Zusammengewachsene Vororte am Stadtrand

Im Zuge der Gebietsreform von 1975 wurden die beiden nebeneinander liegenden Dörfer Volkhoven und Weiler zu einem Stadtteil zusammengefasst. Volkhoven war schon 1888 nach Köln eingemeindet worden, während Weiler erst 1922 ein Vorort von Köln wurde. Ab Mitte der 1920er Jahre wurde eine kleine Siedlung zwischen beiden Dörfern gebaut, die in der Folge mehr und mehr zusammenwuchsen.

Kunst im Vorort

© Wikipedia/Elke Wetzig/CC-BY-SA

Geprägt wird das Ortsbild auch heute noch durch eine Vielzahl großer Höfe. Sie machen die landwirtschaftliche Prägung deutlich, was besonders in Weiler ins Auge fällt.

Erhalten sind unter anderem der Kriegerhof, der Bürgershof, der Kartäuserhof sowie der Georgshof. 

Eine Besonderheit der beiden Vororte ist die sogenannte Simultanhalle Volkhoven. In den späten 1970er Jahren errichtete man auf dem ehemaligen Schulhof einen Probebau eines Teils des Neubaus für das Museum Ludwig. Er diente dazu, zu untersuchen, wie der Lichteinfall auf die Bilder im neuen Museum wirken würde. Heute wird die Halle als Atelier und für Ausstellungen genutzt.

Dat Wasser vun Kölle

Durch die Eingemeindungen von 1922 verdoppelte sich die Einwohnerzahl von Köln. Das führte unter anderem dazu, dass sich der Wasserverbrauch erheblich erhöhte. 1925 beschloss der Stadtrat deshalb den Bau eines Wasserwerkes in Weiler, das der Architekt Clemens Klotz von 1927 bis 1931 erbaute. Ausgewählt wurde für das Werk ein Standort in einer tertiären Rheinsenke.

Dieses sogenannte Escher Laach bot die günstigsten Wasser- und Zuführungsverhältnisse, da damit der von der Eifel zum Rheinbett fließende Grundwasserstrom angezapft werden konnte. In den Jahren 1973 bis 1976 wurde das Wasserwerk umgebaut und um eine Aktivkohlefilteranlage sowie einen Trinkwasserbehälter erweitert.

Schauplatz eines Amoklaufes

© Stadt Köln

Traurige Berühmtheit erlangte Volkhoven im Juni 1964 als Schauplatz eines Amoklaufes. Ein Frührentner, der sich von Behörden ungerecht behandelt fühlte, tauchte mit einem selbstgebauten Flammenwerfer in seiner alten Schule auf und überfiel mehrere Klassen im Unterricht. Bei dem Anschlag tötete er zwei Lehrerinnen, darunter seine ehemalige Klassenlehrerin.

Von den 28 durch Brandwunden zum Teil schwer verletzten Kindern starben acht. Für die Opfer setzte in Köln eine Welle der Hilfsbereitschaft ein. Nach den getöteten Lehrerinnen Ursula Kuhr und Gertrud Bollenrath wurden zwei neue Schulen im Stadtbezirk benannt. Die acht verstorbenen Kinder erhielten auf dem alten Friedhof in Weiler eine gemeinsame Ruhe- und Gedenkstätte.

Akzente im Stadtteil

Alt Sankt Cosmas und Damian, ehemaliger Bürgershof, Feuerwache für den Stadtbezirk Chorweiler, Friedhof (Chorweiler) in Weiler, Heinrich-Mann-Gymnasium, Neu Sankt Cosmas und Damian, Simultanhalle Volkhoven, Wasserwerk Weiler und zahlreiche alte Höfe