Milchmädchen und Maifische

Poll liegt schon seit frühgeschichtlicher Zeit auf besiedeltem Boden am Ufer des Rheins. Bronzezeitliche und fränkische Funde bezeugen die Siedlungsgeschichte. Hier verfügten die Abteien Sankt Pantaleon und Sankt Heribert über größere Besitzungen. Die Böden und Wiesen der Rheinaue boten beste Voraussetzungen für Ackerbau und Viehzucht.

1888 bereits eingemeindet

Auf einem Areal zwischen Rolshover Kirchweg, Allerseelenstraße und An den Maien wird von 1919 bis 1921 die "Milchmädchensiedlung" im Heimatstil städtischer Prägung errichtet. Gebaut wurden anderthalbgeschossige Einfamilienhäuser mit Torbögen, Gauben und Ziergiebeln. Städtebaulicher Mittelpunkt ist der Efeuplatz mit der "Milchmädchen"-Plastik, der um 1922 fertiggestellt wurde.

Das Ortsbild Polls war in der Vergangenheit ganz wesentlich geprägt von kleinen Backstein- und Fachwerkhäusern. Das heutige Poll, bereits 1888 nach Köln eingemeindet, lässt mit seinen schmalen Straßen mit ungeregelter Führung und den vielen kleinen Häusern ohne einheitliche Fluchtlinie im Ortskern um den Kirchplatz diesen Ursprung noch erkennen.

Der Rolshover Hof

© Günther Ventur

Der Rolshover Hof ist eine geschlossene Hofanlage aus dem 19. Jahrhundert mit älteren Vorgängerbauten. Neben dem zweigeschossigen Herrenhaus sind noch die beiden quergelagerten Lager- und Gerätehäuser erhalten. Im Mittelalter wurde der Hof von abhängigen Hufnern bewirtschaftet, die dem Abt von Sankt Pantaleon abgabepflichtig waren.

Zusätzlich zum Pachtzins waren dem Abt an bestimmten Tagen des Jahres Fische aus dem Rhein zu liefern, der sogenannte Poller Maifisch.

Akzente im Stadtteil

Alte Schule, Pestkreuz, Milchmädchen, Poller Wiesen und Rolshover Hof