Einst ein idyllisches Fischerdorf

Bis ins 20. Jahrhundert hinein war Niehl von seinen Ursprüngen als idyllisches Fischerdorf geprägt. Die Geschichte des Dorfes bezeugt eindrucksvoll das älteste Gebäude in Niehl, das "Niehler Dömchen": die Dorfkirche Alt Sankt Katharina mit einem Turm aus dem 13. Jahrhundert.

Strukturelle Veränderungen

© Günther Ventur

Die Struktur des 1888 nach Köln eingemeindeten Niehl änderte sich nach dem Ersten Weltkrieg mit der Ansiedlung von Großunternehmen, insbesondere durch Firmen der Petrochemie, und die Fordwerke. Mit dem Niehler Hafen entstand in den 1920er Jahren einer der größten, modernsten und bedeutendsten Umschlagplätze für die Industrie am Rhein.

Ein großes Heizkraftwerk im Hafen, welches 2005 umfassend erneuert wurde, ist ein weithin sichtbares Zeichen für diese Entwicklung. Moderne und effiziente Technik sorgen sowohl für die nötige Energie als auch für den Schutz der Umwelt.

Traditionsstandort von Ford

Der Industrieschwerpunkt Niehl stellt im Stadtgebiet Köln das flächenmäßig größte und mit Arbeitsplätzen am dichtesten besetzte Gewerbe- und Industrieareal dar. In den Geländebereichen beiderseits der Emdener Straße und der Industriestraße dominieren die Werks- und Produktionsanlagen der Ford-Werke-AG Köln, die hier seit 1929 städtische Industriegeschichte mitgestaltet haben.

Bereits vor mehr als 80 Jahren war Henry Ford I. von den Standortvorzügen der Stadt Köln und der angebotenen Fläche in Niehl, unmittelbar am Rhein, überzeugt und veranlasste damals die Ansiedlung des Unternehmens.

© Ford-Werke AG

Am Traditionsstandort Niehl befinden sich heute die deutsche und die europäische Hauptverwaltung der Ford-Motoren-Company sowie die Werksanlagen für die Kraftfahrzeug-Produktion, einschließlich Motoren- und Getriebewerk, Schmiede und Werkzeugbau.

In der Nähe zum Werksgelände sind seit den 1950er Jahren dreigeschossige Häuserzeilen für die Arbeiterinnen und Arbeiter errichtet worden. Sie wurden zwischenzeitlich umfangreich saniert und zum großen Teil in eine Solarsiedlung umgewandelt. Innovative Energietechnologien findet man auch in der neuen Wohnsiedlung auf dem ehemaligen Siemensgelände. Die Ein- und Mehrfamilienhäuser für mehr als 1.000 Menschen werden fast ausschließlich mit Erdwärme versorgt.

Akzente im Stadtteil

DuMont Schauberg Verlagsgebäude, Ford-Werke, Heizkraftwerk, Niehler Dömchen, Niehler Hafen und Sankt Agatha-Krankenhaus