Vom Bauerndorf zum Medienstandort

Tradition und Fortschritt charakterisieren Ossendorf. Einerseits entfaltet sich hier urkölsches Leben, stehen Vereinsleben und Geselligkeit in hoher Blüte. Die Reste alter Gehöfte - wie die des Gutes Frohnhof und des Pisdorhofes - zeugen von einer langen Geschichte. Andererseits ist das in Ossendorf in den 1990er Jahren realisierte Medienzentrum "Coloneum" mit den modernsten Produktions- und Filmstudios ausgestattet, die Kölns Ruf als Medienstandort eindrucksvoll unter Beweis stellen.

Archäologische Bodenfunde

Archäologische Bodenfunde bezeugen Ossendorf als eine Siedlungsstätte in vorchristlicher und römischer Zeit. Hier siedelten bereits vor 5.000 Jahren Bauernfamilien. Es wurden Spuren jungsteinzeitlicher Kulturen ausgegraben und Funde aus der Epoche der niederrheinischen Grabhügelkulturen gemacht. Aus dem 1. Jahrhundert vor Christus datieren späteisenzeitliche Siedlungsspuren. Die Zeit der Römer ist durch eine Reihe von Funden überragender Qualität überliefert. Aber auch aus der Frankenzeit gibt es typische Plattengräber.

Der Frohnhof und die weitere Entwicklung

Der älteste schriftliche Beleg über Ossendorf stammt aus dem Jahre 980. Danach schenkte Erzbischof Warinus aus dem Kölner Domvermögen dem Stift Sankt Ursula zu Köln einen Herrenhof zu Ossendorf, der 1198 als "Frohnhof" bezeugt wurde.

Landwirtschaftliche Strukturen zeigten sich in Ossendorf noch weit bis ins 20. Jahrhundert. Der Stadtteil steht in siedlungsmäßigem Zusammenhang mit Ehrenfeld. Aus kleinsten Verhältnissen (1798: 160 Einwohnerinnen und Einwohner) wuchs es ab 1930, mit dem Beginn der Besiedelung durch die Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft Köln-Ehrenfeld, bis zu seiner heutigen Größe empor:

1925 waren es 961, 1946 schon 3.358 und derzeit knapp 10.000 Menschen, die in Ossendorf wohnen.

Das Luftkreuz des Westens

© Stadtkonservator/in, Amt für Denkmalschutz und Denkmalpflege

Im Jahre 1911 wurde in Ossendorf der erste zivile Flughafen Kölns angelegt. Der Flughafen Butzweilerhof entwickelte sich von den späten 1920er Jahren bis zum Zweiten Weltkrieg zum "Luftkreuz des Westens". Deutsche, Australier, Engländer, internationale Stars, berühmte Flieger, militärische Kommandounternehmen und Luftsportler starteten und landeten dort. Das Luftfahrtmuseum im Butzweilerhof lässt diese Ära lebendig werden.

Auf den Flächen, die ehemals vom Flughafen genutzt worden sind, befindet sich heute ein Industriegebiet mit Unternehmen, die überwiegend der Medienbranche zugeordnet werden können.

Akzente im Stadtteil

Butzweilerhof mit Luftfahrtmuseum, Coloneum, Frohnhof, Justizvollzugsanstalt und Pisdorhof