Die Treibhausgasbilanz für die Jahre 2008 bis 2015 wurde durch das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) für uns erstellt und am 20. November 2018 im Ausschuss für Umwelt und Grün vorgestellt.

2015 wurden rund 10 Millionen Tonnen Treibhausgase (THG) im Stadtgebiet von Köln emittiert. Dies entspricht einem Pro-Kopf-Ausstoß in Köln von rund 9,4 Tonnen THG pro Einwohnerin und Einwohner, der somit etwas unter dem Bundesdurchschnitt von rund 10 Tonnen liegt.

CO2-Bilanz und Reduktionsziel

CO2-Ist-WerteCO2-Soll-Wert
199012.13
200810.26
201510.0
20209.70
20306.06

THG-Bilanz und Zielerreichung

Wie die obere Abbildung zeigt, wurden die THG-Emissionen von 1990 bis 2015 von 12,13 Millionen Tonnen auf 10 Millionen Tonnen, das heißt um 17,6 Prozent, gesenkt. Das Ziel ist, die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2020 um mindestens 20 Prozent zu reduzieren. Um dies zu erreichen, müssen die THG-Emissionen auf 9,7 Millionen Tonnen, das heißt um weitere 2,4 Prozent, gesenkt werden.

Betrachtet man die von 1990 bis 2015 erfolgte THG-Einsparung der Pro-Kopf-Emissionen, so kann bereits eine Einsparung in Höhe von rund 22 Prozent verzeichnet werden. Diese Diskrepanz zwischen Pro-Kopf-Einsparung und Einsparung der Gesamtemissionen ist durch das Bevölkerungswachstum in Köln zu erklären.

Im Klimaschutzziel 2030 ist verankert, die THG Pro-Kopf-Emissionen um 50 Prozent zu senken. Deshalb müssen die Pro-Kopf-Emissionen von etwa 12,8 Tonnen THG im Jahr 1990 auf rund 6,4 Tonnen THG im Jahr 2030 gesenkt werden. Bei dem für 2015 errechneten Pro-Kopf-Wert von 9,4 Tonnen THG ergibt sich somit bis 2030 ein weiterer THG Minderungsbedarf von rund 3 Tonnen pro Einwohner, was eine Steigerung der Klimaschutzeffekte um fast 50 Prozent erfordert.

Worauf ist die Senkung der THG-Einsparung zurückzuführen?

Die Senkung der Treibhausgasemissionen ist vor allem auf folgende Einflüsse zurückzuführen:

  • deutlich verbesserter Bundesstrommix
  • Effizienzsteigerung im Wärmebereich sowohl in Industrie und Gewerbe (verbesserte Energieproduktivität) als auch bei den privaten Haushalten (energetische Modernisierung und energieeffizienter Neubau)
  • weitreichende Substitution von Heizöl und Kohle mit den klimafreundlicheren Energieträgern Fernwärme und Erdgas
  • Neubau effizienter Großheizkraftwerke (insbesondere am Standort Niehl)
  • Schließung eines großen Chemiebetriebs Anfang der 1990er Jahre

THG Emissionen 2015 nach Sektoren

Die Bilanzierung der Treibhausgasemissionen erfolgte in den vier Sektoren

  • Private Haushalte/Gewerbe, Handel, Dienstleistung (GHD) und Sonstiges
  • Industrie
  • Städtische Gebäude (d. h. Gebäude und Objekte der Stadtverwaltung Köln)
  • Verkehr

Der Sektor Industrie trägt mit 38 Prozent zu den THG-Emissionen bei, dicht gefolgt vom Sektor Private Haushalte/GHD mit 35 Prozent. Der Verkehrssektor hat einen Anteil von gut einem Viertel (26 Prozent). Die von der städtischen Gebäudewirtschaft betreuten Gebäude und Objekte (hier mit "städtischen Gebäude" bezeichnet) tragen mit 1 Prozent zu den THG-Emissionen in Köln bei (siehe nachfolgende Abbildung). 

Prozentuale Verteilung der Treibhausgasemission nach Sektoren

Private Haushalte/Gewerbe, Handel, DienstleistungenIndustrieStädtische GebäudeVerkehr
Prozent3538126

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