Pressemitteilung des Integrationsrates Köln

Der Integrationsrat begrüßt die jüngsten Entwicklungen im Zusammenhang mit einer hoffentlich baldigen Realisierung des NSU-Mahnmals.

Tayfun Keltek und Ahmet Edis:

Das geplante NSU-Mahnmal in Erinnerung an die Opfer der Anschläge auf die Kölner Keupstraße und in der Probsteigasse ist für uns ein äußerst wichtiges Zeichen des Erinnerns und des Warnens vor Rechtsextremismus und Rassismus. Wir freuen uns sehr, dass es der Stadtspitze in ihren Verhandlungen mit dem neuen Grundstückseigentümer gelungen ist, eine Vereinbarung zu finden, das Mahnmal genau an dem Ort zu platzieren, der aus unserer Sicht der einzig Richtige ist und im damaligen künstlerischen Werkstattverfahren auch so vorgesehen war. Grundsätzlich hätten wir uns die Aufstellung des Mahnmals auf einem großzügiger angelegten "Birlikte Platz" gewünscht und würden es begrüßen, wenn die gentes Gruppe als Investor hier noch weitere Zugeständnisse machen könnte. Dennoch freuen wir uns über das aktuelle Ergebnis und danken Frau Oberbürgermeisterin Reker für ihre entschiedene Unterstützung des Mahnmals von Anfang an, sowie Herrn Beigeordneten Greitemann für die engagierte Verhandlungsführung mit dem Investor.

Am 20. Januar 2014 hatte der Integrationsrat Köln anlässlich des bevorstehenden 10. Jahrestages des Nagelbombenanschlages auf die Kölner Keupstraße die Verwaltung um Prüfung gebeten, in welcher Form den Opfern des Anschlages in der Probsteigasse und der Keupstraße in angemessener Form gedacht werden könne. Hierbei sollte sowohl an den eigentlichen Anschlag durch den NSU als auch an die hier nachfolgend einsetzenden gesellschaftlichen Mechanismen von Diskriminierung, Vorurteilen und Rassismus erinnert werden.

Der Integrationsrat hatte mit Resolutionen und Anträgen sowie in unzähligen Gesprächen mit Politik und Verwaltung immer wieder auf die Notwendigkeit dieses Mahnmals in Köln hingewiesen. Zu den Jahrestagen des Anschlages waren regelmäßig Veranstaltungen in Kooperation mit der IG Keupstraße und auch dem Gewinner des künstlerischen Wettbewerbs und Gestalter des Mahnmals, Professor Ulf Aminde, durchgeführt worden.

Des Weiteren hatte der Integrationsrat, unterstützt von der IG Keupstraße, im Gedenken an die 22 Opfer des Anschlages und als konkretes Zeichen gegen die Entwicklung des Rassismus die Einrichtung von 22 bilingual deutsch-türkischen Kitagruppen gefordert. Eine Umsetzung seitens der Verwaltung ist bisher leider nicht erfolgt.