Eine wachsende und dynamische Stadt wie Köln braucht eine nachhaltige Mobilität. Deshalb erarbeiten wir gemeinsam mit den Kölner*innen den nachhaltigen Mobilitätsplan – für eine klimaschonende, sozial gerechte und zukunftsfähige Mobilität in unserer Stadt.
Unser nachhaltiger Mobilitätsplan umfasst nicht nur die strategischen Ziele, sondern ausdrücklich auch die Umsetzung und Evaluation der enthaltenen Maßnahmen. Mit ihm ist also auch unser Anspruch verbunden, die Mobilität in Köln umfassend und schnell zu verändern.
Besser durch Köln ... aber wie?
Mobilität für Menschen und damit mehr Lebensqualität für alle Kölner*innen: Das ist das Ziel des "Sustainable Urban Mobility Plan" (SUMP), wie der nachhaltige Mobilitätsplan auf Englisch heißt. Was ihn von früheren Konzepten unterscheidet, ist die umfangreiche Beteiligung von Einwohner*innen, Fachleuten sowie der Wirtschaft.
Wie und wo soll die Mobilität in Köln verändert werden? Welche Veränderungen braucht die Mobilität in den Veedeln, sodass alle am gesellschaftlichen Leben teilhaben können? Wie können wir die Mobilität im Einklang mit unserer Gesundheit und Umwelt weiterentwickeln? Der nachhaltige Mobilitätsplan dient mit der Perspektive auf das Jahr 2035 dazu, den Veränderungen Struktur und Orientierung zu geben – damit alle besser durch Köln kommen.
Wir werden den Plan in zwei Stufen entwickeln. In der ersten Stufe erarbeiten wir ein Leitbild und die Ziele für die zukünftige Mobilität. Darüber hinaus analysieren wir den Status Quo sowie die Chancen und Mängel der aktuellen Mobilitätssituation. Anschließend entwickeln wir eine Strategie, mit der wir die definierten Ziele auch erreichen können.
In der zweiten Stufe erarbeiten wir konkrete Maßnahmenpakete zur Zielerreichung. In einem Umsetzungsplan legen wir fest, in welchem Zeitraum und mit welchen Zuständigkeiten, Ressourcen und Prioritäten die Maßnahmen realisiert werden sollen. Darüber hinaus definieren wir, wie und in welchen Abständen die Evaluation und das Monitoring des nachhaltigen Mobilitätsplans erfolgen sollen.
Der Rat gab am 6. Februar 2020 den Startschuss für den Prozess. Danach bildeten wir eine städtische Projektgruppe. Diese wird im Rahmen der Umsetzung der ersten Stufe (2022 bis Ende 2024) von zwei Konsortien aus je drei Planungs- und Kommunikationsunternehmen unterstützt. Die Konsortien verfügen über eine ausgewiesene Expertise im Feld der nachhaltigen Mobilität.
Die Erstellung und Umsetzung des nachhaltigen Mobilitätsplans orientiert sich an den europäischen SUMP-Richtlinien. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr unterstützt die Erarbeitung der ersten Stufe des nachhaltigen Mobilitätsplans mit Mitteln aus dem Programm "Förderung von nachhaltigen Mobilitätskonzepten" im Rahmen des Sofortprogramms "Saubere Luft".
Besser durch ... mehr Lebensqualität
Nachhaltige Mobilität ist besser für die Menschen, das Klima und die Wirtschaft in Köln. Aktuell stehen wir häufig im Stau und in zu vollen Bahnen. Der Straßenraum im Veedel wird überwiegend vom Auto dominiert. Hier soll der nachhaltige Mobilitätsplan ansetzen. Seine zentrale Botschaft lautet: Besser mobil, besser leben.
Laut dem Strategiepapier "Klimaneutrales Köln 2035" stammen derzeit 28 Prozent der Treibhausgase in unserer Stadt aus dem Verkehrssektor. Deswegen ist die Mobilitätswende eine wichtige Stellschraube auf dem Weg zur Klimaneutralität im Jahr 2035 – und dringender denn je. Indem wir öffentliche Räume attraktiv gestalten, wird Köln für alle noch lebenswerter. Und unsere Wege werden komfortabler, sauberer, barrierefreier, sicherer und leiser.
Ein Mittel, um mehr Platz für Menschen in den Quartieren zu schaffen, ist die Bündelung des Kfz-Verkehrs auf einem Grundnetz. Außerhalb dieses Grundnetzes liegt der Fokus auf dem sogenannten "Umweltverbund" – das heißt, auf dem Fuß- und Radverkehr sowie auf Bus und Bahn. Derzeit entwickeln wir dieses Grundnetz für den Kfz-Verkehr. Es soll als leistungsstarkes Verkehrsnetz die notwendige Versorgung und Erreichbarkeit der Stadt weiterhin ermöglichen, während gleichzeitig die Aufenthaltsqualität in den Veedeln durch die Umverteilung der Flächen steigt. Da, wo es möglich ist, soll aber auch auf den Straßenzügen des Grundnetzes sukzessive mehr Raum für Menschen umgestaltet werden.
