende sie immer sehen, wenn sie selbst das Auto sehen können. Achten Sie bitte daher darauf, dass Ihr Nachwuchs:

  • vor jedem Betreten der Fahrbahn am Bordstein stehenbleibt, nach allen Seiten schaut, zuerst nach links, dann nach rechts, dann wieder nach links, um dann auf kürzestem Weg über die Straße zu gehen.
  • wenn irgend möglich, die Straße nur an Ampeln und Fußgängerüberwegen überquert; an Zebrastreifen Blickkontakt zu den Autofahrenden aufnimmt, ebenso auf Fahrbahnteilern.
  • mit Ablenkungen richtig umgeht, wenn etwa Freunde auf der anderen Straßenseite winken.
  • lernt, Entfernungen und Geschwindigkeiten richtig einzuschätzen. Lassen Sie Ihr Kind beispielsweise die Sekunden zählen, bis ein Auto herangekommen ist.

Wichtig ist aber ebenso, dass Ihr Kind:

  • auf dem Gehweg immer innen geht, also auf der von der Fahrbahn abgewandten Seite.
  • unerwartete Hindernisse auf dem Gehweg, zum Beispiel Baustellen, vorsichtig passiert und Grundstücksausfahrten beachtet.

Wenn das Schulkind mit Bus oder Bahn zur Schule fährt

Wenn Ihr Kind mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder einem Schulbus zur Schule fährt: Fahren Sie die Strecke zunächst gemeinsam "Probe"! Erst wenn Sie das Gefühl haben, dass es sich sicher im Verkehr bewegt, sollte Ihr Kind eine Fahrt alleine machen und Sie erwarten es an der Haltestelle. Trainieren Sie dabei die wichtigsten Regeln und Verhaltensweisen!

Wichtig ist auch, dass Ihr Kind:

  • rechtzeitig an der Haltestelle ist, damit es nicht unter Zeitdruck über die Straße laufen muss.
  • beim Warten an der Haltestelle den Straßenverkehr immer im Auge behält.
  • an den Bus oder die Bahn erst herantritt, wenn er zum Stehen gekommen ist und die Tür geöffnet hat.
  • nach dem Aussteigen wartet, bis der Bus oder die Bahn weggefahren ist, und erst dann die Fahrbahn überquert – wenn möglich, am nächsten Fußgängerüberweg oder an einer Ampel.

Schnallen Sie Ihr Kind im Auto stets an!

Für Kinder hat es viele Vorteile, wenn sie den Weg zur Schule zu Fuß, mit dem Schulbus oder den öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen. Sie üben sich dabei im Straßenverkehr, lernen sich zu orientieren und werden dabei von den Eltern unterstützt. Darüber hinaus gewöhnen sie sich daran, umweltfreundlich mobil zu sein.

Manchmal gibt es aber auch gute Gründe, warum ein Schulkind mit dem Auto zum Unterricht gebracht wird. Wenn Ihr Kind von Ihnen oder anderen Eltern mit dem Auto zur Schule gefahren wird, achten Sie darauf, dass es immer gut gesichert ist:

  • Kinder bis zum 12. Lebensjahr sollten nach Möglichkeit hinten sitzen.
  • Erst ab 1,50 Meter Körpergröße dürfen Kinder den normalen Sitzgurt benutzen. Sichern Sie Ihr Kind daher immer mit einem Rückhaltesystem, das seinem Gewicht und seiner Körpergröße entspricht.
  • Es dürfen nur so viele Kinder mitgenommen werden, wie auch im Auto gesichert werden können.
  • Grundsätzlich sollten Kinder immer auf der Gehwegseite ein- und aussteigen.

Beachten Sie bitte in jedem Fall vor Schulen die Tempo 30-Regelungen, das Überhol- und Halteverbot. Vor den meisten Schulen wurden Halteverbotszonen eingerichtet, die dem Schutz aller Schulkinder dienen. 

Mit dem Rad zur Schule – nichts für Schulneulinge

Mit dem Fahrrad zur Schule sollten Kinder in den ersten Schuljahren überhaupt nicht fahren. Auch wenn die Pänz ihr Fahrrad schon beherrschen, so sind sie im Straßenverkehr doch immer noch völlig überfordert.

Verkehrspädagogen*innen empfehlen, Kindern frühestens im dritten oder vierten Schuljahr die Fahrt mit dem Fahrrad zur Schule zu erlauben. Doch bedenken Sie bitte: Kinder sollten beim Radfahren einen Helm tragen. Und das Fahrrad muss selbstverständlich in einem verkehrssicheren Zustand sein!

Machen Sie Ihr Kind weithin sichtbar!

Dunkelheit und schlechtes Wetter erschweren nicht nur den Kindern, sondern auch Autofahrenden erheblich die Sicht. Deshalb sind die Kinder zusätzlich gefährdet, auch wenn sie sich richtig verhalten.

Damit Ihr Kind schon von weitem gesehen werden kann, sollte es helle Kleidung und einen Schulranzen aus reflektierendem Material tragen. Reflektoren, die man an der Kleidung befestigen kann, erhöhen die Sicherheit zusätzlich!

Gründen Sie einen "Bus auf Beinen"

Bei diesem Modell wird eine Gruppe von Kindern durch Erwachsene oder auch durch ältere Geschwister sicher zur Schule geleitet.

Informationen zum "Bus auf Beinen"