Moderne Konzepte der Stadtentwicklung zielen darauf ab, dass Menschen alles, was sie zum guten Leben brauchen, in kurzer Zeit per Fuß- oder Radweg erreichen können. Durch gezielte Verkehrsberuhigung in Wohnvierteln entsteht eine bessere Nachbarschaft, weil man sich im Viertel trifft. Eine nachhaltige Mobilität ist zudem ein Standortfaktor für Unternehmen: Sie bevorzugen Städte mit hoher Lebensqualität.
Bei all den vielfältigen Anforderungen an unsere zukünftige Mobilität gibt es aber auch eine gute Nachricht, denn die Entwicklung geht bereits in die richtige Richtung. Der Anteil des "motorisierten Individualverkehrs (MIV)" am Gesamtverkehr, welcher vor allen Dingen Autos umfasst, nahm von 2006 bis 2022 von 43 auf 25 Prozent ab, wie die aktuelle Mobilitätserhebung zeigt. Als Ziel für 2025 hatten wir im Strategiepapier "Köln mobil 2025" eine Zielverteilung von einem Drittel MIV und zwei Dritteln Fuß- und Radverkehr sowie Bus und Bahn formuliert. Wir sind also schon ein gutes Stück weiter als 2014, als das Strategiepapier geschrieben wurde. Mit dem nachhaltigen Mobilitätsplan können wir aber demnach noch ambitioniertere Ziele ins Auge fassen.
Besser durch … ein klares Leitbild
Der nachhaltige Mobilitätsplan formuliert einen klaren Anspruch: "Besser durch Köln". Aber was bedeutet es konkret, besser durch Köln zu kommen?
Am 7. September 2023 hat der Rat das Leitbild unseres Mobilitätsplans beschlossen. Fünf Zielbilder bringen Ihnen das Kölner Mobilitätserlebnis im Jahr 2035 näher.
Besser durch ... eine zielgerichtete Analyse
Auf Basis des Leitbilds und seiner fünf Zielbilder haben wir insgesamt 24 Zielindikatoren abgeleitet, mit denen wir die Ziele messbar machen möchten. Entlang dieser Zielindikatoren haben wir den Status quo der heutigen Mobilitätssituation in Köln analysiert.
In einem umfassenden Bericht haben wir herausgestellt, wo Köln heute im Vergleich zum Leitbild steht und welche Chancen und Mängel sich daraus ableiten. Die Ergebnisse der Analyse bilden die Grundlage für die darauf folgende Strategieentwicklung.
Besser durch ... eine gute Datengrundlage
Eine wichtige und verlässliche Datengrundlage für die Erarbeitung des nachhaltigen Mobilitätsplans ist unser aktueller Mobilitätsbericht. Hier sind die wesentlichen Zahlen, Daten und Fakten zum Mobilitätsverhalten der Kölner*innen zusammengefasst. Grundlage ist eine repräsentative Erhebung von vier Wochen im Oktober und November 2022.
Besser durch ... Expert*innen
Neben der kontinuierlichen Beteiligung der breiten Öffentlichkeit setzen wir mit dem nachhaltigen Mobilitätsplan auch stark auf das Wissen und die Anregungen von Expert*innen und gesellschaftlichen Entscheider*innen.
Besser durch ... Sie!
Sie können den Mobilitätsplan maßgeblich mitgestalten. Durch ein umfassendes und kontinuierliches Beteiligungsverfahren hören wir die Stimmen möglichst vieler Menschen, die in Köln unterwegs sind. Einen Überblick über alle unsere Formate finden Sie in unserem Beteiligungsportal.
Was wurde bisher getan?
Der letzte Verkehrsentwicklungsplan wurde mit dem Gesamtverkehrskonzept im Jahr 1992 beschlossen. Mit dem Strategiepapier "Köln mobil 2025" von 2014 haben wir dieses Konzept aktualisiert und angeregt, einen nachhaltigen Mobilitätsplan zu erstellen. Insofern steht der nachhaltige Mobilitätsplan auf den Fundamenten des Gesamtverkehrskonzepts und dessen Weiterentwicklung von "Köln mobil 2025".
Mit dem nachhaltigen Mobilitätsplan setzen wir darüber hinaus an den Grundsätzen der Stadtentwicklungsstrategie "Kölner Perspektiven 2030+" an. Aus den dort enthaltenen Zielen leiten wir konkrete Maßnahmen für die Mobilität ab.
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